01.02.2021 |
von DI Thomas Wallner
Boden-pH-Wert: DIE Basis für stabile Erträge!
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Selbst wenn ausreichend Nährstoffe im Boden vorhanden sind, so kann ein pH-Wert im falschen Bereich die Aufnahme der Nährstoffe reduzieren und somit das Pflanzenwachstum negativ beeinflussen. Ob ein Boden sauer, neutral oder alkalisch ist, wird von der Konzentration der freien Wasserstoff-Ionen in der Bodenlösung bestimmt. Ist sie hoch, wird der Boden als sauer bezeichnet. Dieser Gehalt an Wasserstoff-Ionen wird als pH-Wert angegeben.
Die meisten Pflanzen bevorzugen ein leicht saures bis schwach alkalisches Milieu (pH 6 bis 7,5). Fällt der pH-Wert des Bodens unter 5,0 ab, fahren die Pflanzen ihren Stoffwechsel herunter.
Die meisten Pflanzen bevorzugen ein leicht saures bis schwach alkalisches Milieu (pH 6 bis 7,5). Fällt der pH-Wert des Bodens unter 5,0 ab, fahren die Pflanzen ihren Stoffwechsel herunter.
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Natürliche Versauerung der Böden
Auf lange Sicht betrachtet versauern die Böden Mitteleuropas auf natürliche Weise. Dafür ist Kohlensäure verantwortlich. Sie bildet sich, wenn Regenwasser und CO2 aus der Atmosphäre miteinander reagieren. Dieser Effekt ist typisch für Regionen mit viel Niederschlag. Das andere Extrem, stark alkalische Böden mit hohen pH-Werten, findet sich daher fast nur in regenärmeren Regionen. Das natürliche Versauern verstärkt sich durch bestimmte Immissionen in der Umwelt. Vor 30 Jahren waren vor allem Schwefeloxide aus Industrieabgasen die Hauptverursacher des "sauren Regens“. Heute sind es Ammoniak und andere Stickstoffimmissionen (NOx), die die pH-Werte absenken. Wird der pH-Wert zu niedrig, wird die Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt und behindert die Pflanzenverfügbarkeit von Nährstoffen. Das Bodenleben leidet und kommt zum Erliegen. Wertvolle Nährstoffe werden ausgewaschen und vorhandene Schwermetalle werden aktiv. So nimmt die potenzielle Verfügbarkeit von Kalium und vielen Spurenelementen mit einem abnehmenden pH-Wert zu, da dann mehr silikatische Minerale, in denen diese Elemente gespeichert sind, aufgelöst werden. Weiters besteht zwischen pH-Wert und Basensättigung ein Zusammenhang: je mehr basische Kationen Ca2+, Mg2+ und K+ an den Austauschern haften, desto höher ist der pH-Wert.
Ist der Boden leicht sauer (pH-Wert von ca. 5,5 bis 6,5), ist er für die meisten unserer Kulturpflanzen am besten nutzbar. In diesem pH-Bereich sind die meisten Pflanzennährstoffe (v.a. Phosphor) gut verfügbar. Liegt der Wert unter 4,5, kann man mit pflanzenphysiologischen Störungen und Toxizitäten (Aluminium, Mangan) rechnen - die Pflanzen reduzieren ihren Stoffwechsel und die Erträge sinken.
Ist der Boden leicht sauer (pH-Wert von ca. 5,5 bis 6,5), ist er für die meisten unserer Kulturpflanzen am besten nutzbar. In diesem pH-Bereich sind die meisten Pflanzennährstoffe (v.a. Phosphor) gut verfügbar. Liegt der Wert unter 4,5, kann man mit pflanzenphysiologischen Störungen und Toxizitäten (Aluminium, Mangan) rechnen - die Pflanzen reduzieren ihren Stoffwechsel und die Erträge sinken.
pH-Wert - global
Die Karte zeigt den pH-Wert von Böden weltweit:
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In der Borealen Zone dominieren saure Böden, da sich der dominierende Podsol aus sauren Gesteinen entwickelt. Hinzu kommt die ebenfalls saure, schwer abbaubare Nadelauflage. Alkalische Böden finden wir insbesondere in den trockenen Mittelbreiten. Dies geht u.a. zurück auf aufsteigende Wasserbewegungen, welche zu einer Anreicherung von Calciumcarbonat sowie anderen leicht löslichen Salzen im Bodenprofil führen. Das nennt man pedocale Bodenentwicklung. Der pH-Wert des Bodens hängt also direkt mit dem Kalkgehalt zusammen.
Wo liegen pH-Werte bei uns?
Im Rahmen der ÖPUL-Maßnahmen "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen“ und "Vorbeugender Grundwasserschutz auf Grünlandflächen in Oberösterreich“ wurden ca. 35.000 Bodenproben auf Acker- und Grünlandstandorten gezogen. Diese Ergebnisse sind ein wertvoller Datenpool, der aufgrund seines Umfangs eine hohe Aussagekraft hat.
Die Ergebnisse des pH-Wertes am Acker zeigen, dass dieser mit 6,43 in einem optimalen Bereich liegt. Der optimale Bereich liegt je nach Bodenschwere und Kultur über 5,0 und 6,5. Im Grünland zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier gilt ein pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0 als ideal. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser pH-Wert mit 5,69 im Mittel erreicht wird.
Der Großteil der beprobten Ackerflächen befindet sich im schwach sauren bzw. neutralen Bereich.
Die Ergebnisse des pH-Wertes am Acker zeigen, dass dieser mit 6,43 in einem optimalen Bereich liegt. Der optimale Bereich liegt je nach Bodenschwere und Kultur über 5,0 und 6,5. Im Grünland zeigt sich ein ähnliches Bild. Hier gilt ein pH-Wert zwischen 5,0 und 6,0 als ideal. Die Ergebnisse zeigen, dass dieser pH-Wert mit 5,69 im Mittel erreicht wird.
Der Großteil der beprobten Ackerflächen befindet sich im schwach sauren bzw. neutralen Bereich.
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Tonhaltige Böden haben im Optimalfall einen pH-Wert von 6,5 bis 7 (neutral), während sandige Böden mit rund 5,5 etwas saurer sind. Grund dafür sind die Tonminerale, die Nährstoffe im Boden fixieren und als Puffer wirken. Sie können den pH-Wert über längere Zeit konstant halten. Durch stetiges Versauern lösen sich langfristig aber auch die puffernden Tonminerale auf.
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Fazit: Kalkung ist wichtig!
Kalk stabilisiert die Bodenstruktur und verhindert Verschlämmung und Erosion. Weiters fördert er das Bodenleben. Bei Ackerflächen unter den Zielwerten sollte über Aufkalkungsmaßnahmen nachgedacht werden, dies gilt jedenfalls ohne Berücksichtigung der Bodenschwere für Flächen mit einem pH-Wert unter 5,5. Bei den anderen Flächen sollte der pH-Wert durch Erhaltungskalkung im optimalen Bereich gehalten werden. Je nach Jahresniederschlagsmenge, Düngemitteleinsatz und weiterer Parameter sind zwischen 200 und 400 kg CaO-Verlust je Hektar und Jahr zu ersetzen.
TIPP: Bodenuntersuchungen regelmäßig durchführen!
TIPP: Bodenuntersuchungen regelmäßig durchführen!
Quellen: Herrmann, Ludger (2018): Bodenkunde Xpress. Stuttgart.
Stahr, K., Kandeler, E., Herrmann, L., Streck, T. (2016): Bodenkunde und Standortlehre. 3. Auflage. Stuttgart.), johanna.fry@agrarheute.com
Stahr, K., Kandeler, E., Herrmann, L., Streck, T. (2016): Bodenkunde und Standortlehre. 3. Auflage. Stuttgart.), johanna.fry@agrarheute.com