19.02.2021 |
von DI Thomas Wallner
Brauchen unsere Sojabohnen Schwefel?
Besonders die N-Fixierung hängt von einer ausgeglichenen Nährstoffversorgung und einer guten Bodenstruktur ab. Durch eine erfolgreiche Impfung wird eine ordentliche N-Fixierung durch Knöllchenbildung erreicht. Auf eine N-Düngung sollte vollständig verzichtet werden.
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Schwefeldüngung - JA oder NEIN?
Der hohe Eiweißgehalt der Sojabohne legt die Vermutung nahe, dass Schwefel als zentraler Eiweiß-Baustein beim Sojaanbau eine wichtige Rolle spielt. Untersuchungen der Taifun Tofuprodukte GmbH geben jedoch einen Hinweis darauf, dass Sojabohnen im mitteleuropäischen Anbau generell ausreichend mit Schwefel versorgt sind. Die Untersuchungen zeigten, dass reife Bio-Sojabohnen aus europäischem Anbau sehr viel Schwefel enthalten. Es wurden 177 Sojalieferungen aus dem Vertragsanbau aus den Jahren 2009 und 2010 von unterschiedlichsten Standorten in Deutschland, Frankreich und Österreich analysiert. Im Mittel lag der Schwefelgehalt in den Bohnen mit 0,43% deutlich über einem aus jüngeren brasilianischen Untersuchungen bekannten Grenzwert von 0,28%. Keine der Proben ergab einen Hinweis auf eine Schwefelmangelsituation.
Auch in einem Versuch der Professur für Organischen Landbau der Universität Gießen mit 17 verschiedenen Sojasorten auf 136 Sojaparzellen im Jahr 2011 konnte durch eine Schwefeldüngung kein Mehrertrag erzielt werden. Ein Grund dafür liegt darin, dass der Schwefelbedarf von Sojabohnen durch die sehr späte Bestandsentwicklung in eine Phase stärkerer Schwefel-Mineralisation aus dem Boden fällt. Es scheint, als ob die Sojabohne ihren Bedarf noch aus den vorhandenen Reserven ausreichend decken kann.
Auch in einem Versuch der Professur für Organischen Landbau der Universität Gießen mit 17 verschiedenen Sojasorten auf 136 Sojaparzellen im Jahr 2011 konnte durch eine Schwefeldüngung kein Mehrertrag erzielt werden. Ein Grund dafür liegt darin, dass der Schwefelbedarf von Sojabohnen durch die sehr späte Bestandsentwicklung in eine Phase stärkerer Schwefel-Mineralisation aus dem Boden fällt. Es scheint, als ob die Sojabohne ihren Bedarf noch aus den vorhandenen Reserven ausreichend decken kann.
Schwefeldüngungsversuch in Enns
Trotzdem machen Empfehlungen von Schwefelgaben vor dem Anbau oder über das Blatt immer wieder die Runde. Besonders auf Standorten mit einer hohen Ertragserwartung soll ein Schwefelmangel die Qualität (Proteingehalt) von Soja mindern.
Daher wurde 2017 auf einem konventionellen Standort ein Versuch angelegt, um die Auswirkungen einer Schwefeldüngung auf Entwicklung, Ertrag und Qualität von Sojabohne festzustellen.
Der Versuchsstandort befand sich in Enns, hatte 84 Bodenpunkte und war laut EUF-Untersuchungen ausreichend mit Schwefel versorgt. Auf dem einheitlichen Schlag wurde ein Praxisstreifenversuch mit drei Varianten angelegt. Der Anbau erfolgte am 2. Mai 2017 (Sorte Sultana).
Der Versuchsstandort befand sich in Enns, hatte 84 Bodenpunkte und war laut EUF-Untersuchungen ausreichend mit Schwefel versorgt. Auf dem einheitlichen Schlag wurde ein Praxisstreifenversuch mit drei Varianten angelegt. Der Anbau erfolgte am 2. Mai 2017 (Sorte Sultana).
Versuchsvarianten
V 1 | Kontrolle | 0 kg SO3/ha |
V 2 | 200 kg/ha Kieserit vor dem Anbau | 100 kg SO3/ha bzw. 40 kg S/ha |
V 3 | 200 kg/ha Kieserit vor dem Anbau + 12 kg/ha Combitop bei 2. NAK Ende Mai/Anfang Juni (5 % Konzentration auf 200 l Wasser/ha) | 100 kg SO3/ha + 4 kg SO3/ha bzw. 41,6 kg S/ha |
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Zur Auswertung erfolgte eine optische Bonitur der Sojaentwicklung - im Speziellen der Knöllchen (10 Pflanzen/Variante) und eine Ernteerhebung (Kerndrusch) mit anschließender Bestimmung der Qualität.
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Ergebnis
Ertrag in kg/ha (13 % Feuchtigkeit) | Rohproteingehalt in % TS | durchschn. Knöllchenanzahl in EC 74 | |
V 1 | 3.949 | 44,3 | 47,0 |
V 2 | 3.804 | 42,9 | 48,0 |
V 3 | 3.803 | 43,2 | 45,0 |
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Fazit
Es konnte kein Einfluss durch eine zusätzliche S-Düngung auf Ertrag, Qualität und Entwicklung festgestellt werden. Die Ergebnisse decken sich mit den Studien der Universität in Gießen, die keine Effekte durch Schwefelgaben zu Soja beobachten konnten.
Auch S-Düngungsversuche aus Nordamerika bestätigen die Aussage: Selbst bei geringen Schwefelgehalten im Boden führt eine Düngung zu Soja nur selten zu positiven Ertragseffekten.
Wesentlich mehr bringt frisches Impfen zur Saat sowie gut durchlüftete Böden, mit einem pH-Wert von über 6. In den mehrjährigen Impfversuchen der Landwirtschaftskammer Oberösterreich konnten mit verschiedenen Impfmitteln schöne Mehrerträge realisiert werden.
Auch S-Düngungsversuche aus Nordamerika bestätigen die Aussage: Selbst bei geringen Schwefelgehalten im Boden führt eine Düngung zu Soja nur selten zu positiven Ertragseffekten.
Wesentlich mehr bringt frisches Impfen zur Saat sowie gut durchlüftete Böden, mit einem pH-Wert von über 6. In den mehrjährigen Impfversuchen der Landwirtschaftskammer Oberösterreich konnten mit verschiedenen Impfmitteln schöne Mehrerträge realisiert werden.
Quellen:
https://www.sojafoerderring.de/,
Versuchsbericht 2017 der Abteilung Pflanzenbau und der Boden.Wasser.Schutz.Beratung.
https://www.sojafoerderring.de/,
Versuchsbericht 2017 der Abteilung Pflanzenbau und der Boden.Wasser.Schutz.Beratung.