01.06.2016 |
von Dr. Anton Brandstetter
Damit die Krankheit nicht mit der Pflanze mitwächst
Bei Saatgutkrankheiten handelt es sich um Krankheitserreger, die mit dem Saatgut übertragen werden. Meist sind es Pilze, aber auch Virosen können samenbürtig sein. Dazu gehören unter anderem Weizensteinbrand, Zwergsteinbrand, Flugbrand, Roggenstengelbrand, Schneeschimmel, Streifenkrankheit der Gerste und Brennflecken.
In den letzten Jahren kam es regional immer wieder zu epidemieartigem Auftreten von Steinbrand und Zwergsteinbrand bei Weizen sowie von Flugbrand und Streifenkrankheit bei Gerste. Ursache war fast ausschließlich der zu sorglose Umgang mit Saatgut.
Wenn mit Krankheiten belastetes Saatgut verwendet wird, vermehrt sich der Erreger mit jedem weiteren Nachbau so massenhaft bis ein wirtschaftlicher Schaden durch Ertragsausfälle oder durch Qualitätsverlust (Steinbrand) der Ernteware entsteht.Da die Infektion der samenbürtigen Krankheitserreger am Feld erfolgt, können kranke Nachbarbestände gesunde Feldbestände soweit infizieren, dass die Ernte als Saatgut ungeeignet ist.
Biologie von Saatgutkrankheiten
Allen Saatgutkrankheiten ist eigen, dass sie das Samenkorn befallen. Die Erreger können entweder während der Blüte in die Samenanlage eindringen oder außen am Samenkorn anhaften. Beim Anbau wächst der Krankheitserreger mit der Pflanze mit und bildet seine Fruchtkörper aus, mit denen er sich weiter vermehrt.
Beim Flugbrand bildet sich anstelle der Ähre eine Brandähre aus, die aus Sporen des Pilzes besteht. Die Sporen übertragen Wind und Regen auf gesunde Blüten im Bestand und auch in Nachbarbestände. Dadurch sind auch die heranwachsenden neuen Samen infiziert. Beim Steinbrand entstehen anstelle von Samenkörnern Brandbutten in den Kornanlagen, die bis zur Ernte intakt bleiben. Bei der Ernte werden diese zerschlagen und die Sporen verteilen sich über das gesamte Erntegut und infizieren es damit. Die Krankheitserreger des Samenkorns vermehren sich auf jeden Fall von Generation zu Generation.
Bekämpfung
Da die Krankheitserreger vom Samenkorn in die Pflanze wachsen, kann man die Krankheiten an der grünen Pflanze nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Oft werden Saatgutkrankheiten auch mit bekämpfbaren Pilzkrankheiten verwechselt, wie zum Beispiel bei Streifenkrankheit und Netzflecken der Gerste. Saatgutkrankheiten kann man nur vorbeugend durch gesundes Saatgut vermeiden.
Im Biolandbau ist bei unbehandeltem Saatgut besondere Vorsicht geboten. Behandelt man Saatgut mit entsprechend wirksamen Beizmitteln, ist eine größere Toleranz möglich, da ein Großteil der Krankheitserreger abgetötet wird. Bei einem hohen Befall wirken aber auch die besten Beizmittel nicht ausreichend.
Beim Beizen ist das optimale Aufbringen sehr wichtig. Die Wirkung ist nur gegeben, wenn der Beizfilm das Samenkorn vollständig umgibt. Daher empfiehlt sich ein professionelles Aufbringen.
Zertifiziertes Saatgut und Nachbau
Zertifiziertes Saatgut verursacht zwar höhere Kosten als der eigene Nachbau, bietet aber wesentlich mehr Sicherheit. Es gibt in Österreich für alle relevanten Krankheitserreger einzuhaltende Grenzwerte. Alle Vermehrungen werden im Rahmen der Saatgutanerkennung auf Saatgutkrankheiten überprüft. Bei Biosaatgut und ungebeiztem Saatgut werden zusätzlich alle Saatgutpartien im Labor untersucht. Bei gebeiztem Saatgut wird darauf geachtet, dass die richtigen Wirkstoffe eingesetzt werden.
Verwendet man eigenen Nachbau, sollte dieser zumindest auf die wichtigsten Saatgutkrankheiten untersucht werden. Um nachfolgende Probleme zu vermeiden, sollte man Saatgut maximal einmal nachbauen.
In den letzten Jahren kam es regional immer wieder zu epidemieartigem Auftreten von Steinbrand und Zwergsteinbrand bei Weizen sowie von Flugbrand und Streifenkrankheit bei Gerste. Ursache war fast ausschließlich der zu sorglose Umgang mit Saatgut.
Wenn mit Krankheiten belastetes Saatgut verwendet wird, vermehrt sich der Erreger mit jedem weiteren Nachbau so massenhaft bis ein wirtschaftlicher Schaden durch Ertragsausfälle oder durch Qualitätsverlust (Steinbrand) der Ernteware entsteht.Da die Infektion der samenbürtigen Krankheitserreger am Feld erfolgt, können kranke Nachbarbestände gesunde Feldbestände soweit infizieren, dass die Ernte als Saatgut ungeeignet ist.
Biologie von Saatgutkrankheiten
Allen Saatgutkrankheiten ist eigen, dass sie das Samenkorn befallen. Die Erreger können entweder während der Blüte in die Samenanlage eindringen oder außen am Samenkorn anhaften. Beim Anbau wächst der Krankheitserreger mit der Pflanze mit und bildet seine Fruchtkörper aus, mit denen er sich weiter vermehrt.
Beim Flugbrand bildet sich anstelle der Ähre eine Brandähre aus, die aus Sporen des Pilzes besteht. Die Sporen übertragen Wind und Regen auf gesunde Blüten im Bestand und auch in Nachbarbestände. Dadurch sind auch die heranwachsenden neuen Samen infiziert. Beim Steinbrand entstehen anstelle von Samenkörnern Brandbutten in den Kornanlagen, die bis zur Ernte intakt bleiben. Bei der Ernte werden diese zerschlagen und die Sporen verteilen sich über das gesamte Erntegut und infizieren es damit. Die Krankheitserreger des Samenkorns vermehren sich auf jeden Fall von Generation zu Generation.
Bekämpfung
Da die Krankheitserreger vom Samenkorn in die Pflanze wachsen, kann man die Krankheiten an der grünen Pflanze nicht mit Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Oft werden Saatgutkrankheiten auch mit bekämpfbaren Pilzkrankheiten verwechselt, wie zum Beispiel bei Streifenkrankheit und Netzflecken der Gerste. Saatgutkrankheiten kann man nur vorbeugend durch gesundes Saatgut vermeiden.
Im Biolandbau ist bei unbehandeltem Saatgut besondere Vorsicht geboten. Behandelt man Saatgut mit entsprechend wirksamen Beizmitteln, ist eine größere Toleranz möglich, da ein Großteil der Krankheitserreger abgetötet wird. Bei einem hohen Befall wirken aber auch die besten Beizmittel nicht ausreichend.
Beim Beizen ist das optimale Aufbringen sehr wichtig. Die Wirkung ist nur gegeben, wenn der Beizfilm das Samenkorn vollständig umgibt. Daher empfiehlt sich ein professionelles Aufbringen.
Zertifiziertes Saatgut und Nachbau
Zertifiziertes Saatgut verursacht zwar höhere Kosten als der eigene Nachbau, bietet aber wesentlich mehr Sicherheit. Es gibt in Österreich für alle relevanten Krankheitserreger einzuhaltende Grenzwerte. Alle Vermehrungen werden im Rahmen der Saatgutanerkennung auf Saatgutkrankheiten überprüft. Bei Biosaatgut und ungebeiztem Saatgut werden zusätzlich alle Saatgutpartien im Labor untersucht. Bei gebeiztem Saatgut wird darauf geachtet, dass die richtigen Wirkstoffe eingesetzt werden.
Verwendet man eigenen Nachbau, sollte dieser zumindest auf die wichtigsten Saatgutkrankheiten untersucht werden. Um nachfolgende Probleme zu vermeiden, sollte man Saatgut maximal einmal nachbauen.