Das Bewusstsein für die Grundfutterqualität steigt
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Ein früher Vegetationsstart im März/April 2017 steigerte die Erwartungen auf eine ertragreiche Ernte. Der späte Wintereinbruch in der zweiten Aprilhälfte versetzte diesen Hoffnungen aber einen Dämpfer. Frühe Erntefenster im Mai brachten dennoch eine gute Futterqualität mit sich, wenngleich die Mengenerträge unter jenen der Vorjahre lagen. In den Monaten Juni, Juli und August waren ausreichende Erntefenster vorhanden. Gebietsweise schränkten jedoch Hagelschlag, Unwetter und trockene Witterung die Futtermenge und Futterqualität ein. Der September war wiederum von sehr regnerischem und kühlem Wetter geprägt. Dies führte beim letzten Aufwuchs zu verzögerten Ernten mit geringerer Qualität und einem schlechten Wachstum. Im Vergleich zu den letzten Jahren erfolgte vielerorts eine frühe Umstellung auf die Winterfütterung.
Im Vorjahr wurden das erste Mal bei allen Analysen des AK-Milch auch die Gerüstsubstanzen (NDF), die Lignozellulose (ADF) und das Lignin (ADL) mituntersucht. Grundsätzlich gelten bei der Interpretation dieser Parameter die gleichen Grundsätze wie bei der Rohfaser – je älter das Futter umso höher sind die Werte. Da Kräuter und Leguminosen einen höheren Ligninanteil haben, kann vom Ligningehalt des Futters auch auf den Pflanzenbestand geschlossen werden. Zu hohe Ligninwerte weisen auf klee- und kräuterreiche Bestände hin.
Im Vorjahr wurden das erste Mal bei allen Analysen des AK-Milch auch die Gerüstsubstanzen (NDF), die Lignozellulose (ADF) und das Lignin (ADL) mituntersucht. Grundsätzlich gelten bei der Interpretation dieser Parameter die gleichen Grundsätze wie bei der Rohfaser – je älter das Futter umso höher sind die Werte. Da Kräuter und Leguminosen einen höheren Ligninanteil haben, kann vom Ligningehalt des Futters auch auf den Pflanzenbestand geschlossen werden. Zu hohe Ligninwerte weisen auf klee- und kräuterreiche Bestände hin.
Grassilagequalität 2017
Gerade beim ersten Aufwuchs konnte die gute Futterqualität von 2016 gehalten werden. Den optimalen Schnittzeitpunkt belegen die moderaten Gehalte an Rohfaser und Gerüstsubstanzen. Der Energiegehalt konnte sogar leicht zulegen und befindet sich mit dem Mittelwert von 6,3 MJ NEL auf einem sehr hohen Niveau. Nur der Phosphorgehalt ist beim ersten Aufwuchs zu gering, wobei dies mitunter auf eine Phosphorunterversorgung der Böden deutet. Bodenuntersuchungen geben hier Aufschluss.
Auch die Parameter der Folgeaufwüchse zeigen eine sehr gute Qualität der Silagen. Einzig der hohe Trockenmassegehalt und der leicht verspätete Schnittzeitpunkt beim zweiten Schnitt muss im Auge behalten werden. Wird sehr trockenes und grobes Futter im Fahrsilo einsiliert, ist mit einer schlechteren Verdichtung und somit einem geringeren Konservierungserfolg zu rechnen.
Auch die Parameter der Folgeaufwüchse zeigen eine sehr gute Qualität der Silagen. Einzig der hohe Trockenmassegehalt und der leicht verspätete Schnittzeitpunkt beim zweiten Schnitt muss im Auge behalten werden. Wird sehr trockenes und grobes Futter im Fahrsilo einsiliert, ist mit einer schlechteren Verdichtung und somit einem geringeren Konservierungserfolg zu rechnen.
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Heuqualität 2017
Beim Heu des ersten Aufwuchses konnte das Niveau von 2016 gehalten werden, jedoch befinden sich die Rohprotein- und Energiegehalte am unteren Ende des empfohlenen Bereichs. Verbesserungspotenzial gibt es hier vor allem beim Schnittzeitpunkt – der Rohfasergehalt ist mit 276 g zu hoch. Ähnliches zeigt auch der NDF-Gehalt an, welcher unter 490 g/kg TM liegen sollte. Eine frühere Mahd führt zu einem höheren Rohprotein- und Energiegehalt.
Beim zweiten Aufwuchs verhält es sich ähnlich – der geringe Energiegehalt von 5,5 MJ NEL ist bedingt durch geringe Rohprotein- und hohe Rohfasergehalte. Die weiteren Aufwüchse befinden sich mit ihren Werten im Zielbereich. Der Energiegehalt ist bedingt durch die höhere Futterverschmutzung (Rohaschegehalt 104 g/kg TM) etwas reduziert.
Der Zuckergehalt des Futters von 2017 ist etwas geringer als in den Vorjahren. Um Problemen mit Pansenübersäuerung und der Klauengesundheit vorzubeugen, gilt es, die einzelnen Schnitte in der Fütterung zu kombinieren und, wenn nötig, die Kraftfutterzusammensetzung anzupassen (Körnermais, Kleien, Trockenschnitzel). Der Phosphorgehalt ist vor allem beim ersten und zweiten Aufwuchs zu gering. In der Fütterung gilt es bei ähnlichen Gehalten phosphorreiches Mineralfutter einzusetzen.
Speziell auf Heumilchbetrieben ist eine betriebliche Trocknungsanlage Grundvoraussetzung für eine rechtzeitige Ernte und somit gute Heuqualität. Eine Untersuchung ergab, dass die Grundfutterleistung pro Kuh und Jahr auf Betrieben mit Kaltlufttrocknung um 800 kg höher und auf Betrieben mit Warmlufttrocknung um 1.250 kg höher war, als auf Betrieben mit Bodenheuwerbung.
Beim zweiten Aufwuchs verhält es sich ähnlich – der geringe Energiegehalt von 5,5 MJ NEL ist bedingt durch geringe Rohprotein- und hohe Rohfasergehalte. Die weiteren Aufwüchse befinden sich mit ihren Werten im Zielbereich. Der Energiegehalt ist bedingt durch die höhere Futterverschmutzung (Rohaschegehalt 104 g/kg TM) etwas reduziert.
Der Zuckergehalt des Futters von 2017 ist etwas geringer als in den Vorjahren. Um Problemen mit Pansenübersäuerung und der Klauengesundheit vorzubeugen, gilt es, die einzelnen Schnitte in der Fütterung zu kombinieren und, wenn nötig, die Kraftfutterzusammensetzung anzupassen (Körnermais, Kleien, Trockenschnitzel). Der Phosphorgehalt ist vor allem beim ersten und zweiten Aufwuchs zu gering. In der Fütterung gilt es bei ähnlichen Gehalten phosphorreiches Mineralfutter einzusetzen.
Speziell auf Heumilchbetrieben ist eine betriebliche Trocknungsanlage Grundvoraussetzung für eine rechtzeitige Ernte und somit gute Heuqualität. Eine Untersuchung ergab, dass die Grundfutterleistung pro Kuh und Jahr auf Betrieben mit Kaltlufttrocknung um 800 kg höher und auf Betrieben mit Warmlufttrocknung um 1.250 kg höher war, als auf Betrieben mit Bodenheuwerbung.
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Problem Grundfutterengpässe
Aufgrund der oben beschriebenen Erntebedingungen gibt es auf vielen Betrieben derzeit Grundfutterengpässe. Es gilt dennoch, vor allem Milchkühen das Grundfutter zur freien Aufnahme anzubieten. Es ist nicht ratsam bei der Grundfuttermenge den Sparstift anzusetzen. Dies führt unweigerlich zu einer schlechteren Gesundheit und Fruchtbarkeit und somit zu geringeren Leistungen. Gegengesteuert werden kann mit der rechtzeitigen Anpassung des Tierbestandes oder dem Grundfutterzukauf. Zugekauftes Grundfutter sollte den Leistungsanforderungen der eigenen Tiere entsprechen. Neben dem Preis sollte die Futterqualität ein wichtiger Gradmesser beim Zukauf sein. Wird für spezielle Markenprogramme (Bio, Heumilch, Ja!Natürlich, ZZU,…) produziert, sind weitere Kriterien beim Futterzukauf zu beachten.
Voraussetzungen für leistungsstarke, gesunde Tiere:
- Regelmäßige Bodenuntersuchungen
- Optimaler Pflanzenbestand
- Beste Futterwerbung und Konservierung
- Regelmäßige Futteruntersuchungen
- Darauf aufbauende Kraft- und Mineralfutterauswahl
- Futter den ganzen Tag zur freien Aufnahme
- Mehrmaliges Futternachschieben
Kontakt
BERATER DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER SALZBURG:
Dipl. Ing. Gerhard Lindner,
E-Mail: gerhard.linder@lk-salzburg.at
Tel. 0662/870571-268
FUTTERPROBENZIEHER:
Lungau: ZW Josef Resch
Tel. 0664/3819524
Flachgau: ZW Johann Greischberger
Tel. 0664/1201281
Pinzgau: ZW Josef Machreich jun.
Tel. 0664/4376405
Pongau, Tennengau: ZW Johann Klaushofer
Tel. 0664/4663639
Dipl. Ing. Gerhard Lindner,
E-Mail: gerhard.linder@lk-salzburg.at
Tel. 0662/870571-268
FUTTERPROBENZIEHER:
Lungau: ZW Josef Resch
Tel. 0664/3819524
Flachgau: ZW Johann Greischberger
Tel. 0664/1201281
Pinzgau: ZW Josef Machreich jun.
Tel. 0664/4376405
Pongau, Tennengau: ZW Johann Klaushofer
Tel. 0664/4663639