27.10.2020 |
von Dipl.-Ing. Martin Hirt
Digitalisierung: Chancen ergreifen, Risiken bannen
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"Das traditionelle, in Werbungen
gerne eingesetzte Bild
der mit einfachsten Mitteln
arbeitenden Bauernfamilie hat
mit der Realit.t des modernen,
bäuerlichen Unternehmertums
oft nur noch wenig gemeinsam.
Digitalisierung findet
längst statt und begleitet
uns in unserem Wirtschafts-,
Arbeits- und Privatleben. Es gilt
daher, diesen digitalen Wandel
aktiv mitzugestalten, leistbare
Angebote zu schaffen und die
Vorteile zu nützen", begrüßt
der Präsident der Landwirtschaftskammer
Österreich, Josef
Moosbrugger, aktuelle Projekte
und Entwicklungen zum
Einsatz neuer Technologien in
der Landwirtschaft.
Positiv bewertet Moosbrugger daher die kürzlich von Bundesministerin Elisabeth Köstinger vorgestellte "Innovation Farm". Hier werden digitale Techniken und Lösungen - ausgehend von drei Standorten in Wieselburg, Mold und Raumberg-Gumpenstein - gemeinsam mit Pilotbetrieben erprobt. Die Erfahrungen werden anschließend für Bildungszwecke aufbereitet. Durch die Einbettung der "Innovation Farm" in den von EU, Bund und Ländern geförderten Cluster "Digitalisierung in der Landwirtschaft" wird die Wahrung der bäuerlichen Anliegen gewährleistet. Diesem Zusammenschluss gehören neben Forschungseinrichtungen und Unternehmen auch Bildungseinrichtungen und Interessenvertretungen wie die LK an. Oberstes Ziel müsse sein, dass gerade kleine und mittlere Betriebe von der Digitalisierung profitierten, meinte der LKÖ- Präsident.
Positiv bewertet Moosbrugger daher die kürzlich von Bundesministerin Elisabeth Köstinger vorgestellte "Innovation Farm". Hier werden digitale Techniken und Lösungen - ausgehend von drei Standorten in Wieselburg, Mold und Raumberg-Gumpenstein - gemeinsam mit Pilotbetrieben erprobt. Die Erfahrungen werden anschließend für Bildungszwecke aufbereitet. Durch die Einbettung der "Innovation Farm" in den von EU, Bund und Ländern geförderten Cluster "Digitalisierung in der Landwirtschaft" wird die Wahrung der bäuerlichen Anliegen gewährleistet. Diesem Zusammenschluss gehören neben Forschungseinrichtungen und Unternehmen auch Bildungseinrichtungen und Interessenvertretungen wie die LK an. Oberstes Ziel müsse sein, dass gerade kleine und mittlere Betriebe von der Digitalisierung profitierten, meinte der LKÖ- Präsident.
Neben Innovationen der
Landtechnikindustrie sieht
Moosbrugger Chancen digitaler
Lösungen vorwiegend in intelligenter,
leistbarer Software
und kluger Datenvernetzung:
"Was es braucht, sind smarte
Lösungen, die auf den Betrieben
tatsächlichen Nutzen erzeugen,
vor allem aber auch
für die bäuerlichen Familienbetriebe
finanzierbar sind. Zumindest
müssen sie mittels
überbetrieblicher Nutzung zugänglich
sein. Es ist ganz entscheidend,
dass die Kosten-
Nutzen-Relation passt." Als
Beispiele nennt er Apps, mit
deren Hilfe Betriebe auf Basis
aktueller Satellitendaten Aussaat-
und Düngekarten für eine
teilflächenspezifische Bewirtschaftung
erstellen können.
Das birgt auch ökologische
Vorteile. Weitere Beispiele sind
Services wie der LKV-Herdenmanager,
mit dem Landwirte
heute bereits vielfach Tierwohl-
Daten einfach per Knopfdruck
auslesen können.
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Akzeptanz durch Datensicherheit
Letztlich ist laut dem Präsidenten
für eine erfolgreiche
Digitalisierung in der Landwirtschaft
aber auch entscheidend,
dass die Technologien
von Bauern akzeptiert werden.
Die Politik ist daher gefordert,
Bedenken zur Datenhoheit
nicht nur ernst zu nehmen,
sondern diesen Risiken auch
offensiv entgegenzutreten.
Erfreut zeigt sich Moosbrugger daher über den Vorstoß der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, das Thema Datenpolitik auch im Landwirtschaftssektor verstärkt in den Fokus zu rücken. So sollen klare Regeln den Schutz persönlicher und betrieblicher Daten gewährleisten, denn aktuell fehlt oft noch die Transparenz, "welche Daten bei der Nutzung einer modernen Landmaschine überhaupt anfallen und wer diese für welche Zwecke nutzt".
Eine weitere wichtige und langjährige Forderung der LK Österreich ist der rasche Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Hier werden die nächsten Jahre entscheidend sein, um die bis dato "weißen Flecken" auf der Versorgungslandkarte zu reduzieren und den gesamten ländlichen Raum flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen.
Erfreut zeigt sich Moosbrugger daher über den Vorstoß der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, das Thema Datenpolitik auch im Landwirtschaftssektor verstärkt in den Fokus zu rücken. So sollen klare Regeln den Schutz persönlicher und betrieblicher Daten gewährleisten, denn aktuell fehlt oft noch die Transparenz, "welche Daten bei der Nutzung einer modernen Landmaschine überhaupt anfallen und wer diese für welche Zwecke nutzt".
Eine weitere wichtige und langjährige Forderung der LK Österreich ist der rasche Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Hier werden die nächsten Jahre entscheidend sein, um die bis dato "weißen Flecken" auf der Versorgungslandkarte zu reduzieren und den gesamten ländlichen Raum flächendeckend mit schnellem Internet zu versorgen.