04.08.2020 |
von Ing. Stefan Polly
Digitalisierungsoffensive: Drohne, Kuhbrille & Lenksystem
Mit ihren Aufnahmen verschafft die Drohne einen Blick aus einer völlig neuen Perspektive auf Agrar- und Forstflächen. Die Bilder können Schadflächen oder Anbaufehler sichtbar machen.
Drohne vielseitig einsetzbar
Mit der LK-Drohne bekommt man die Fotos vom Feld einfach und schnell. Sie überfliegt die Fläche und fertigt ein Übersichtsbild, mehrere Detailfotos oder ein Video an. Weiters sind mit dem fliegenden Helfer Inspektionsflüge über Siloanlagen oder landwirtschaftliche Gebäude möglich. Gerade nach Wetterereignissen wie Hagel oder Sturm kann dies sehr nützlich sein, um das Schadensausmaß abzuschätzen.
In vielen landwirtschaftlichen Betrieben sind bereits Photovoltaikanlagen verbaut. Über die Jahre hinweg können Photovoltaikmodule jedoch auch Schwachstellen aufweisen, die mit freiem Auge nicht erkennbar sind. Gleiches gilt für Montagefehler. Mit der LK-Drohne, die mit einer hochauflösenden Wärmebildkamera bestückt ist, können Wärmebilder von den PV-Modulen generiert werden. Damit kann man Rückschlüsse auf mögliche Defekte ziehen.
Im Bereich der Lüftungsberatung bieten sich durch den Einsatz der LK-Drohne neue Möglichkeiten. Die Wärmebildkamera an der Drohne kann die Abluftführung ideal darstellen. Das Wärmebild hilft dabei, die Effizienz der Anlagen zu steigern und etwaige Probleme in der Emissions- oder Immissionssituation aufzuzeigen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mit der Wärmebildkamera die Dämmung von Dachräumen und schwer erreichbaren Bauteilen zu überprüfen und dadurch die Energieeffizienz der Gebäude zu steigern.
Angebote mit der LK Drohne
- "Inspektion einer Photovoltaikanlage": 30 Euro Hofpauschale, pro installierter kWp werden 3 Euro zusätzlich verrechnet.
- "Feldbesichtigung aus der Vogelperspektive": 30 Euro Hofpauschale, Feldaufnahmen: 3 Euro je angefangenem Hektar.
- "Inspektion von baulichen Anlagen": 30 Euro Hofpauschale, pro Objekt werden 30 Euro verrechnet.
- "Überprüfung der Lüftungsanlage/Energieeffizienz des Stallgebäudes": 30 Euro Hofpauschale und 30 Euro pro Stunde, verrechnet nach dem tatsächlichen Aufwand.
Mit der Kuhbrille die Welt aus Sicht der Rinder sehen
Die Digitalisierung hat neue Wege geöffnet, um den Landwirten das Thema "Rinderumgang und Tierwohl“ besser zu vermitteln, zum Beispiel mit der "Echemer Kuhbrille“, einer Virtual-Reality-Brille. Damit verschaffen sich Nutzer einen eigenen Eindruck davon, wie Rinder ihre Umgebung wahrnehmen, denn Kühe haben ein ganz anderes Sichtfeld und Sehvermögen als Menschen. Nach dem Blick durch die Kuhbrille können Landwirte konkrete Rückschlüsse auf Verbesserungen hinsichtlich Tierwohl und Unfallvermeidung ziehen.
Die Kuhbrille wird im Rahmen von LK-Seminaren zum Rinderumgang eingesetzt. Zusätzlich zu grundlegenden Verhaltensmustern von Rindern soll sie ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere an die Haltungsumwelt schaffen. Stresssituationen, zum Beispiel in Melkständen, Klauenständen oder Verladeeinrichtungen, kann man so vermindern.
Die Kuhbrille wird im Rahmen von LK-Seminaren zum Rinderumgang eingesetzt. Zusätzlich zu grundlegenden Verhaltensmustern von Rindern soll sie ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere an die Haltungsumwelt schaffen. Stresssituationen, zum Beispiel in Melkständen, Klauenständen oder Verladeeinrichtungen, kann man so vermindern.
Fahrspurplanung für Lenksysteme
Rund 800 Betriebe haben seit 2017 in automatische Lenksysteme investiert. Die Aufzeichnung exakter Bearbeitungsgrenzen und Fahrspuren während der Feldarbeit mit dem Traktor ist aber eine Herausforderung.
Die LK NÖ unterstützt seit November 2019 die Landwirte mit einem neuen Beratungsprodukt. Als Service der Landwirtschaftskammer werden mit dem Landwirt die exakten Bearbeitungsgrenzen RTK-genau, also +/- 2 Zentimeter, in der Natur mittels RTK-Messstab erhoben. Nach der Erhebung erstellt die Landwirtschaftskammer daraus die Fahrspuren für das jeweilige RTK-Lenksystem des Landwirtes. Nach dem Import in das Traktor-Terminal können die Fahrspuren verwendet werden.
Ihre Vorteile:
Ihre Vorteile:
- Sofortige Nutzung des Lenksystems, ohne zuvor selbst Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien mit dem Fahrzeug aufzeichnen zu müssen.
- Der Landwirt wird bei der Spurlinienerstellung vom Berater unterstützt und muss sich vergleichsweise wenig mit der Spurlinienerstellung beschäftigen.
- Die Feldaufzeichnung ist unabhängig von der Traktormarke erstellt worden. Somit können die Daten bei einem Traktortausch rasch in ein neues Lenksystemterminal eingespielt werden.
- Der Landwirt muss sich kein Fachwissen hinsichtlich der Anwendung verschiedener Softwareprodukte zur Erstellung von Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien aneignen.
- Der Landwirt muss sich keine teure Software anschaffen, die er dann vielleicht nur selten benötigt.
Fahrspurplanung für Lenksysteme
- Erstellung von Fahrspuren für ein RTK-Lenksystem
- Naturdatenerhebung mit RTK-Genauigkeit vor Ort mittels Messstab: 8 Euro pro 1.000 Laufmetern bei geraden Feldgrenzen, 35 Euro pro 1.000 Laufmetern bei kurvigen Feldgrenzen, zum Beispiel, wenn Feldgrenzen entlang eines Waldes oder Baches verlaufen und 30 Euro Hofpauschale
- Erstellung von Bearbeitungsgrenzen und Spurlinien für das jeweilige Lenksystem aus den erhobenen Naturdaten: 1 Euro pro Feldgrenzen- oder Spurlinienerstellung. Bei einem rechteckigen Feldstück wären zwei bis vier Spurlinien für die Feldbearbeitung nötig.
Weitere digitale Angebote der LK
- "COWS & MORE“ digitale Schwachstellenanalyse für Milchviehställe
- App-Liste für Land- und Forstwirte - Auflistung von nützlichen Apps auf der Website der LK noe.lko.at
- Digitale Informationskanäle - Whatsapp, lk-Warndienst, Pflanzenbau-Newsletter
- Digitales Lernen - Onlinekurse, Webinare und Farminare werden fortlaufend ausgebaut
- spezifische Bildungsveranstaltungen wie
- Drohneneinsatz in der Land- und Forstwirtschaft;
- smarte Aufzeichnungssysteme und nützliche Apps in der Landwirtschaft
- teilflächenspezifische Düngung - Dünger ökonomisch und ökologisch einsetzen
- Landwirtschaft 4.0 im Ackerbau