Franz Winkelhofer setzt auf Precision Farming: Exaktes Arbeiten mit modernster Technik

Genauer genommen könnte man von „Kreislaufwirtschaft 4.0“ sprechen, zu der neben einem ausgeklügelten Begrünungsmanagement zahlreiche Digitalisierungssysteme zählen. Durch seine Aktivitäten im Web mit eigener Homepage, Facebook-Auftritt sowie Instagram- und Youtube-Account gewährt er zusätzlich Konsumentinnen und Konsumenten, Interessierten aber auch Berufskollegen Einblicke in den Alltag eines bäuerlichen Familienbetriebes.
Bodenbearbeitung laufend verringert
Franz Winkelhofer hat vor 20 Jahren, als er in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist, damit begonnen die Bodenbearbeitung sukzessive zu reduzieren. Nach der Umstellung auf eine pfluglose Bewirtschaftungsweise im Jahr 2004 hat er die Bodenbearbeitung weiter verringert und arbeitet aktuell nur einmal in der Fruchtfolge alle vier Jahre tiefer als zehn Zentimeter. Die Maschinenkosten pro Hektar konnten seither um 40 Prozent verringert werden, wie aus einer präzisen Betriebsdatenaufzeichnung ab dem Jahr 2000 hervorgeht.
Durch die Nutzung satellitengestützter Lenksysteme zur Spurführung mit den Korrektursignalen EGNOS sowie RTK und der Verwendung von „CTF-Light“, einem vereinfachten Fahrgassenmanagement, konnten die Überfahrten um rund fünf Prozent vermindert werden. Zusammen mit der Anwendung von Section Control – der automatischen Teilbreitenschaltung – können somit Überlappungen annähernd vollständig verhindert und Betriebsmittel eingespart werden.
Durch die Nutzung satellitengestützter Lenksysteme zur Spurführung mit den Korrektursignalen EGNOS sowie RTK und der Verwendung von „CTF-Light“, einem vereinfachten Fahrgassenmanagement, konnten die Überfahrten um rund fünf Prozent vermindert werden. Zusammen mit der Anwendung von Section Control – der automatischen Teilbreitenschaltung – können somit Überlappungen annähernd vollständig verhindert und Betriebsmittel eingespart werden.
Testbetrieb für Düngen mit Ertragspotenzialkarte
Der Familienvater, der in Generationen denkt, ging aber noch einen Schritt weiter und ist seit 2018 in einem gemeinsamen Projekt von AgrarCommander GmbH und der Universität für Bodenkultur Wien für Testzwecke involviert, bei dem die Düngerausbringung anhand von Bodenverhältnissen und Ertragserwartungen erfolgt.
Das Projektteam macht sich dabei Ertragspotenzialkarten auf Basis mehrjähriger Sentinel-Satellitendaten zu Nutze, die eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung möglich machen. Dem nicht genug, werden die Bodenproben auf den Feldern der Familie Winkelhofer nicht schlagbezogen, sondern georeferenziert anhand von Bodenkarten und dieser Ertragspotenzialkarten gezogen. „Die exakte und bedarfsgerechte Düngung ist für mich eine wesentliche umweltrelevante Komponente, da Mittel nur dort ausgebracht werden, wo der Boden auch ausreichend Wasser für das Pflanzenwachstum zur Verfügung stellt“, überwiegen für Franz Winkelhofer die Vorteile vom Precision Farming.
Das Projektteam macht sich dabei Ertragspotenzialkarten auf Basis mehrjähriger Sentinel-Satellitendaten zu Nutze, die eine teilflächenspezifische Bewirtschaftung möglich machen. Dem nicht genug, werden die Bodenproben auf den Feldern der Familie Winkelhofer nicht schlagbezogen, sondern georeferenziert anhand von Bodenkarten und dieser Ertragspotenzialkarten gezogen. „Die exakte und bedarfsgerechte Düngung ist für mich eine wesentliche umweltrelevante Komponente, da Mittel nur dort ausgebracht werden, wo der Boden auch ausreichend Wasser für das Pflanzenwachstum zur Verfügung stellt“, überwiegen für Franz Winkelhofer die Vorteile vom Precision Farming.

Traktoren mit RTK-Spurführungssystem
2016 hat er einen seiner Traktoren mit dem RTK-Spurführungssystem nachgerüstet und nutzt diesen seither für die meisten ackerbaulichen Arbeitsgänge. Von 2012 bis 2018 verwendete Winkelhofer noch Lenkhilfen mit dem kostenlosen EGNOS-Signal und in den Jahren 2014 und 2015 hatte er im Sommer zu Arbeitsspitzen Miettraktoren mit automatischem Lenksystem, die das RTK-Korrektursignal verarbeiten, im Einsatz.
Als Datenschnittstelle nutzt Winkelhofer die in Österreich entwickelte Ackerschlagkartei „AgrarCommander“. Darin führt er die Spurplanung durch und verwaltet Applikationskarten, Feldgrenzen, Grenzsteine und nicht zuletzt die essentiellen AB-Linien. Auch Ertragserwartungskarten als Grundlage für die georeferenzierten Bodenproben können damit erstellt werden.
Beim Controlled Traffic Farming (CTF) werden über Jahre für jeden Arbeitsschritt auf dem Feld dieselben Fahrspuren genutzt. Es geht dabei um große Arbeitsbreiten, einheitliche Spurweiten und die Verwendung bodenschonender Reifen (Raupenfahrwerke), wodurch die Flächen zwischen den Fahrgassen größer und befahrungsbedingte Verdichtungen vermieden werden.
„CTF ist in seiner Gesamtheit aufgrund der kleinräumigen Strukturen und der nicht straßentauglichen Geräte im überwiegenden Teil Österreichs nicht anwendbar“, sagt Winkelhofer. Deshalb fährt er nur beim Pflanzenschutz sowie bei der Ausbringung von mineralischem und organischem Dünger in den gleichen Fahrgassen und spricht daher in seinem Fall von „CTF Light“.
Auch bei der Bodenbearbeitung, die er mit einem Reifendruck von unter 1 bar durchführt, muss er von diesen Fahrgassen abweichen. Die automatische Teilbreiten- beziehungsweise Einzeldüsenschaltung über ISOBUS Section Control auf Schleuderstreuer und Pflanzenschutzmittelspritze – bei letzterer werden die Düsen alle 50 Zentimeter einzeln geschaltet – spart zusätzlich Betriebsmittel und entlastet den Fahrer besonders bei Arbeiten in der Nacht.
Fakt ist für Winkelhofer, dass mit dem RTK-Lenksystem – welches derzeit bis zu zwei Zentimeter genau fährt – in Kombination mit ISOBUS Section Control Überlappungen drastisch reduziert und somit auch Ertragsdepressionen bei sensiblen Kulturen vermieden werden. Positiv erwähnt er auch die erfolgreiche Anwendung in Strip-Till-Versuchen. „Ich kann mit der Lenkhilfe bereits im Vorauflauf, wenn die Fahrgassen noch nicht sichtbar sind, sehr präzise fahren. Man hat damit einfach eine viel bessere Orientierung“, so Winkelhofer.
Als Datenschnittstelle nutzt Winkelhofer die in Österreich entwickelte Ackerschlagkartei „AgrarCommander“. Darin führt er die Spurplanung durch und verwaltet Applikationskarten, Feldgrenzen, Grenzsteine und nicht zuletzt die essentiellen AB-Linien. Auch Ertragserwartungskarten als Grundlage für die georeferenzierten Bodenproben können damit erstellt werden.
Beim Controlled Traffic Farming (CTF) werden über Jahre für jeden Arbeitsschritt auf dem Feld dieselben Fahrspuren genutzt. Es geht dabei um große Arbeitsbreiten, einheitliche Spurweiten und die Verwendung bodenschonender Reifen (Raupenfahrwerke), wodurch die Flächen zwischen den Fahrgassen größer und befahrungsbedingte Verdichtungen vermieden werden.
„CTF ist in seiner Gesamtheit aufgrund der kleinräumigen Strukturen und der nicht straßentauglichen Geräte im überwiegenden Teil Österreichs nicht anwendbar“, sagt Winkelhofer. Deshalb fährt er nur beim Pflanzenschutz sowie bei der Ausbringung von mineralischem und organischem Dünger in den gleichen Fahrgassen und spricht daher in seinem Fall von „CTF Light“.
Auch bei der Bodenbearbeitung, die er mit einem Reifendruck von unter 1 bar durchführt, muss er von diesen Fahrgassen abweichen. Die automatische Teilbreiten- beziehungsweise Einzeldüsenschaltung über ISOBUS Section Control auf Schleuderstreuer und Pflanzenschutzmittelspritze – bei letzterer werden die Düsen alle 50 Zentimeter einzeln geschaltet – spart zusätzlich Betriebsmittel und entlastet den Fahrer besonders bei Arbeiten in der Nacht.
Fakt ist für Winkelhofer, dass mit dem RTK-Lenksystem – welches derzeit bis zu zwei Zentimeter genau fährt – in Kombination mit ISOBUS Section Control Überlappungen drastisch reduziert und somit auch Ertragsdepressionen bei sensiblen Kulturen vermieden werden. Positiv erwähnt er auch die erfolgreiche Anwendung in Strip-Till-Versuchen. „Ich kann mit der Lenkhilfe bereits im Vorauflauf, wenn die Fahrgassen noch nicht sichtbar sind, sehr präzise fahren. Man hat damit einfach eine viel bessere Orientierung“, so Winkelhofer.
Hohe Anschaffungskosten
Die Anschaffungskosten für ein RTK-Spurführungssystem belaufen sich bei nicht werksseitig vorgerüsteten Traktoren, inklusive Arbeitszeit auf bis zu 20.000 Euro exklusive Umsatzsteuer. Auch wenn eine solche Investition derzeit zu 40 Prozent gefördert wird, bleiben immer noch Restkosten von 12.000 Euro.
ei einer Kalkulation für eine Nutzungsdauer von zehn Jahren entstünden laut den Berechnungen des Landwirts Gesamtkosten von 1.540 Euro pro Jahr oder neun Euro pro Hektar und Jahr. Darin enthalten ist die jährliche Abschreibung von 1.200 Euro, angenommene Reparaturkosten von zwei Prozent und somit 240 Euro sowie Ausgaben für das Korrektursignal von 100 Euro exklusive Umsatzsteuer. Letzteres ist der über das Maschinenring Cluster-Projekt geförderte Betrag, der ohne Unterstützung je nach Anbieter bis zu 700 Euro betragen würde.
Franz Winkelhofer kultiviert auf seinem Betrieb Winterweizen, Silomais, Winterraps, Wintertriticale, Winterroggen, Sonnenblumen und fallweise Körnerhirse und Ackerbohne. Bei einer Arbeitsbreite von 24 Meter bei Pflanzenschutzmittelspritze und Düngerstreuer konnten die Überfahrten mit Precision Farming laut Winkelhofer auf seinem Betrieb um 5,3 Prozent reduziert werden.
Durch die Reduktion der Spuren ergab sich nach seinen Berechnungen ein Einsparungspotenzial der durchschnittlichen Betriebsmittelkosten (2012 bis 2017) pro Hektar und Jahr von 12,72 Euro für Raps, von 9,01 Euro für Weizen, von 13,25 Euro für Roggen und von 12,19 Euro für Mais. In den errechneten Werten sind mögliche Einsparungen durch Einzeldüsenschaltung, Section Control und Applikationskarten noch nicht enthalten.
ei einer Kalkulation für eine Nutzungsdauer von zehn Jahren entstünden laut den Berechnungen des Landwirts Gesamtkosten von 1.540 Euro pro Jahr oder neun Euro pro Hektar und Jahr. Darin enthalten ist die jährliche Abschreibung von 1.200 Euro, angenommene Reparaturkosten von zwei Prozent und somit 240 Euro sowie Ausgaben für das Korrektursignal von 100 Euro exklusive Umsatzsteuer. Letzteres ist der über das Maschinenring Cluster-Projekt geförderte Betrag, der ohne Unterstützung je nach Anbieter bis zu 700 Euro betragen würde.
Franz Winkelhofer kultiviert auf seinem Betrieb Winterweizen, Silomais, Winterraps, Wintertriticale, Winterroggen, Sonnenblumen und fallweise Körnerhirse und Ackerbohne. Bei einer Arbeitsbreite von 24 Meter bei Pflanzenschutzmittelspritze und Düngerstreuer konnten die Überfahrten mit Precision Farming laut Winkelhofer auf seinem Betrieb um 5,3 Prozent reduziert werden.
Durch die Reduktion der Spuren ergab sich nach seinen Berechnungen ein Einsparungspotenzial der durchschnittlichen Betriebsmittelkosten (2012 bis 2017) pro Hektar und Jahr von 12,72 Euro für Raps, von 9,01 Euro für Weizen, von 13,25 Euro für Roggen und von 12,19 Euro für Mais. In den errechneten Werten sind mögliche Einsparungen durch Einzeldüsenschaltung, Section Control und Applikationskarten noch nicht enthalten.
Deutliches Verbesserungspotenzial
Selbst wenn für Winkelhofer die Vorteile vom Precision Farming überwiegen, sieht er dennoch genügend Verbesserungspotenzial: So etwa bei der automatischen Felderkennung, bei der Kommunikation zwischen Traktor und Terminal und bei der Übertragung von Grenzen und Spurlinien zwischen den Systemen. Aber auch die Planung von Kurven und Spuren bei ungleich breiten Schlägen sowie die Aufzeichnungsmöglichkeiten von schlagbezogenen Daten sind seiner Ansicht noch nicht ausgereift.