GPS in der Rindermast
Was ist GPS?
Unter GPS wird die Silage von Getreide (Ganzpflanzensilage) verstanden. Jede Getreideart eignet sich für die Silierung. Optimaler Silierzeitpunkt ist das Ende der Milchreife bzw. die Teigreife des Kornes. Da das Stroh zu diesem Zeitpunkt schon sehr faserreich ist, ist der Energiegehalt von GPS sehr niedrig. Auch die Silierung ist schwierig, da die Verdichtung schlechter gelingt. Eine kurze theoretische Häcksellänge von 5 - 10 mm sollte eingestellt werden. Die Verwendung eines Siliermittels mit Wirkungsrichtung 2 wird empfohlen. GPS ist auch sehr trocken, daher ist auf Nacherwärmung bei der Entnahme und entsprechenden Vorschub unbedingt zu achten.
Manche Betriebe wollten mit GPS fehlende Maissilage ersetzen. In Tabelle 1 ist der niedrige Energiegehalt der GPS im Vergleich zu Maissilage ersichtlich. Der Rohproteingehalt ist zwar niedrig, aber durchaus höher als der von Maissilage. Proben aus Oberösterreich zeigen bei Maissilagen noch niedrige Werte bei Rohprotein als in der Futterwerttabelle aus Bayern, meist um 65 bis 75 g je kg Trockenmasse.
Tabelle 1: Nährstoffgehalt von Silagen (je kg TM), Gruber Tabelle Mastrinder 2023
Parameter | Grassilage, 1. Schnitt, Mitte Blüte | Maissilage, wachsreif, körnerreich | GPS Weizen/Gerste |
Trockenmasse, g | 350 | 360 | 400 |
Umsetzbare Energie, MJ | 9,66 | 11,38 | 9,32 |
Rohprotein, g | 145 | 82 | 98 |
Rohfaser, g | 295 | 172 | 245 |
NDF, g | 570 | 440 | 490 |
Stärke, g | 0 | 345 | 550 |
Zucker, g | 10 | 0 | 0 |
Kalzium, g | 5,8 | 1,9 | 2,0 |
Phosphor, g | 3,7 | 2,2 | 2,5 |
Auswirkung auf die Ration
Wird nun ein Teil der Maissilage durch GPS ersetzt, muss die fehlende Energie durch höhere Energiekraftfuttermengen ausgeglichen werden. Im Gegenzug kann bei der Eiweißkomponente geringfügig eingespart werden.
In der Tabelle 2 ist eine klassische Rindermastration mit 75% Maissilage und 25% Grassilage dargestellt. Die Ration reicht für durchschnittlich 1350 Gramm Tageszunahmen in der Hauptmast. Im Vergleich dazu ist eine Ration mit 50% Maissilage, 25% Grassilage und 25% Weizen-GPS zu sehen. Diese Ration braucht 0,50 kg mehr Kraftfutter, 0,20 kg Rapsextraktionsschrot können aber eingespart werden.
Tabelle 2: Rindermastrationen im Vergleich
Komponente | klassische Mastration | Mastration mit GPS | |
Maissilage | kg | 12,00 | 7,50 |
Grassilage, 1. Schnitt | kg | 4,00 | 4,00 |
Weizen-GPS | kg | 4,00 | |
Kraftfutter | kg | 2,20 | 2,70 |
Rapsextraktionsschrot | kg | 0,80 | 0,60 |
Die Zusammensetzung der Kraftfuttermischung ist in Tabelle 3 ersichtlich. Durch den Einsatz von Weizen-GPS kann in der Kraftfuttermischung der Anteil an Futterkalk nochmals leicht zurückgenommen werden. Das eingesetzte Mineralfutter hat 22% Kalzium und 1% Phosphor. Durch den Einsatz des Rapsextraktionsschrotes wäre ein noch günstigeres Mineralfutter ganz ohne Phosphor möglich.
Tabelle 3: Krafffuttermischung
Komponente | KF 1 | KF 2 | |
Gerste | % | 40,50 | 41,50 |
Körnermais | % | 34,00 | 34,00 |
Weizen | % | 20,00 | 20,00 |
Futterkalk, kohlensauer | % | 3,00 | 2,00 |
Mineralfutter | % | 2,00 | 2,00 |
Viehsalz | % | 0,50 | 0,50 |
100,00 | 100,00 |
Weizen-GPS kann daher in Jahren mit Mangel an Maissilage in der Rindermast eingesetzt werden ohne Tageszunahmen zu verlieren. Voraussetzung ist aber eine Futteranalyse und Berechnung der Mastration.
Nutzen Sie das Beratungsangebot der LK-Fütterungsberatung.
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