15.07.2016 |
von Mag. Gernot Oswald, LFI Kärnten
Grundfutterproduktion: Die Kosten kennen und senken
Der wirtschaftliche Erfolg am landwirtschaftlichen Betrieb ist von vier Einflussgrößen abhängig, die unterschiedlich stark vom Betriebsführer beeinflusst werden können. Diese vier Erfolgsfaktoren lauten:
- Optimale Produktionstechnik
- Hoher Umsatz
- Hohe Erzeugerpreise
- Niedrige Kosten
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Interessante Ergebnisse der Arbeitskreisberatung Kärnten
Aus den Arbeitskreisergebnissen Unternehmensführung 2014 in Kärnten, die nach dem Kriterium Einkünfte pro nicht entlohnter Arbeitskraft (Einkünfte/nAK) sortiert wurden, lassen sich hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Kostensituation einige interessante und zukunftweisende Rückschlüsse ableiten.
So zeigt sich, dass im Durchschnitt aller ausgewerteten Betriebe 32.154 Euro verdient wurde, während das bessere Viertel mit 60.472 Euro um etwa 80% höhere Einkünfte/nAK als das schwächere Viertel hatte. Ein entscheidender Faktor für diese Differenz liegt in der Kostenstruktur. Die Meinung: "Kostenmäßig sind wir sowieso schon alle am unteren Ende angekommen und weitere Kostensenkungen gehen nicht mehr" ist differenziert zu betrachten. In vielen Betrieben mag es stimmen, aber bei weitem nicht bei allen.
Abbildung 1 zeigt eine Gegenüberstellung der variablen (produktionsabhängigen) und fixen (produktionsunabhängigen) Aufwendungen zum Produktionsertrag. In absoluten Zahlen betrachtet weist das bessere Viertel deutlich höhere Aufwendungen (184.212 Euro) im Vergleich zum schwächeren Viertel (72.378 Euro) auf. Viel entscheidender und aussagekräftiger sind jedoch die Aufwendungen im Verhältnis zum erwirtschafteten Produktionsertrag.
Aus der Abbildung erkennt man, dass bei den beiden Kennzahlen das bessere Viertel wesentlich wirtschaftlicher abschneidet. Die Gründe sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Betriebsgrößenvorteile und damit Mengeneffekte sind ebenso ausschlaggebend wie Managementfähigkeiten, vernünftige Investitionslösungen, Kooperationen und Auslagerungen von Tätigkeiten.
Interessant ist ferner die Tatsache, dass auch die variablen Kosten am Produktionsertrag beim besseren Viertel (53%) wesentlich effektiver eingesetzt werden als beim schwächeren Viertel (65%). Dies zeigt auch den enormen Spielraum in der Produktionstechnik.
So zeigt sich, dass im Durchschnitt aller ausgewerteten Betriebe 32.154 Euro verdient wurde, während das bessere Viertel mit 60.472 Euro um etwa 80% höhere Einkünfte/nAK als das schwächere Viertel hatte. Ein entscheidender Faktor für diese Differenz liegt in der Kostenstruktur. Die Meinung: "Kostenmäßig sind wir sowieso schon alle am unteren Ende angekommen und weitere Kostensenkungen gehen nicht mehr" ist differenziert zu betrachten. In vielen Betrieben mag es stimmen, aber bei weitem nicht bei allen.
Abbildung 1 zeigt eine Gegenüberstellung der variablen (produktionsabhängigen) und fixen (produktionsunabhängigen) Aufwendungen zum Produktionsertrag. In absoluten Zahlen betrachtet weist das bessere Viertel deutlich höhere Aufwendungen (184.212 Euro) im Vergleich zum schwächeren Viertel (72.378 Euro) auf. Viel entscheidender und aussagekräftiger sind jedoch die Aufwendungen im Verhältnis zum erwirtschafteten Produktionsertrag.
Aus der Abbildung erkennt man, dass bei den beiden Kennzahlen das bessere Viertel wesentlich wirtschaftlicher abschneidet. Die Gründe sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Betriebsgrößenvorteile und damit Mengeneffekte sind ebenso ausschlaggebend wie Managementfähigkeiten, vernünftige Investitionslösungen, Kooperationen und Auslagerungen von Tätigkeiten.
Interessant ist ferner die Tatsache, dass auch die variablen Kosten am Produktionsertrag beim besseren Viertel (53%) wesentlich effektiver eingesetzt werden als beim schwächeren Viertel (65%). Dies zeigt auch den enormen Spielraum in der Produktionstechnik.
Allzu technikverliebt
Eine von Dipl.-Ing. Uwe Gottwald (Betriebswirtschaftsexperte aus Bayern) an 107 südbayrischen Milchviehbetrieben durchgeführte Erhebung der Maschinen- und Gebäudekosten bringt sehr aufschlussreiche und für viele "Technikverliebte" nicht gern gesehene Erkenntnisse. Die Spanne bei den Maschinenkosten (bestehend aus Abschreibung, Unterhalt, Treib- und Schmierstoffe, Maschinenring und Lohnunternehmer) pro kg Milch reicht von 4 Cent bis 18 Cent pro kg.
Hauptursache für zu hohe Maschinenkosten ist in vielen Fällen eine "Neigung" des Betriebsleiters zu Maschinen. Nach wie vor üben Maschinen eine hohe Anziehungskraft auf Landwirte aus. Laut Gottwald sind Maschinenkosten von 8 Cent je kg Milch und mehr keine Seltenheit. Sie schwächen aber die Wettbewerbsfähigkeit dieser Betriebe eindeutig.
Auch die Auswertungsergebnisse der Arbeitskreisbetriebe in Kärnten bei den Maschinenfixkosten pro ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF) und den Traktor-PS pro ha zeigen, wie sehr die Maschinenfixkosten die Wirtschaftlichkeit beeinflussen.
Betriebe mit hohen Einkünften/nAK weisen im Vergleich zu den Betrieben mit geringen Einkünften/nAK wesentlich niedrigere Maschinenfixkosten pro ha und Traktor-PS pro ha LF auf. Bei intensiver gedanklicher Auseinandersetzung mit dieser Thematik kann man ferner festhalten, dass in den letzten Jahren die Aufstockung der bewirtschafteten Fläche mit der Zunahme der Traktor-PS nicht Schritt halten konnte. Nicht alles, was praktisch von Vorteil zu sein scheint, ist gut für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes. Ein vernünftiges Augenmaß an Technik in der Außenmechanisierung ist ein Gebot der Stunde, wird aber leider von vielen nicht gerne gehört und wahrgenommen.
Hauptursache für zu hohe Maschinenkosten ist in vielen Fällen eine "Neigung" des Betriebsleiters zu Maschinen. Nach wie vor üben Maschinen eine hohe Anziehungskraft auf Landwirte aus. Laut Gottwald sind Maschinenkosten von 8 Cent je kg Milch und mehr keine Seltenheit. Sie schwächen aber die Wettbewerbsfähigkeit dieser Betriebe eindeutig.
Auch die Auswertungsergebnisse der Arbeitskreisbetriebe in Kärnten bei den Maschinenfixkosten pro ha landwirtschaftlicher Nutzfläche (LF) und den Traktor-PS pro ha zeigen, wie sehr die Maschinenfixkosten die Wirtschaftlichkeit beeinflussen.
Betriebe mit hohen Einkünften/nAK weisen im Vergleich zu den Betrieben mit geringen Einkünften/nAK wesentlich niedrigere Maschinenfixkosten pro ha und Traktor-PS pro ha LF auf. Bei intensiver gedanklicher Auseinandersetzung mit dieser Thematik kann man ferner festhalten, dass in den letzten Jahren die Aufstockung der bewirtschafteten Fläche mit der Zunahme der Traktor-PS nicht Schritt halten konnte. Nicht alles, was praktisch von Vorteil zu sein scheint, ist gut für die Wirtschaftlichkeit des Betriebes. Ein vernünftiges Augenmaß an Technik in der Außenmechanisierung ist ein Gebot der Stunde, wird aber leider von vielen nicht gerne gehört und wahrgenommen.
Verhaltensmuster ändern
Eine Veränderung der Kosten bedeutet vor allem eine Veränderung des Denkens, der Einstellung und des Verhaltens der handelnden Personen und Verantwortungsträger. Es bedeutet oftmals eine Aufgabe von in der Vergangenheit bewährten Abläufen und Verhaltensmustern und das Sicheinlassen auf neue Gegebenheiten. Umso mehr man bereit ist, das Bestehende zu hinterfragen und zu verändern, desto effektiver und effizienter werden zukünftige Entwicklungen erfolgen.