08.11.2017 |
von Dr. Christian Metschina
Holzkraftwerke liefern sicheren Strom und Wärme
Kommt die geplante große Ökostromnovelle nicht, muss der Großteil der voll funktionsfähigen Holzkraftwerke vom Netz genommen werden. Denn die 128 Holzkraftwerke sind unmittelbar mit dem Auslaufen der Ökostrom-Einspeisetarife konfrontiert. Um den für die Energiewende unverzichtbaren Ökostrom aus Holzkraftwerken eine Chance zu geben, müssen in den nächsten Monaten die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Ökostrom aus Holzkraftwerken ist deshalb so wichtig, weil in der kalten Jahreszeit sicherer Ökostrom und Wärme geliefert werden. Hier hat Österreich eine große offene Flanke, weil in den Wintermonaten zwischendurch mehr als 70 Prozent des Strombedarfs aus hochsubventionierten fossilen und nuklearen Kraftwerken stammen. Der Preis für Kohle- und Atomstrom wird jedoch künstlich niedrig gehalten. Weltweit wird die Nutzung fossiler Energieträger immer noch mit 4.300 Milliarden Euro subventioniert. Beim Ökostrom, der gerade einmal vier Prozent der Energiekosten im Haushalt ausmacht, wird hingegen Panikmache betrieben.
Schlüsselrolle
Die Nutzung von Biomasse in Holzkraftwerken ist für Österreich wirtschaftlich von großer Bedeutung, da sie Verwertungsmöglichkeiten für bisher nicht absetzbare Holzsortimente schafft. In vielen Fällen ist die Nutzung von Biomasse ökologisch notwendig, da dem Wald kritisches Brutmaterial, etwa für Waldschädlinge wie dem Borkenkäfer, entzogen wird. Durch ein zeitnahes Hacken von Waldbiomasse verringert sich die Schadholzmenge um ein Vielfaches. Auch bei regulären Nutzungen und Waldpflegemaßnahmen fallen große Mengen an Material an, die sich für keine stoffliche Verwertung eignen. Gleichzeitig droht klimabedingt neben einem Anstieg an Borkenkäferschäden auch ein Anstieg an Schadereignissen wie Sturmwurf, Dürre oder Schneebruch. Dementsprechend sind Holzkraftwerke auch zukünftig für die Verwertung von minderen Holzsortimenten unverzichtbar.
Holzindustrie profitiert
Die Säge- und Plattenindustrie betreibt in den Verarbeitungsprozessen eingebundene Holzkraftwerke, die zu den effizientesten Anlagen im Bereich der erneuerbaren Energie zählen. Als Energieträger kommen Nebenprodukte, wie insbesondere Rinde, und an den Standorten anfallende Energieholzsortimente zum Einsatz. Daraus wird Wärme für industrielle Verarbeitungsprozesse und damit gekoppelt hochwertiger Ökostrom gewonnen. Der Ökostrom fällt dort an, wo üblicherweise viel Strom verbraucht wird. Dies führt zu einer Entlastung der Stromübertragungsnetze und einer Minimierung der Netzverluste. Ein Vergleich von Ökostromtarifen mit den aktuell günstigen Großhandelspreisen ist unseriös, da tatsächliche Erzeugungs-, Speicher-, Netz- und Umweltkosten nicht miteinbezogen werden.
Regionale Wertschöpfung
Die 128 heimischen Holzkraftwerke produzieren etwa gleich viel Energie wie im Kernkraftwerk Zwentendorf erzeugt worden wäre. Sie sind für die Energiewende besonders wertvoll, weil sie auch dann Strom und Wärme liefern, wenn Wind, Wasser und Photovoltaik wetterbedingt nicht mehr können. Dadurch reduzieren sie teure Energiespeicher sowie Netzausbauten und ersetzen hochsubventionierte Kohle- und Atomkraftwerke, die Mitverursacher des Klimawandels, großer Umweltkatastrophen und menschlicher Tragödien sind. Von den Holzkraftwerken profitiert die gesamt Wertschöpfungskette der Forstwirtschaft. Gesicherte Abnahmekapazitäten für minderwertige Sortimente wirken positiv auf die Gesamteinschlagstätigkeit der heimischen Waldbauern. Davon wiederum profitiert in erster Linie die heimische Sägeindustrie.
Infokampagne gegen Atomstrom läuft
Eine halbe Million Österreicher bezieht Ökostrom von den 128 Holzkraftwerken
Im Jahr 2016 waren 128 Holzkraftwerke mit einer installierten Engpassleistung von 311 Megawatt bei der Ökostromabwicklungsstelle (OeMAG) unter Vertrag. Diese Holzkraftwerke erzeugen Ökostrom für eine halbe Million Haushalte und liefern 20% der benötigten Fernwärme. Sie garantieren eine sichere Energieversorgung und sichern dabei 6.400 Arbeitsplätze ab. Die Mehrheit der Holzkraftwerke steht an den Standorten der Holzindustrie, wo sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Standortsicherung leisten. In der Steiermark liefern 26 Holzkraftwerke mit einer installierten Leistung von 22 Megawatt über 117 Gigawattstunden Ökostrom und Fernwärme. Die durchschnittlichen Volllaststunden liegen bei 5.721. Nun gilt es passende Rahmenbedingungen zu definieren, damit die heimischen Holzkraftwerke nicht geschlossen werden müssen. Derzeit läuft im Internet und auf Facebook eine Informationskampagne über die Bedeutung unserer Holzkraftwerke.
Im Jahr 2016 waren 128 Holzkraftwerke mit einer installierten Engpassleistung von 311 Megawatt bei der Ökostromabwicklungsstelle (OeMAG) unter Vertrag. Diese Holzkraftwerke erzeugen Ökostrom für eine halbe Million Haushalte und liefern 20% der benötigten Fernwärme. Sie garantieren eine sichere Energieversorgung und sichern dabei 6.400 Arbeitsplätze ab. Die Mehrheit der Holzkraftwerke steht an den Standorten der Holzindustrie, wo sie einen unverzichtbaren Beitrag zur Standortsicherung leisten. In der Steiermark liefern 26 Holzkraftwerke mit einer installierten Leistung von 22 Megawatt über 117 Gigawattstunden Ökostrom und Fernwärme. Die durchschnittlichen Volllaststunden liegen bei 5.721. Nun gilt es passende Rahmenbedingungen zu definieren, damit die heimischen Holzkraftwerke nicht geschlossen werden müssen. Derzeit läuft im Internet und auf Facebook eine Informationskampagne über die Bedeutung unserer Holzkraftwerke.
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