02.10.2020 |
von Dr. Marco Horn, BEd
Im Kuhstall das Gruppen-Wissen nutzen
Anfang Juli traf sich der Arbeitskreis Waldviertel Mitte zum Stallabend bei Familie Glaßner in Teichmanns. Martina und Paul Glaßner sind Arbeitseffizienz und möglichst hohe Energieautarkie sehr wichtig. Die Betriebsführer baten die Arbeitskreisteilnehmer um konkrete Vorschläge zur Optimierung des Stallklimas und zur bestmöglichen Nutzung eines leerstehenden Stallbereiches. Umgekehrt war jeder Teilnehmer auf der Suche nach positiven Denkanstößen für den eigenen Betrieb.
Was hat uns gefallen?
Diese Frage ist zentral für jede Betriebsbegehung im Arbeitskreis. Denn was einem positiv auffällt, kann vielleicht einen entscheidenden Denkanstoß für den eigenen Hof liefern.
Am Betrieb Glaßner überzeugt die sehr einfache, aber sehr gut umgesetzte Kälberhaltung in Außeniglus direkt neben dem Melkstand. Kurze Wege bei der täglichen Arbeit mit den Kälbern kombiniert mit optimalem Klima resultieren in gesunden, frohwüchsigen Kälbern. Sehr clever ist der einfache Umbau von mehreren Einzeliglus zu einer Gruppenhaltung, indem Glaßners den Auslauf angepasst haben.
Ebenfalls positiv fällt das sehr durchdachte Weidesystem mit mehreren Koppeln auf, von denen die Kühe frei in den Stall wechseln können. Die Basis dafür bildete eine im Dorf vorangetriebene Grundzusammenlegung. Die Fütterung mittels Vorrückfressgitter ist sehr arbeitseffizient. Der Arbeitszeitaufwand für die Fütterung reduziert sich dadurch und das Futteranschieben entfällt.
Ebenfalls positiv fällt das sehr durchdachte Weidesystem mit mehreren Koppeln auf, von denen die Kühe frei in den Stall wechseln können. Die Basis dafür bildete eine im Dorf vorangetriebene Grundzusammenlegung. Die Fütterung mittels Vorrückfressgitter ist sehr arbeitseffizient. Der Arbeitszeitaufwand für die Fütterung reduziert sich dadurch und das Futteranschieben entfällt.
Stallklima verbessern
Gemeinsam erarbeiteten die Arbeitskreismitglieder viele praxisnahe Vorschläge zur Verbesserung des Stallklimas. Eine noch großteils geschlossene Stallwand sollte durch Curtains ersetzt und somit mehr Licht und Luft in den Stall gebracht werden. Die bestehenden Ventilatoren sollten nicht, wie derzeit, über die Laufgänge, sondern schräg nach unten auf die Liegeboxen der Kühe ausgerichtet werden. Auch das Thema Licht und Beleuchtung wurde behandelt. Gerade im Winterhalbjahr sollte der Stall durch künstliche Beleuchtung heller werden, um Aktivität und Futteraufnahme der Herde weiter zu steigern. LED-Technik ist eine Variante mit niedrigen laufenden Kosten.
Trockensteherbox
Für den noch ungenutzten Stallbereich wurde der Umbau zu einer Trockensteherbox vorgeschlagen. Dadurch erhalten diese Tiere mit ihren speziellen Bedürfnissen einen eigenen Bereich mit maximalem Kuhkomfort im Stall. Gleichzeitig gibt es mehr Platz im Laufstall der melkenden Herde.
Die Klauen tragen die Milch, weshalb auch ein neuer Standort für den Klauenpflegestand direkt neben dem Laufstall gefunden wurde. Der Wechsel von einem Kipp- auf einen Durchtreibestand wäre für den neuen Standort optimal. Dadurch könnten die Kühe einfach aus dem Laufstall direkt in den Klauenpflegestand getrieben werden.
Die Klauen tragen die Milch, weshalb auch ein neuer Standort für den Klauenpflegestand direkt neben dem Laufstall gefunden wurde. Der Wechsel von einem Kipp- auf einen Durchtreibestand wäre für den neuen Standort optimal. Dadurch könnten die Kühe einfach aus dem Laufstall direkt in den Klauenpflegestand getrieben werden.
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