Klimawandel setzt Hopfenanbau unter Druck

Die Bilanz der Hopfenbauern fiel zwiegespalten aus. Es konnten heuer 260 Tonnen Naturhopfen geerntet werden. Das sind um 15 Prozent weniger als der langjährige Schnitt. Grund für diese schwache Ernte war die Witterung im heurigen Sommer. Es mangelte in Oberösterreich zwar nicht, wie sonst in ganz Europa, an Niederschlägen. Die heißen Temperaturen über 30° Celsius setzten aber dem Hopfen in seiner wichtigsten Entwicklungsphase, der Blüte, zu. Das führte zu einer Frühblüte und einer schwacher Ausdoldung. Schwierig war dann auch die Hopfenernte, die durch die zahlreichen Niederschläge im September und Oktober eingebremst wurde. Im Vergleich zu den internationalen Kollegen, mit denen die Genossenschaft bestens vernetzt ist, kamen die Mühlviertler Hopfenbauern aber mit einem blauen Auge davon. So berichteten Obmann Stefan Hofer und Geschäftsführer Manuel Starlinger von Ertragsausfällen bis zu 50 Prozent in den wichtigen Hauptanbauländern wie Deutschland und Tschechien.
Schwieriges Jahr – gute Hopfenqualität
Trotz dieses herausfordernden Jahres konnten die Mühlviertler Hopfenbauern wieder die sehr gute Qualität ihrer Produkte nachweisen, obwohl die Witterung nicht nur den Ertrag, sondern auch die Qualitätsentscheidenden Alphawerte beeinträchtigte. Bei der Bonitierung erreichten 97,9 Prozent des Hopfens die höchste Qualitätsstufe 1 und nur 2,1 Prozent landeten in der Qualitätsstufe 2.
Klimafitte Sorten als Schlüssel
Neu gezüchtete Sorten, die besser an die heißeren Temperaturen angepasst sind, wären ein Lösungsansatz für die Zukunft. Dafür braucht es aber einen Schulterschluss mit den Brauern. Denn diese müssen die neuen Sorten auch in der Produktion einsetzen und verwerten können. Für die Hopfenbauern sind solche Sorten sehr wichtig, um auch in Zukunft hochqualitativen heimischen Hopfen produzieren zu können.