Laubholz: Wie Sie mit dem Q/D-Verfahren garantiert Spitzenware erzeugen
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Der Windwurf im Jahr 1990 hat einen wahren Boom in Richtung Laubholz in den Tieflagen ausgelöst. Vor allem Buntlaubhölzer wie Ahorn, Esche und Kirsche wurden nach den labilen Fichtenbeständen auf den Schadensflächen ausgepflanzt. 20 Jahre danach stand fest, dass viele Fehler passiert sind. Diese Laubhölzer erfüllten nicht die gewünschten Qualitäten.
Bewirtschaftungsfehler bei Laubholz
Die größten Fehler bei der bisherigen Laubholzbewirtschaftung waren und sind
- falsch gewählte Standorte, zum Beispiel Esche und Kirsche auf sehr schweren, dichten Böden,
- zu späte Pflegemaßnahmen, zum Beispiel kein Formschnitt,
- zu geringe Z-Baumabstände,
- zu lange Umtriebszeiten bei zu hoher Stammzahl in den Altbeständen,
- bei manchen Baumarten zu wenige wirklich empfehlenswerte Herkünfte verfügbar.
Unterschied zu Nadelholz
Die Laubholzbewirtschaftung unterscheidet sich von jener des Nadelholzes durch einige wesentliche Punkte. Mit Laubholz kann man nur dann Geld verdienen, wenn ein hoher Anteil an guten Qualitäten (A-Qualität oder Furnierqualität) vorhanden ist. Das heißt, das Holz muss ast- und fehlerfrei sein und einen Mindestdurchmesser von 40 Zentimetern und eine Mindestlänge von drei Metern, bei besonderen Baumarten ab 2,20 Metern aufweisen.
Wert steigt mit dem Durchmesser
Der Wert von Laubholz wächst im Gegensatz zum Nadelholz mit steigendem Durchmesser. Mehr als 80 Prozent des Wertes beim Laubholz befinden sich in den unteren fünf bis zehn Metern. Daher muss man bei der Laubholzerziehung möglichst rasch danach trachten, einen astfreien Stamm zu erzielen, der zirka ein Viertel der zukünftigen Baumhöhe ausmacht.
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Zielbaum altes und neues Konzept
Den Unterschied zwischen einem Zielbaum (Z-Baum) nach altem und neuem Konzept zeigt Bild 1. Um das zu erreichen, wurde in Deutschland nach französischem Vorbild, ein Konzept entwickelt. Es nennt sich Q/D-Verfahren, was so viel wie Qualifizieren und Dimensionieren bedeutet. Dieses zweiphasige Konzept (Bild 2) wurde von der Arbeitsgemeinschaft für Waldveredelung und Flurholzanbau (waldveredelung.at) in Österreich eingeführt und setzt sich immer mehr durch.
Bei Phase 1, dem Qualifizieren, versucht man eine astfreie Stammlänge von ein Drittel bis ein Viertel der Endhöhe durch Dichtstand und/oder Astung zu erreichen. Bei Phase 2, dem Dimensionieren, werden kontinuierlich die Z-Bäume freigestellt, damit möglichst schnell der Zieldurchmesser erreicht wird, aber keine starken Äste an der Kronenbasis mehr absterben. Damit will man eine Totastzone vermeiden.
Bei Phase 1, dem Qualifizieren, versucht man eine astfreie Stammlänge von ein Drittel bis ein Viertel der Endhöhe durch Dichtstand und/oder Astung zu erreichen. Bei Phase 2, dem Dimensionieren, werden kontinuierlich die Z-Bäume freigestellt, damit möglichst schnell der Zieldurchmesser erreicht wird, aber keine starken Äste an der Kronenbasis mehr absterben. Damit will man eine Totastzone vermeiden.
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