Maiswurzelbohrer 2019
Steigende Käferzahlen im Südosten der Steiermark, aber kaum Lager steiermarkweit, so kann man das heurige Maisjahr kurz zusammenfassen. Mais konnte in der Steiermark aufgrund der überdurchschnittlich hohen Niederschlagsmengen und der langen Schneelage erst großteils ab Mitte April angebaut werden. Die aber ebenfalls ab April überdurchschnittlich hohen Temperaturen ermöglichten ein rasches Auflaufen der Maisbestände. Trotz späterem Maisanbau blühten die ersten Maisbestände schon Mitte Juni. Zu diesem Zeitpunkt schlupften auch die ersten Käfer. Zum Zeitpunkt der Maisblüte war der Käferflug aber noch gering, sodass auch die Narbenfraßschäden gering waren
Situation in den anderen Bundesländern
In der Steiermark wurden 2018 durchschnittlich 2.800 Käfer je Fallenstandort gezählt. Hinter der Steiermark liegt Niederösterreich mit rund 1.600 gefangenen Käfern je Fallenstandort, gefolgt von Kärnten mit rund 1.500. Die Kollegen aus Niederösterreich berichteten auch von Lagerschäden im Raum Sankt Pölten. Verschärft wurde die Situation in diesem Bundesland auch noch durch die extreme Trockenheit. Oberösterreich hat rund 600 Käfer je Fallenstandort. Lagerschäden und auch Befruchtungsschäden soll es in Oberösterreich noch keine gegeben haben. Im Burgenland liegen die Käfer je Fallenstandort bei 900. Die Basis für das Diabrotica Monitoring sind die Käferfänge des jeweiligen Pflanzenschutzdienstes der Bundesländer.
Änderung der Maiswurzelbohrer-Verordnung in der Steiermark
Die von der Landwirtschaftskammer Steiermark angeregte Anpassung der Fruchtfolgeregelung für Mais an die übrigen Bundesländer wurde in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am 7. Februar beschlossen.
Die Verordnung bringt vor allem für Veredlungsbetriebe mit geringer Flächenausstattung und Ackerbaubetriebe mit Flächen in Hanglagen mehr Flexibilität in der Fruchtfolgegestaltung.
Zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers darf Mais ab dem Jahr 2019 auf einer Ackerfläche höchstens dreimal in Folge angebaut werden. Für die Beurteilung dieser Fruchtfolge sind die ab dem Jahr 2016 angebauten Kulturen zu berücksichtigen.
Es wird somit Betrieben, die in den Jahren 2016 bis 2018 auf einer Fläche zweimal Mais gebaut haben, bereits im Jahr 2019 ein weiteres Maisjahr auf dieser Fläche ermöglicht. Davon ausgenommen ist die Saatmaisproduktion.
Versuchsergebnisse 2018
Im Rahmen des EIP-Projektes Innobrotics führt die LK Steiermark nun schon seit drei Jahren Maiswurzelbohrer-Versuche an zwei Standorten (St. Margarethen/R. und Seiberdorf b. St. Veit am Vogau) durch. Neben Fruchtfolge (100% Mais, 66% Mais im Wechsel mit Sorghum-Hirse) und Käferspritzung wird auch der Anbauzeitpunkt mit berücksichtigt. Bei den einzelnen Varianten kamen sowohl biologische als auch chemische Pflanzenschutzmaßnahmen zum Einsatz. Bei den biologischen Varianten wurden 2018 insektenpathogene Pilze (GranMet-P), SoilTonic G (Zeolithgranulat mit Pflanzenextrakten und Spurenelementen) und SoilTonic in flüssiger Form sowie insektenpathogene Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora) verwendet.
Bei den chemischen Wirkstoffen kamen 2018 Belem 0,8 MG (Cypermethrin), Force 1,5 WG (Tefluthrin) und Diastar Maxi (Tefluthrin) sowie mit Poncho Pro gebeiztes Saatgut zum Einsatz.
• Die beiden Standorte zeigten bei allen Varianten kaum Lager. Bei der Lagerbonitur wurden Noten von 1-9 (1: kein Lager, 9: starkes Lager) vergeben. Es zeigten sich nur sehr schwache (maximal Lagernote 2) Symptome und keine Unterschiede bei den Larvenbehandlungsvarianten. Die Fruchtfolgevariante (2017: Sorghumhirse) unterschied sich im Lager nicht von der Maismonokulturvariante.
• Auch der Narbenfraß wurde bewertet. Mit einer zweimaligen Käferspritzung wird zum Blühzeitpunkt des frühen und zur Blüte des späten Anbautermines behandelt. Auf beiden Standorten konnte mit der Käferbehandlung kaum Narbenfraß festgestellt werden. Dies spricht für eine zeitgerechte Behandlung zur Blüte. Ohne Käferbehandlung waren auf beiden Standorten Narbenfraßschäden zu beobachten. Diese waren bei spätem Anbau ausgeprägter als bei frühem Anbau und in der Maismonokulturvariante deutlicher als in der Fruchtfolgevariante. Besonders deutlich war dies am Standort Seibersdorf zu beobachten.
• Die beiden Standorte zeigten bei allen Varianten kaum Lager. Bei der Lagerbonitur wurden Noten von 1-9 (1: kein Lager, 9: starkes Lager) vergeben. Es zeigten sich nur sehr schwache (maximal Lagernote 2) Symptome und keine Unterschiede bei den Larvenbehandlungsvarianten. Die Fruchtfolgevariante (2017: Sorghumhirse) unterschied sich im Lager nicht von der Maismonokulturvariante.
• Auch der Narbenfraß wurde bewertet. Mit einer zweimaligen Käferspritzung wird zum Blühzeitpunkt des frühen und zur Blüte des späten Anbautermines behandelt. Auf beiden Standorten konnte mit der Käferbehandlung kaum Narbenfraß festgestellt werden. Dies spricht für eine zeitgerechte Behandlung zur Blüte. Ohne Käferbehandlung waren auf beiden Standorten Narbenfraßschäden zu beobachten. Diese waren bei spätem Anbau ausgeprägter als bei frühem Anbau und in der Maismonokulturvariante deutlicher als in der Fruchtfolgevariante. Besonders deutlich war dies am Standort Seibersdorf zu beobachten.
Zusammenfassend ...
Zusammenfassend kann festgehalten werden,
• dass der Mais in der Steiermark 2018 kaum lagerte, was wohl auch mit den ausreichenden Niederschlägen zusammenhängt. Durch das ständige Wasserangebot konnten sich vermutlich die durch die Fraßtätigkeit der Larven geschädigten Maiswurzeln wieder gut regenerieren.
• Die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Fruchtfolge weiterhin ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers ist. Damit kann letztendlich auch die Gesamtpopulation reduziert werden.
• Die Bekämpfung der Larven im Boden ein weiterer wichtiger Baustein bleibt, um den Käferdruck zu reduzieren. Nachdem in einem gewissen Ausmaß auch Eier in Nicht-Mais-Kulturen abgelegt werden, ist es überlegenswert, ob nicht bereits schon im ersten Maisjahr Maßnahmen gegen das Auftreten der Larven zu treffen wären.
• Mit einer Käferbehandlung zur Maisblüte Narbenfraßschäden verhindert werden können und somit auch Erträge gesichert werden. Diese Maßnahme ist aber nicht immer erforderlich.
• Als pflanzenbauliche Maßnahme ein früher Anbautermin je nach Gebiet mit entsprechender Sortenwahl in Erwägung zu ziehen ist.
• dass der Mais in der Steiermark 2018 kaum lagerte, was wohl auch mit den ausreichenden Niederschlägen zusammenhängt. Durch das ständige Wasserangebot konnten sich vermutlich die durch die Fraßtätigkeit der Larven geschädigten Maiswurzeln wieder gut regenerieren.
• Die Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Fruchtfolge weiterhin ein wichtiger Baustein in der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers ist. Damit kann letztendlich auch die Gesamtpopulation reduziert werden.
• Die Bekämpfung der Larven im Boden ein weiterer wichtiger Baustein bleibt, um den Käferdruck zu reduzieren. Nachdem in einem gewissen Ausmaß auch Eier in Nicht-Mais-Kulturen abgelegt werden, ist es überlegenswert, ob nicht bereits schon im ersten Maisjahr Maßnahmen gegen das Auftreten der Larven zu treffen wären.
• Mit einer Käferbehandlung zur Maisblüte Narbenfraßschäden verhindert werden können und somit auch Erträge gesichert werden. Diese Maßnahme ist aber nicht immer erforderlich.
• Als pflanzenbauliche Maßnahme ein früher Anbautermin je nach Gebiet mit entsprechender Sortenwahl in Erwägung zu ziehen ist.