Mit Eigenvorsorge Betrieb sichern
Was ist Ihr Standpunkt zum Thema Klimawandel und Risikovorsorge?
Franz Titschenbacher: Die Land- und Forstwirtschaft ist Hauptbetroffener des Klimawandels, aber auch Teil der Lösung. Die Bauernvertretung forciert in der Züchtung trockenheitsresistentere Sorten, sucht nach Lösungen beim Frostschutz und bemüht sich um praktikable Lösungen, damit Wasser zur Frostberegnung und Bewässerung verfügbar ist. Bei der Risikovorsorge hat die Bauernvertretung im Vorjahr bei Bund und Ländern einen höheren Prämienzuschuss für alle Versicherungsmodelle erreicht. Dieser erhöht sich von 50 auf 55%.
Franz Titschenbacher: Die Land- und Forstwirtschaft ist Hauptbetroffener des Klimawandels, aber auch Teil der Lösung. Die Bauernvertretung forciert in der Züchtung trockenheitsresistentere Sorten, sucht nach Lösungen beim Frostschutz und bemüht sich um praktikable Lösungen, damit Wasser zur Frostberegnung und Bewässerung verfügbar ist. Bei der Risikovorsorge hat die Bauernvertretung im Vorjahr bei Bund und Ländern einen höheren Prämienzuschuss für alle Versicherungsmodelle erreicht. Dieser erhöht sich von 50 auf 55%.
Was bietet die Österreichische Hagelversicherung im Lichte der verbesserten Prämienzuschüsse?
Josef Kurz: Wir sichern mit der umfassendsten Produktpalette die Landwirtschaft im Bereich der Pflanzen- und Tierproduktion ab. Mit den höheren Prämienzuschüssen und der erstmaligen Förderung der Tierversicherung gibt uns die Politik ein klares Signal: Ein professionelles Risikomanagement am Betrieb und ein Übertragen der Risiken an Versicherer wird wichtiger denn je.
Wie stehen Sie zur Tierversicherung?
Titschenbacher: Sie setzt dort an, wo der staatliche Basisschutz im Seuchenfall endet, weil allfällige Ertragsausfälle im Sperr- oder Beobachtungsgebiet zu Lasten der Bauern gehen. Die Tier-Ertragsschadenversicherung der Österreichischen Hagelversicherung greift bei allen anzeigepflichtigen Rinder- und Schweineseuchen im Falle einer behördlichen Sperre mit oder ohne Keulung der Tiere. Auch Zusatzkosten werden berücksichtigt. Insofern ist sie eine wertvolle betriebliche Absicherung.
Herr Landesleiter, geben Sie uns bitte ein Beispiel.
Kurz: Bei der Ertragsschadenversicherung für Tiere ist die Höhe der Entschädigung individuell und jährlich wählbar. Sie ist unabhängig vom tatsächlichen Marktpreis und bereits bei Abschluss bekannt. Je nach Tier- und Produktionsart leistet sie eine Entschädigung bei Leerstand, angeordneten Tötungen, Besamungsausfall, Übermasttieren, Keulung, Gülle- sowie Festmistentsorgung, erhöhten Futterkosten und entschädigt auch nach Wiedereinstallung bis zur vollen Produktion.
Wie schaut es konkret mit der Entschädigung aus?
Kurz: Ein Schweinebetrieb mit 500 Mastplätzen erhält bei einer behördlichen Sperre von beispielsweise 20 Wochen mit Keulung eine Entschädigung von 20.000 Euro. Hinzu kommen noch Tötungs- sowie Gülle- oder Festmistentsorgungskosten. Die Jahresprämie macht in diesem Beispiel knapp 200 Euro aus.
Eigenvorsorge wird wichtiger. Wie schätzen Sie das staatliche Engagement bei Wetterkapriolen künftig ein?
Titschenbacher: Die Eigenvorsorge mit staatlicher Unterstützung ist für die Absicherung der Höfe sehr wichtig. Weil die Zuschüsse durch Bund und Länder gesetzlich verankert sind, ist diese Unterstützung nachhaltig sowie langfristig und es besteht ein Rechtsanspruch. In Zeiten öffentlicher Haushalte ist eine Hilfe aus dem Katastrophenfonds immer fraglicher.
Kurz: Bei der Eigenvorsorge besteht ein Rechtsanspruch auf eine rasche und unbürokratische Entschädigung. Für versicherbare Risiken gibt es keine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds.
Was halten Sie von der Dürre-Indexversicherung?
Titschenbacher: Sie wurde in den vergangenen Jahren gut weiterentwickelt und passt auch für die Steiermark. Das Dürrerisiko in Regionen mit schlecht wasserhaltenden Böden und auf Südhängen mit generell wenig Regen ist recht hoch.
Kurz: Bei der Dürre-Indexversicherung berücksichtigen wir Wassermangel und Hitze innerhalb einer Katastralgemeinde. Empfehlenswert ist die Variante 60/30, die bereits bei geringem Niederschlagsdefizit entschädigt. Neben dem Grünland sind auch Mais, Sojabohne, Zuckerrübe, Winterweizen und Winterroggen versicherbar.
Welche weiteren Versicherungslösungen sind für die steirischen Bauern kurz- und mittelfristig notwendig?
Titschenbacher: Im Lichte des Tiroler Kuh-Urteils ist ein umfassender und leistbarer Versicherungsschutz für die Weidehaltung aller Tierarten anzustreben.
Josef Kurz: Wir sichern mit der umfassendsten Produktpalette die Landwirtschaft im Bereich der Pflanzen- und Tierproduktion ab. Mit den höheren Prämienzuschüssen und der erstmaligen Förderung der Tierversicherung gibt uns die Politik ein klares Signal: Ein professionelles Risikomanagement am Betrieb und ein Übertragen der Risiken an Versicherer wird wichtiger denn je.
Wie stehen Sie zur Tierversicherung?
Titschenbacher: Sie setzt dort an, wo der staatliche Basisschutz im Seuchenfall endet, weil allfällige Ertragsausfälle im Sperr- oder Beobachtungsgebiet zu Lasten der Bauern gehen. Die Tier-Ertragsschadenversicherung der Österreichischen Hagelversicherung greift bei allen anzeigepflichtigen Rinder- und Schweineseuchen im Falle einer behördlichen Sperre mit oder ohne Keulung der Tiere. Auch Zusatzkosten werden berücksichtigt. Insofern ist sie eine wertvolle betriebliche Absicherung.
Herr Landesleiter, geben Sie uns bitte ein Beispiel.
Kurz: Bei der Ertragsschadenversicherung für Tiere ist die Höhe der Entschädigung individuell und jährlich wählbar. Sie ist unabhängig vom tatsächlichen Marktpreis und bereits bei Abschluss bekannt. Je nach Tier- und Produktionsart leistet sie eine Entschädigung bei Leerstand, angeordneten Tötungen, Besamungsausfall, Übermasttieren, Keulung, Gülle- sowie Festmistentsorgung, erhöhten Futterkosten und entschädigt auch nach Wiedereinstallung bis zur vollen Produktion.
Wie schaut es konkret mit der Entschädigung aus?
Kurz: Ein Schweinebetrieb mit 500 Mastplätzen erhält bei einer behördlichen Sperre von beispielsweise 20 Wochen mit Keulung eine Entschädigung von 20.000 Euro. Hinzu kommen noch Tötungs- sowie Gülle- oder Festmistentsorgungskosten. Die Jahresprämie macht in diesem Beispiel knapp 200 Euro aus.
Eigenvorsorge wird wichtiger. Wie schätzen Sie das staatliche Engagement bei Wetterkapriolen künftig ein?
Titschenbacher: Die Eigenvorsorge mit staatlicher Unterstützung ist für die Absicherung der Höfe sehr wichtig. Weil die Zuschüsse durch Bund und Länder gesetzlich verankert sind, ist diese Unterstützung nachhaltig sowie langfristig und es besteht ein Rechtsanspruch. In Zeiten öffentlicher Haushalte ist eine Hilfe aus dem Katastrophenfonds immer fraglicher.
Kurz: Bei der Eigenvorsorge besteht ein Rechtsanspruch auf eine rasche und unbürokratische Entschädigung. Für versicherbare Risiken gibt es keine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds.
Was halten Sie von der Dürre-Indexversicherung?
Titschenbacher: Sie wurde in den vergangenen Jahren gut weiterentwickelt und passt auch für die Steiermark. Das Dürrerisiko in Regionen mit schlecht wasserhaltenden Böden und auf Südhängen mit generell wenig Regen ist recht hoch.
Kurz: Bei der Dürre-Indexversicherung berücksichtigen wir Wassermangel und Hitze innerhalb einer Katastralgemeinde. Empfehlenswert ist die Variante 60/30, die bereits bei geringem Niederschlagsdefizit entschädigt. Neben dem Grünland sind auch Mais, Sojabohne, Zuckerrübe, Winterweizen und Winterroggen versicherbar.
Welche weiteren Versicherungslösungen sind für die steirischen Bauern kurz- und mittelfristig notwendig?
Titschenbacher: Im Lichte des Tiroler Kuh-Urteils ist ein umfassender und leistbarer Versicherungsschutz für die Weidehaltung aller Tierarten anzustreben.
Welche Risiken die einzelnen Versicherungsmöglichkeiten decken
- Ackerbau: Hagel, Sturm, Dürre, Überschwemmung, Verschlämmung, Frost, Fraßschäden, Verwehung, Verpilzung, Auswuchs, Schneedruck.
- Weinbau: Hagel, Frost, vermehrter Aufwand.
- Gartenbau: Hagel, Sturm, Frost, Verderb, Starkregen, Schneedruck, Überschwemmung, Quarantäne.
- Grünland und Tiere: Tod und Totgeburten bei Rindern, Tierseuchen, Lüftungsausfall, Hagel, Überschwemmung, Dürre, Hagel/Sturm Silofolie.
- Obstbau: Hagel, Frost, Dürre, Sturm, Schneedruck.