Starkholz: Die vier wichtigsten Fälltechniken
Der Arbeitsablauf beim Fällen und Aufarbeiten: Nach dem Aufsuchen des Baumes und der Werkzeugablage erfolgt die Baumbeurteilung. Danach beurteilt man den Baum hinsichtlich
Nun folgen die vier wichtigsten Fälltechniken.
- Schäden durch Fäule oder Stammverletzungen
- Risiken, zum Beispiel aufgrund hängender Äste, und
- seines Schwerpunktes.
Nun folgen die vier wichtigsten Fälltechniken.
Die erforderliche Ausrüstung
Rationelle Waldarbeit setzt grundlegende, dem heutigen Stand der Technik entsprechende Ausrüstung voraus. Die persönlichen Schutzausrüstung mit Helm mit Gehör- und Gesichtsschutz, anliegender Jacke, Schnittschutzhose, festen hohen Arbeitsschuhen mit Stahlkappe und Schnittschutzeinlagen sowie Handschuhen sind ein Muss bei der Motorsägenarbeit im Wald.
Zur Fällung im Starkholz benötig man außerdem folgende Ausrüstung:
Zur Fällung im Starkholz benötig man außerdem folgende Ausrüstung:
- Motorsäge mit mindestens 4,5 PS, Schwertlänge mindestens 40 Zentimeter
- mindestens drei Keile mit mindestens 25 Zentimetern Länge
- Werkzeuggurt mit Rollmaßband, Keiltaschen
- Hacke mindestens 1,3 Kilogramm und Sappel mindestens 1,2 Kilogramm
- Kombikanister
- Motorsägeninstandsetzungswerkzeug
- Warntafeln und Erste Hilfe Ausrüstung
1) Normalfall
Hier steht der Baum gerade und ist gleichmäßig beastet. Bei gesunden Bäumen können vor der Anlage des Fallkerbs die Wurzelanläufe beigeschnitten werden. Die Fallkerbtiefe beträgt maximal ein Viertel des Stockdurchmessers, der Fallkerbwinkel grundsätzlich 45 Grad. Nach dem Schneiden der Splintschnitte - nur bei gesunden Bäumen - und dem Anzeichnen der Bruchleiste von einem Zehntel des Stockdurchmessers erfolgt der gesetzlich vorgeschriebene erste Warnruf und der Fallbereichsüberblick.
Nun wird zum Fällschnitt (Bruchstufe: ein Zehntel des Stockdurchmessers) angestochen und dieser als gezogener Fächerschnitt angelegt. Dabei werden zwei Keile gesetzt. Ist dieser vollendet, zieht man die Motorsäge aus dem Schnitt und stellt sie ab. Nach einem weiteren Warnruf sowie der Fallbereichskontrolle erfolgt das Umkeilen des Baumes. Beginnt der Baum zu fallen, ist unverzüglich der Fluchtweg einzunehmen.
Nun wird zum Fällschnitt (Bruchstufe: ein Zehntel des Stockdurchmessers) angestochen und dieser als gezogener Fächerschnitt angelegt. Dabei werden zwei Keile gesetzt. Ist dieser vollendet, zieht man die Motorsäge aus dem Schnitt und stellt sie ab. Nach einem weiteren Warnruf sowie der Fallbereichskontrolle erfolgt das Umkeilen des Baumes. Beginnt der Baum zu fallen, ist unverzüglich der Fluchtweg einzunehmen.
2) Vorhänger
In diesem Fall hängt der Baum in die Fällrichtung. Nach der Anlage des Fallkerbs in einer Tiefe von maximal einem Viertel schneidet man die seitlichen Splintschnitte, damit der Baum entlang der Bruchleiste nicht aufreißt. Dann werden der gesetzlich vorgeschriebene Warnruf und der Fallbereichsüberblick durchgeführt. Der Fällschnitt wird so geschnitten, dass vorne Bruchleiste und Bruchstufe, jeweils ein Zehntel des Stockdurchmessers, sowie hinten ein schmales Halteband stehen bleiben. Dieses Halteband durchtrennt man nach einem weiteren Warnruf und der Fallbereichskontrolle von schräg außen.
3) Seithänger
Hängt der Baum seitlich zur Fällrichtung handelt es sich um einen Seithänger. Auch bei diesem Sonderfall wird die Fallkerbtiefe auf maximal einem Viertel des Stockdurchmessers geschnitten. Eventuelle Splintschnitte dürfen ausschließlich an der Druckseite des Baumes angelegt werden. Nach dem Warnruf und dem Fallbereichsüberblick wird auf der Druckseite zum Fällschnitt angestochen und dieser als gezogener Fächerschnitt ausgeführt. Dabei werden zwei Keile gesetzt und die Bruchleiste so ausgeformt, dass sie an der Zugseite etwas stärker stehen bleibt.
Die Bruchleiste und die Bruchstufe betragen auch hier ein Zehntel des Stockdurchmessers. Nachdem man den zweiten Warnruf und die Fallbereichskontrolle durchgeführt hat, kann der Baum umgekeilt und damit zu Fall gebracht werden.
Aufgepasst: Die gewünschte Fällrichtung ist bei Bäumen mit kurzen Fasern, zum Beispiel bei Eichen, ohne Seilwinde nur schwer einzuhalten, da die Fasern der Bruchleiste auf der Zugseite meist schnell abreißen und der Baum dann in die Hängerichtung fällt.
Die Bruchleiste und die Bruchstufe betragen auch hier ein Zehntel des Stockdurchmessers. Nachdem man den zweiten Warnruf und die Fallbereichskontrolle durchgeführt hat, kann der Baum umgekeilt und damit zu Fall gebracht werden.
Aufgepasst: Die gewünschte Fällrichtung ist bei Bäumen mit kurzen Fasern, zum Beispiel bei Eichen, ohne Seilwinde nur schwer einzuhalten, da die Fasern der Bruchleiste auf der Zugseite meist schnell abreißen und der Baum dann in die Hängerichtung fällt.
4) Rückhänger
Hier hängt der Baum entgegen der Fällrichtung Die Fälltechnik dieses Sonderfalles setzt einiges an Erfahrung voraus. Um ein Einklemmen der Motorsäge zu verhindern, muss man auf jeden Fall an der Druckseite zu Schneiden beginnen.
Nach dem ersten Warnruf und der Kontrolle des Fallbereiches beginnt man mit dem Fällschnitt, der bis etwa zur Mitte des Stammes geführt wird. Die gesetzten zwei Keile müssen fest in den Fällschnitt eingeschlagen werden. Dann legt man den Fallkerb bis zu einer Tiefe von maximal einem Viertel des Stockdurchmessers an. Nach dem weiteren Aufkeilen wird der Fällschnitt bis zur Bruchleiste von einem Zehntel des Stockdurchmessers geschnitten. Anschließend stellt man die Motorsäge ab, führt den zweiten Warnruf und die Fallbereichskontrolle durch und keilt den Baum um.
Aufgepasst: Bei zurückhängenden Bäumen dürfen keine Splintschnitte angelegt werden. Hängt der Baum sehr stark zurück, ist die Verwendung einer Seilwinde unbedingt notwendig. Dabei ist zu beachten, dass der Baum über dem Schwerpunkt angeschlagen wird.
Nach dem ersten Warnruf und der Kontrolle des Fallbereiches beginnt man mit dem Fällschnitt, der bis etwa zur Mitte des Stammes geführt wird. Die gesetzten zwei Keile müssen fest in den Fällschnitt eingeschlagen werden. Dann legt man den Fallkerb bis zu einer Tiefe von maximal einem Viertel des Stockdurchmessers an. Nach dem weiteren Aufkeilen wird der Fällschnitt bis zur Bruchleiste von einem Zehntel des Stockdurchmessers geschnitten. Anschließend stellt man die Motorsäge ab, führt den zweiten Warnruf und die Fallbereichskontrolle durch und keilt den Baum um.
Aufgepasst: Bei zurückhängenden Bäumen dürfen keine Splintschnitte angelegt werden. Hängt der Baum sehr stark zurück, ist die Verwendung einer Seilwinde unbedingt notwendig. Dabei ist zu beachten, dass der Baum über dem Schwerpunkt angeschlagen wird.
Gut zu wissen
Die Forstabteilung der NÖ LK bietet Arbeitstechnikkurse mit der Motorsäge im Stark- und Schwachholz sowie bei der Schadholzaufarbeitung an. Informationen entnehmen Sie bitte dem forstlichen Kursprogramm der Forstabteilung oder Sie kontaktieren uns unter der Tel. 050 259 24105.