03.11.2020 |
von DI Thomas Wallner
Unsere Zwischenfrüchte sind echte "Wurzelmonster“!
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Oftmals unbeachtet - auf die Wurzeln kommt’s an!
Manche Zwischenfrüchte sind richtige "Wurzelmonster“, daher sind ausgewogene Mischungen auch so wichtig. Wurzeln unterstützen das Bodenleben - vor allem Bakterien und Pilze - mit ihren Wurzelausscheidungen, den sogenannten Exsudaten. Die wichtigste Aufgabe der Wurzel ist neben der Aufnahme von Wasser und Nährstoffen aus dem Boden für die Pflanze auch die Fütterung der Bodenlebewesen mit diesen Exsudaten. Durch Wurzelausscheidungen der Pflanzen und die Aktivität des Bodenlebens werden Nährstoffe mobilisiert und so effektiver genutzt. Gerade Phosphor weist eine höhere Verfügbarkeit auf, wenn der Boden ausreichend mit Humus versorgt und das Bodenleben aktiv ist.
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Bei Schwarzbrachen nimmt die Aktivität der Mikroorganismen schnell ab. Besonders wichtig sind auch die Actinomyceten, die schwer abbaubare Substrate wie Lignin, Chitin und Stärke verwerten. Bei der Mykorrhiza gehen Pilze mit den Wurzeln eine Symbiose ein. Durch das feine Pilzgeflecht kann die Pflanze Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor oder Kalium effektiver aufnehmen. Damit Folgekulturen auch von der Mykorrhiza profitieren könnten, seien aber Brückenkulturen nötig oder eben die Zwischenfrüchte. Aber Achtung - nicht alle Zwischenfrüchte können mit Mykorrhiza was anfangen (z.B. Senf).
Welche Zwischenfrüchte haben "Wurzelpotenzial“?
Das Spektrum reicht von absoluten Flachwurzlern mit einem breiten Wurzelballen bis hin zu Tiefwurzlern mit einer langen Pfahlwurzel. Die Wurzelmassen von Zwischenfrüchten können 33% bis 50% der oberirdischen Biomasse erreichen. Nachfolgende Darstellung gibt einen Überblick über einige Zwischenfrüchte und deren Wurzeltiefen.
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Gräser haben großes Potenzial
Untersuchungen des landwirtschaftlichen Technologiezentrums Augustenberg (LTZ) Karlsruhe haben gezeigt, welches Potenzial zur Wurzelbildung in verschiedenen Zwischenfrüchten steckt. Dazu sind im nachfolgenden Diagramm die Biomassebildungen (Spross und Wurzel, jeweils Dezember, Ø 3 Jahre) der einzelnen Arten eingetragen. Mit Ausnahme der Weidelgräser bewegen sich die durchschnittlichen Zuwächse der Arten zwischen 52 bis 62 dt TM/ha. Die beiden Weidelgrasarten stechen nicht nur durch die sehr hohen Biomassezuwächse, sondern insbesondere durch die hohen Wurzelanteile mit 50% beim Einjährigen und 43% beim Welschen Weidelgras hervor. Das heißt die Gräser zeichnen sich durch eine intensive Wurzelmassebildung insbesondere in der oberen Bodenschicht mit der bekannten positiven Wirkung auf die Bodenstruktur aus. Aufpassen jedoch mit Gräsern in der Zwischenfrucht, bei Fruchtfolgen mit hohen Getreideanteilen aus phytosanitären Gründen.
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Fazit
Die unterschiedlichen Zwischenfrüchte in einer Mischung erfüllen zahlreiche Funktionen. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die gleichmäßige, vollständige Durchwurzelung der unterschiedlichen Bodentiefen.
Mit einer gut abgestimmten Zwischenfruchtmischung kann jeder Praktiker diese Herausforderung sehr gut bewältigen - frei nach dem Zitat von Agrarwissenschaftler Theodor Römer (1883 - 1951) "Bearbeite den Boden nicht nur im Schweiße Deines Angesichts, sondern auch mit neuen Gedanken“!
Mit einer gut abgestimmten Zwischenfruchtmischung kann jeder Praktiker diese Herausforderung sehr gut bewältigen - frei nach dem Zitat von Agrarwissenschaftler Theodor Römer (1883 - 1951) "Bearbeite den Boden nicht nur im Schweiße Deines Angesichts, sondern auch mit neuen Gedanken“!
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