Wintergemüse hat jetzt Saison
Erntebeginn im November für frisches Gemüse. Nun ist auch im Winter heimisches Gemüse aus Österreich erhältlich.
Die LGV Sonnengemüse hat einen Anbauversuch mit Winterfrischgemüse in Wien und im Burgenland gestartet.
Dieses Projekt wird in Kooperation mit der Gartenbauschule Schönbrunn durchgeführt.
Dieses Projekt wird in Kooperation mit der Gartenbauschule Schönbrunn durchgeführt.
Wie wird das Wintergemüse produziert?
Insgesamt beteiligen sich sechs Gärtner und Gemüsebauern an diesem Projekt. Eine dieser Gärtnereien gehört auch zur Stadtlandwirtschaft. Die Gärtnerei Ganger im 22. Wiener Gemeindebezirk baut Winterfrischgemüse für die LGV an. Im Rahmen dieses Projekts wird auf einer Gesamtfläche von 1,5 ha Winterfrischgemüse angebaut. 20 verschiedene Gemüsesorten, Salate und Kräuter wachsen im Freiland, in Folientunneln und in unbeheizten Glashäusern. Die Produktvielfalt reicht von Kohlgemüse über Pflücksalate bis hin zu Kräutern, wie Koriander oder Petersilie.
Bei der Produktion wurde keine zusätzliche Energie eingesetzt, womit die Anbauweise CO²-neutrla ist. Durch die regionale Herkunft verkürzen sich auch die Transportwege für das Winterfrischgemüse.
Wo gibt es das Wintergemüse zu kaufen?
Seit dem 16. November 2020 ist das Winterfrischgemüse der LGV in den Gemüseabteilungen von Billa und Merkur in Wien, Niederösterreich und im Burgenland erhältlich. Natürlich gibt es das Wintergemüse auch im Gärtnergschäftl der LGV in der Kettenbrückengasse 20.
Wer kam auf diese Idee?
Diese innovative Idee war ursprünglich ein Versehen. Bei einem Feldversuch der HBLFA Schönbrunn konnte ein Freilandsatz mit Spezialsalaten nicht rechtzeitig geerntet werden und verblieb im Freien. Man ging davon aus, dass die Salate absterben werden. Niemand ahnte, dass die Salate im Winter frisch und grün bleiben und frostfester sind, als man angenommen hat. Das war der Beginn einer neuen Bewegung des Wintergemüseanbaus.
Was steckt dahinter?
Ein entscheidender Faktor beim Wintergemüseanbau ist der richtige Zeitpunkt für das Aussäen und Auspflanzen. Wenn man einen zu frühen Termin wählt, müssen die Kulturen noch vor dem Winter geerntet werden. Ist der Zeitpunkt zu spät gewählt, hat man zwar frisches Grün im Winter, aber für eine Marktbelieferung zu wenig Masse. Hier unterscheiden sich natürlich die Kulturen stark voneinander. Die Nutzung der Flächen im Winter ist aber nicht nur aus ökologischen Gründen sinnvoll, sondern auch von der ökonomischen Seite.