11.07.2016 |
von DI Anton Hölzl, DI Andrea Moldaschl, MSc
Wozu ein Betriebskonzept?
In welche Richtung soll man den Betrieb ausrichten? Soll man investieren? Kann man sich das Vorhaben leisten? Rentiert es sich? Antworten liefert das Betriebskonzept.
Nutzen für den Landwirt
Das Betriebskonzept zeigt auf etwa 20 Seiten die wirtschaftlichen Auswirkungen von Zukunftsplänen und Investitionen. Man kann das Vorhaben besser beurteilen:
- Es wird dargestellt, wie sich das Einkommen entwickeln wird, ob man sich das Vorhaben leisten kann und ob die zukünftig zu erwartende Arbeit mit den am Hof vorhandenen Arbeitskräften bewerkstelligt werden kann. Weiters werden ökologische Grenzen, wie zum Beispiel Stickstoffanfall je Hektar, Mindestbedarf an Wirtschaftsdüngerlagerstätten und GVE-Besatz je Hektar, sowie steuerrechtliche Grenzen mit Berücksichtigung von Einheitswertzuschlägen ermittelt.
- Der Landwirt erhält Zahlensicherheit, wenn er sich mit ihnen intensiv auseinandersetzt.
- Er benötigt die Zahlen als Grundlage für Kreditverhandlungen bei der Bank und für diverse Förderungen wie die Existenzgründungsbeihilfe oder die Investitionsförderung.
- Das Betriebskonzept hilft dem Landwirt, sich zu entscheiden, ob er das geplante Vorhaben in die Tat umsetzen soll.
Rentabel und Liquid?
Ein Kernstück des Betriebskonzeptes ist die Rentabilitäts- und Liquiditätsrechnung. Sie gibt Auskunft darüber, ob
- ein angemessener Gewinn unter Einbezug der Lebenshaltungskosten erzielt wird,
- der kalkulierte Kapitaldienst auch bei Marktschwankungen tragbar ist,
- eine nachhaltige Eigenkapitalbildung erzielt werden kann.
Zeit lassen für die Planung
Ist die grundsätzliche Entwicklung des Betriebes noch offen und werden mehrere Entwicklungsoptionen, wie etwa Aufbau neuer Betriebszweige, Auslaufen bestehender Betriebszweige, Haupt- oder Nebenerwerb, überlegt, werden mit einer Betriebsplanung erste Entscheidungsgrundlagen ermittelt. Bei der Betriebsplanung werden die möglichen Varianten gemeinsam mit einem Berater erarbeitet und die verschiedenen Szenarien dazu berechnet. Danach kann man damit weitere Schritten erarbeiten.
Inhalte des Konzeptes
Ein Betriebskonzept ist vor Veränderungen am Betrieb jedenfalls sinnvoll und notwendig um richtige Entscheidungen für sich und seinen Betrieb zu treffen.
Die Inhalte des Konzeptes sind in der Nachfolgenden Grafik abgebildet:
Inhalte des Betriebskonzeptes
Analyse Ausgangssituation Betrieb/Markt | Stärken/Schwächen Analyse, Perspektiven des Marktes. Welche Produkte/Dienstleistungen bedient der Betrieb? |
Strategie und Ziele | Darstellung der geplanten Vorhaben, mögliche Alternativen? |
Investition und Finanzierung | Welche Geldmittel werden benötigt? Werden sie eigen- oder fremdfinanziert? Gibt es ev. Förderungen für das Vorhaben? |
Berechnung der geplanten Ausrichtung | Deckungsbeitrag, Betriebseinkommen, Gewinn, Kapitaldienstreserven |
Arbeitswirtschaft | Welche Arbeitskräfte sind auf dem Betrieb vorhanden? Reichen die vorhandenen Kräfte für die anfallenden Arbeiten? |
Maßnahmen- und Ablaufplan | Ablauforganisation, um den Zeitplan im Auge zu behalten |