Maiswurzelbohrer: Erfolge gegen Larven unterstützen die Bekämpfungsstrategie
Das Diabrotica-Monitoring ergab für die Steiermark sinkende durchschnittliche Käferfänge. 2019 wurden im Schnitt aller steirischen Pheromonfallen 2.077 Käfer und damit um rund 700 Stück weniger gefangen als im Jahr davor. Tatsächlich waren aber 2019 verglichen mit 2018 doch wieder mehr lagernde Bestände zu sehen. Oft waren auch noch Sturm und Hagel, wie im Raum Gnas, ausschlaggebend für letztendlich massives Lager. Die Maisanbaufläche hat 2019 im Vergleich zu 2018 um rund 4.150 ha auf rund 60.000 ha zugenommen.
Bekämpfungs-Versuch
2019 Jahr wurde ein Praxisversuch zur Bekämpfung der Larven des Maiswurzelbohrers angelegt. Der Standort war Lichendorf in der Südsteiermark. Am 18. April wurde die Sorte DKC 5065 Absoluto, RZ 420, angebaut. Gedüngt wurde mit Schweinegülle vor dem Anbau und in den Bestand. Eine Großparzelle umfasste zwölf Reihen mit 72 cm Reihenabstand und 240 m Feldlänge. Jede Variante wurde zweifach wiederholt. Das Käferaufkommen am Versuchsstandort wurde mit einer Pheromonfalle ermittelt. Im Zeitraum 3. Juli bis 18. September wurden 4.672 Käfer gezählt.
Untersuchte Mittel
Zur biologischen Larvenbekämpfung wurden Nematoden mit 1 Mrd./ha ausgebracht. Weiters wurde das Zeolithgranulat Soiltonic G mit 20 kg/ha eingesetzt, welches ebenfalls in die Saatrille eingebracht wurde. Im Neun-Blatt-Stadium des Maises wurde auf der gleichen Parzelle auch noch SoilTonic E mit 4 l/ha eingesetzt. SoilTonic ist ein Bodenhilfsstoff und enthält natürliche Pflanzenextrakte und Spurenelemente, welche die Nährstoff- und Wasseraufnahmefähigkeit erhöhen und somit die Vitalität der Maispflanze fördern sollen. Als chemisch-synthetische Produkte kamen Belem 0.8 MG und Force Evo zum Einsatz. Belem wurde mit 12 kg/ha und Force Evo mit 16 kg/ha eingesetzt.
Ergebnisse
Die Kontrollparzelle zeigte rund 20% lagernde Pflanzen im Durchschnitt beider Wiederholungen (Grafik). SoilTonic reduzierte das Lager nur wenig im Vergleich zur unbehandelten Parzelle. Mit den Nematoden war doch eine Halbierung des Lagers im Vergleich zur Kontrollparzelle möglich. Gute Wirkung zeigte Belem. Sehr gut abgeschnitten hat Force Evo, welches nun auch im Mais registriert ist, mit nur 1,8% lagernden Pflanzen.
Bekämpfungsstrategie
Die Einhaltung einer entsprechenden Fruchtfolge ist ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Mittlerweile gibt es eine einheitliche Regelung für ganz Österreich, welche dreimal Mais in Folge ermöglicht. Der Maisanteil ist entscheidend für das Käferaufkommen, da sich die Larven nur von Maiswurzeln ernähren und somit auch nur in Maisäckern Käfer schlüpfen. Für Veredelungsbetriebe sind noch zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um mit entsprechender Intensität Mais anbauen zu können. Pflanzenbaulich ist ein für das Gebiet entsprechender früher Anbautermin und eine entsprechende Sortenwahl wichtig.
Zur Larvenbekämpfung stehen neben den Nematoden Pyrethroide zur Verfügung. Force Evo zeigte im Versuch die beste Wirkung. Neben der Fraß- und Kontaktwirkung sorgt auch der hohe Dampfdruck von Force Evo für eine gute Verteilung im Boden. Belem 0.8 MG hat nun im gesamten Mais neben den 12 kg auch eine reguläre Zulassung mit 24 kg/ha. Mit Picador 1.6 MG wurde ein "doppelt konzentriertes Belem“ eingeführt mit einer Aufwandmenge von 12 kg/ha und den Indikationen Maiswurzelbohrer, Drahtwurm und Erdraupen.
Käferbehandlung
Mit einer Käferbehandlung zur Maisblüte können Narbenfraßschäden vermindert und somit auch Erträge gesichert werden. Mit der Verringerung der Käferzahlen reduziert sich auch die Eiablage und somit auch der Käferdruck für das kommende Jahr. Für 2020 steht weiterhin Biscaya mit 0,3 l/ha und zwei Anwendungen zur Verfügung. Biscaya und auch mit Sonido gebeizter Mais dürfen 2020 letztmalig angewendet werden. Mospilan 20 SG mit 0,25 kg/ha darf einmal angewendet werden.