Gerücht oder Faktum? Was wirklich stimmt
Seit einigen Monaten kursieren
zahlreiche Vorurteile
über Bioenergie und Biomasse.
Hier nun ein Fakten-Check dazu:
- Beim Rauchfang kommt immer
klimaschädliches CO2
heraus - egal ob mit Biomasse
oder fossilen Brennstoffen geheizt
wird.
Biogenen mit fossilem Kohlenstoff zu verwechseln, ist ein großer Kardinalfehler in der Klimaschutzdebatte: Biogener Kohlenstoff ist jener, der beispielsweise ausgeatmet wird. Fossiler Kohlenstoff stammt aus der Erdkruste und heizt das Klima auf. Ersterer ist Grundlage des Lebens, der fossile ist Grundlage der Klimakrise. Heimische Pellets oder heimisches Brennholz sparen mehr als 90% fossilen Kohlenstoff ein, indem sie diesen durch biogenen Kohlenstoff aus Pflanzenwachstum ersetzen. - An unseren Wäldern wird
Raubbau betrieben.
Raubbau und Waldzerstörung werden strikt abgelehnt. Die heimischen Waldbesitzer betreiben eine nachhaltige Forstwirtschaft, indem sie sich um den Nachwuchs kümmern. Den Teil zu fällen, der die Erntereife erreicht, neue Bäume nachzupflanzen und den Rest zu pflegen, ist dabei oberstes Gebot. Ziel ist eine kontinuierliche Ernte an Holz. - Ganze Baumstämme werden
für die Gewinnung von
Biomasse verwendet.
Bei der Ernte fallen immer Baumteile, aber auch ganze Stämme an, die sich nicht für die Weiterverarbeitung eignen, weil sie Faulstellen, zu große Äste oder andere Schäden aufweisen. Diese werden selbstverständlich zum Ersatz fossiler Energie genutzt: als Brennholz für die Haushalte, als Hackgut für Anlagen zur Versorgung von Gemeinden und zur Stromproduktion zum Antrieb von Wärmepumpen und Elektroautos, die Strom benötigen, wenn kein Wind weht, keine Sonne scheint und die Flüsse wenig Wasser führen. Dass Wälder in Europa für Energie abgeholzt werden, ist ein Märchen, denn die Kosten für die Holzernte liegen über den Erlösen für Energieholz. - Für die Energiewende
muss die Energieholzverwendung
kaum erhöht werden.
Tragischerweise führt der Klimawandel zu mehr Energieholzanfall. Durch den erforderlichen Waldumbau in Richtung Mischbestände und Schadereignisse fällt in den nächsten Jahrzehnten viel niederwertiges Holz an. Das heißt natürlich nicht, dass wir auf Gebäudedämmung und effizienten Umgang mit Holz und Energie verzichten können. - Aus Holz soll keine Energie
erzeugt werden.
Energie ist die Grundlage für unser Wirtschaften. Werden Heizen und Energie unleistbar, kann niemand Holzprodukte kaufen oder Holzprodukte produzieren. Mit nachhaltiger Forst- und Holzwirtschaft können wir für alle Bereiche Holz bereitstellen: Pro Kubikmeter verbautem Holz fallen sieben bis zehn Nebenprodukte an. Ein Teil bleibt zum Biodiversitätsschutz im Wald, der Rest kann für Energie und kurzlebige Holzprodukte wie Papier und Karton genutzt werden. Wind, Wasser und Photovoltaik alleine reichen für die Energieversorgung nicht aus. - Es ist unverantwortlich,
Fossilenergie durch Holz
zu ersetzen.
Es wächst mehr Holz nach, als derzeit geerntet wird. Fossilenergie muss in der Erdkruste bleiben. Unsere Wirtschaftswälder müssen aber durch Pflege, Verjüngung und Ernte ertragreifer oder gefährdeter Bestände klimaresilienter werden.