Grünlandmanagement
Grünland ist die Basis der Tiroler Landwirtschaft. Mehr als 78.000 ha werden mehr als einmal
bewirtschaftet. Was hier an Ertrag und Qualität geerntet und konserviert werden kann, ist schon beachtlich. Allerdings geht das nicht von selber. Die Bauern haben mit der Art der Bewirtschaftung eine große Einflussnahme. Am Anfang steht der Pflanzenbestand. Im Idealfall sind das viel Gräser, nämlich
60 bis 70 %, 10 bis 30 % Klee und 10 bis 30 % Kräuter. Ein harmonischer Bestand ist der beste Schutz vor Verunkrautung, Garant für Qualitätserträge, verantwortlich für die Befahrbarkeit, verantwortlich für die Schmackhaftigkeit und verantwortlich für hohe Futteraufnahmen und gute tierische Leistungen. Grünlandmanagement muss nach einem System erfolgen und beginnt im Frühjahr. Unmittelbar nach dem Ausapern ist ein Kontrollgang über die Felder wichtig. Auswinterungsschäden und Lücken in der Grasnarbe werden erkannt und es muss dann bei Bedarf auch gehandelt werden.
Lücken schließen
Große Anteile von offenem Boden (Lücken) müssen mit einer Nachsaat mit Qualitätssaatgut sofort geschlossen werden. Ansonsten besetzen aggressive Lückenfüller wie Hahnenfuß, Gemeine Rispe, Labkraut oder Moos den Platz. Mit dem Ertrag und der Qualität ist es dann vorbei. Kräuter und natürlich auch Unkräuter halten viel mehr aus, sind auch im Frühjahr im Wachstum sehr schnell und überholen die Gräser. Sind immer wieder handflächengroße offene Stellen in der Grasnarbe, muss gehandelt werden. Die Arbeitsschritte bei einer Nachsaat sind Eggen-Nachsaat-Walzen-Schröpfschnitt. Kombinationsgeräte erledigen das bis auf den Schröpfschnitt in einem Arbeitsgang. Das Anwalzen für den Bodenschluss kann auch der Viehtritt gut oder sogar besser als die Technik erledigen.
Die Wiesenegge
In erster Linie wird geeggt, um Maushäufen und Mistreste gleichmäßig zu verteilen und einzuebnen. Ein weiterer sehr
positiver Effekt ist das Entfilzen und Entmoosen der Grasnarbe. Es wird eine gewisse Durchlüftung erreicht und die Gräser werden in ihrem Wachstum angeregt. Längerfristig muss aber nachgedacht werden, was die Ursachen für Moos und Filz sind. Eggen alleine hilft hier nicht. Moos kommt verstärkt auf nassen, sauren Böden und bei Nährstoffunterversorgung vor und zählt auch zu den Lückenfüllern. Entstehen durch das Eggen und Striegeln Narbenschäden, ist das zu viel.
Düngung im Frühjahr
Wenn die Gräser wachsen, brauchen sie verfügbare Nährstoffe, daher kommt auch das Sprichwort „den Gräsern in das Maul düngen“. Eine Düngung mit Festmist kann in manchen Orten schon problematisch sein, das Ziel sind ja das Einwachsen des Mistes und dass keine Abdeckschäden verursacht werden. Insgesamt muss eine Düngung in Teilgaben angestrebt werden. Nährstoffverluste sind bei jedem Arbeitsgang vom Stall über die Lagerung, Ausbringungstechnik und den Ausbringungszeitpunkt zu vermeiden.
Frühjahrsweide
Ein Pflegeweidegang im Frühjahr ist dort, wo wir beweidbare Flächen haben, sehr zu empfehlen. Durch frühen Austrieb beim Ergrünen der Grasnarbe und den ständigen Verbiss
werden Unkräuter verdrängt und die rasenbildenden Gräser ge-
fördert. Eine Narbenverbesserung ist die Folge.
Grünland Webinar
Für all jene, die beim Projekt Grünlandverbesserung – klimafitte Wiesen teilnehmen und natürlich für alle interessierten Landwirte bieten wir am Dienstag, 9. Februar um 19:30 Uhr ein Grünland Webinar an.
Im Webinar werden Perspektiven der wirtschaftlichen Sicherheit von Grünlandwirtschaft vorgestellt. Von Gräsern bis hin zu Weidestrategien, die Sicherheit bieten, wird in diesem Webinar einiges behandelt, um den wirtschaftlichen Erfolg auf Ihrem Betrieb zu gewährlisten.
Mit Rücksicht auf Wiesenstandorte und Klima wird zur Unterstützung der tierhaltenden Betriebe auf die Maßnahmen Düngung, Nutzung und Verbesserung des Grünlandbestandes eingegangen (optimale
Kreislaufwirtschaft, effiziente Nährstoffverwertung, minimale Nährstoffverluste).
Anrechnung als Weiterbildung für Grünlandverbesserungsprojekt zwei UE für „klimafitte Wiesen“ (kfW). Eine Weiterbildungsveranstaltung zum Thema Grünland ist bis Jahresende 2021 notwendig und mit dieser Veranstaltung erfüllt.
Anmeldung bei:
LFI-Kundenservice unter 05 92 92-1111
oder LFI-Kundenservice@lk-tirol.at oder
unter tirol.lfi.at.
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oder LFI-Kundenservice@lk-tirol.at oder
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