LK Vollversammlung tagte
Spartenausschuss Weinbau
Der Vorsitzende
des Fachausschusses
für Weinbau, Matthias
Kierlinger, informierte
die Vollversammlung über die
Notwendigkeit, dass Österreich
auf Grund der Weiterentwicklung
des EU-Weinrechts
sein Weingesetz ändern müsse
(„Unser Weingesetz muss
komplett neu geschrieben werden.“).
So würde unter anderem
künftig die „Produktspezifikation“
die Herkunft mit
allen Details definieren und
damit die DAC-Verordnung
ersetzen. Weiter würden 2027
die Regionalen Wein Komitees
durch sogenannte Erzeugergemeinschaften
auf Vereinsbasis
abgelöst werden. Zur Vorarbeit
wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet,
so der Ausschuss-
Vorsitzende. Weiter berichtete
Kierlinger über die erfolgreiche
Veranstaltung zum Wiener
Weinpreis 2025. Es gab von 57
Betrieben 390 Einreichungen,
von denen 227 mit Gold, 133
mit Silber und 26 mit Bronze
ausgezeichnet worden sind.
Nächster Punkt: Die Diskussion
über das Buschenschankgesetz,
vor allem, ob die Anmeldung
durch einen Teilbetrieb
oder nur durch den Hauptbetrieb
möglich sein sollte, ist
nach wie vor ohne Ergebnis, so
der Ausschuss-Vorsitzende, der
auch darüber Auskunft gab,
dass die vorgeschriebene Wiederauspflanzung
im Rahmen
der Bewirtschaftungspflicht
(„Weingarten muss Weingarten
bleiben.“) nun auf zehn
Jahre verlängert worden ist.
Mit einem Überblick über den
Vegetationsfortschritt 2025
(auf Grund der späteren Blüte
wird die Lese Anfang bis Mitte
September erwartet) schloss
Kierlinger seinen Bericht.
Spartenausschuss Land- & Forstwirtschaft
In Vertretung
von Ausschussvorsitzender
Vizepräsidentin
Irene Maria Trunner
gab Dipl.-Ing. Bernhard Schabbauer
den Bericht vom Landwirtschaftsausschuss.
So informierte
er eingangs über das Assoziierungsabkommen
der EU
mit der Ukraine, das nun auslaufe
und der Ukraine im Getreidebereich
Zoll- und Quotenfreien
Marktzugang ermöglichte.
Derzeit werde über ein
neues Abkommen verhandelt,
das mit 2026 in Kraft treten
solle. Schabbauer sprach weiter
über das AMA Gütesiegel
Ackerfrüchte, das die Möglichkeit
einer langfristigen Marktpositionierung
der heimischen
Produktion gegenüber
den Importen möglich mache.
Für ebenfalls eine bessere
Marktpositionierung würden
die Projekte der Wiener Wertschöpfungsketten
sorgen. So
laufe das Projekt Wiener Braugerste
für das Wiener Original
der Ottakringer Brauerei konstant
mit 92 Hektar, aufgeteilt
auf 16 Betriebe, weiter. Und das
Projekt Wiener Bio-Soja stehe
im fünften Jahr bei 55 Hektar
teilnehmender Fläche.
Kritik übte der Landwirtschaftsausschuss
an den realitätsfremden
Vorstellungen der
EU-Wiederherstellungs- bzw.
Renaturierungs-Verordnung.
Ebenfalls in der Kritik standen
die Vorschriften der EU-Entwaldungsverordnung,
denen
zu Folge Verarbeiter bzw. Vermarkter
jährlich eine Sorgfaltserklärung
abzugeben hätten.
Schließlich machte Schabbauer
noch auf Meldepflichten gegenüber
der AMA aufmerksam
(beispielsweise im Zusammenhang
mit „unvorhergesehenen
Ereignissen“, die eine Einhaltung
des Mehrfachantrags unmöglich
machten) und appellierte
an die betroffenen Betriebe,
alle vorgeschriebenen Weiterbildungen
rechtzeitig zu absolvieren.
Spartenausschuss Garten- & Obstbau
Ausschussvorsitzender
Vizepräsident
Martin Flicker informierte
die Vollversammlung
über aktuelle Fragen im Zusammenhang
mit dem Österreichischen
Branchenverband
für Obst und Gemüse (ÖBOG),
die einen Schwerpunkt der
letzten Ausschusssitzung gebildet
haben, wie zum Beispiel
die Themen Produktionssicherung,
Pflanzenschutz, Lohnnebenkosten,
Gespräche mit
dem Handel etc. Ebenfalls auf
der Tagesordnung standen
der Bericht 2024 des Fairnessbüros,
der die unlauteren und
verbotenen Handelspraktiken
auflistete, und die Beschwerdemöglichkeiten
an diese Einrichtung.
Bei einer Marktkonzentration
im Lebensmitteleinzelhandel
von 90 Prozent
auf drei Unternehmen lägen
Nachteile für die Lieferanten
auf der Hand, so der Bericht.
Das Büro zeigt solche
auf, sucht die Gespräche mit
den Abnehmern und kann
notfalls auch die Bundeswettbewerbsbehörde
einschalten.
Der Gartenbau, informiert Flicker
weiter, würde die Möglichkeit
des Einsatzes ausländischer
Arbeitskräfte optimal
nützen. Derzeit seien 80 nepalesische
Saisonarbeitskräfte im
Einsatz. Ein nach wie vor brennendes
Thema im Gartenbau
sei der Pflanzenschutz, stellte
der Ausschussvorsitzende fest.
Hier müsse die EU rasch die Regeln
an die Bedürfnisse der Praxis, wie der gegenseitigen Anerkennung
von Zulassungen,
anpassen. Denn mittlerweile
würden immer weniger wirksame
Pflanzenschutzmittel zur
Verfügung stehen, was die Versorgungssicherheit
in Gefahr
bringe, so Flicker. Ein Blick auf
die aktuelle Marktsituation im
Gemüse-und Gartenbau zeige
gute Kulturerträge und einen
zufriedenstellenden Absatz bei
weiterhin hohen Energie- und
Personalkosten. Auf Grund des
kühleren Wetters im Frühjahr
liege die Vegetation etwas zurück.
Mit dem Hinweis auf die
Programm-Präsentation der
AMA-Marketing, die große Erfolge
bei Medienbekanntheit
und Glaubwürdigkeit erzielen
konnte, schloss Flicker seinen Bericht.
Spartenausschuss für Bildung, Beratung, Agrarmarketing & innovative Angelegenheiten
Mit einem Blick auf den umfassenden
Agrarmarketingplan,
der in enger Abstimmung
zwischen LK Wien und
Stadt Wien konzipiert worden
ist, begann Ausschussvorsitzende
Kammerrätin Anneliese
Schippani ihren Bericht
über die Arbeit des Bereichsausschusses
für Bildung, Beratung,
Agrarmarketing und
innovative Angelegenheiten. Das übergeordnete Motto im
Bereich Agrarmarketing für
2025 lautet: „Starke Marken für
die Stadtlandwirtschaft Wien“
und stellt die Marken Stadternte
Wien und Wiener Wein
in den Mittelpunkt. Ein breiter
Maßnahmenmix solle zum
Erfolg des Agrarmarketings
insgesamt beitragen: Social-
Media-Kampagnen, Medienkooperationen,
Plattformen,
Events und Publikumsveranstaltungen,
Infosignalethik-
Tafeln, After Work am Bauernhof,
Schule am Bauernhof etc.
Darüber hinaus gelte es, den
Ab-Hof-Verkauf zu stärken und
die Kooperation mit Gastronomie
und Handel auszubauen.
Eine Kundenzufriedenheitsumfrage
im Geschäftsfeld Bildung
hat, so Schippani, der Beratung
der LK Wien ein hervorragendes
Zeugnis ausgestellt.
Als zentrale Stärken wurden
fachliche Kompetenz, Praxisnähe
und Verlässlichkeit der
Berater der LK genannt. Schippani
informierte weiter über
ein neues Beratungsangebot
für Gartenbaubetriebe und gab
schließlich einen Überblick
über die Bildungssaison 2024,
die auf 79 Veranstaltungen
mit über 700 Teilnehmerinnern
und Teilnehmern blicken
kann. Auch das Projekt Schule
am Bauernhof, in dessen Rahmen
nun auch eine Kooperation
mit der SVS stattfindet, zeige
deutliche Wachstumsraten,
so die Ausschussvorsitzende.
Schließlich gab Schippani bekannt,
dass sowohl der Ausbildungsplan
für den Gartenbau
als auch die Organisation der
Bundes-Lehrlings- und Fachausbildungsstelle
bzw. jene der
Länder-LFA überarbeitet und weiterentwickelt werden.
Rechnungsabschluss 2024
Der Vorsitzende des Kontrollausschusses,
Kammerrat
Christian Gattringer, informierte
über den Rechnungsabschluss
2024 und den nach
eingehender Prüfung erfolgten
einstimmigen Beschluss
des Ausschusses, Dieser führte
zu Vorlage im Hauptausschuss,
der, so stellte Vizepräsident
Martin Flicker fest, ebenfalls
einen einstimmigen Beschluss
fasste und der Vollversammlung
die Beschlussfassung des Rechnungsabschlusses empfahl.
Flicker stellte somit die
Anträge zur Genehmigung des
Rechnungsabschlusses und zur
Entlastung der Organe. Die Annahme
beider Anträge erfolgte
einstimmig.
Tätigkeitsbericht 2024 erschienen
Der vom Kammerdirektor
Robert Fitzthum präsentierte
Tätigkeitsbericht für das Jahr
2024 fand die einstimmige Zustimmung
der Vollversammlung.
Unter dem Motto „Eine
starke Stadtlandwirtschaft
braucht eine starke Interessenvertretung“
listet der Tätigkeitsbericht
die umfassenden
Aufgaben der LK Wien auf und
informiert über die Schwerpunkte
der Interessenvertretung,
die gesetzten Maßnahmen
und auch die umfangreiche
Öffentlichkeitsarbeit, die
im Umfeld einer Millionenstadt
von ganz besonderer Bedeutung
ist. Die Vollversammlung
beschloss den Jahrestätigkeitsbericht
2024 der LK Wien
einstimmig. Dieser wird nun
der Wiener Landesregierung
vorgelegt.
LK-Präsident Norbert Walter
dankte zum Abschluss sowohl
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der LK Wien als auch
den Funktionärinnen und
Funktionären der Kammer für
deren Tätigkeit, die nicht selten
„dem langen Bohren dicker
Bretter“ ähnle, jedoch in den
allermeisten Fällen von Erfolg
gekrönt sei. Und er wünschte
abschließend einen „schönen,
erfolgreichen, unfallfreien und
ertragreichen Erntesommer
mit guten Produktpreisen“.