Moderner Pflanzenschutz in der Stadtlandwirtschaft
Der moderne Pflanzenschutz unterliegt heute einer Vielzahl von Anforderungen, die von der Land- und Forstwirtschaft erfüllt werden müssen. Neben rechtlichen Vorschriften und Ansprüchen seitens der Konsument:innen, gilt es vor allem Umweltschutz, Ernährungssicherheit und Klimaschutz zu vereinen. Besonders im Fokus steht derzeit das Bestreben nach einer verbesserten Umweltverträglichkeit und einer allgemeinen Reduktion chemischer Pflanzenschutzmittel, welche beispielsweise durch die Sustainable Use Regulation (SUR) auf europäischer Ebene rechtlich fixiert werden sollen. Im Rahmen des Umwelt- und Biodiversitätsschutzes etablierte auch Wien eine Strategie zur Pestizidminimierung und verschreibt sich somit der Ökologisierung des Stadtgebietes. Der allgemeine Trend gesellschaftlicher und politischer Interessen neigt sich fortwährend in Richtung Nachhaltigkeit - mit dem Projekt „Moderner Pflanzenschutz in der Stadtlandwirtschaft“ möchte die Landwirtschaftskammer Wien die Stadtlandwirtschaft fit für die Zukunft machen und Produzent:innen zielführend bei diesem stetigen Wandel unterstützen. Um die Stadtlandwirtschaft in ihrer Adaptivität zu stärken, werden in diesem Projekt Handlungsfelder geschaffen, die den Fachbereich Pflanzenschutz in bedeutenden Aspekten abdecken. So sollen gemeinsam mit Bewirtschafter:innen Herausforderungen identifiziert und praktikable, nachhaltige Lösungsansätze erarbeitet werden.
Altbewährte Aufgaben, wie u.a. die Unterstützung bei Notfallzulassungen, werden in das Projekt integriert, während ab jetzt noch zusätzliche Ressourcen für die Beratung, Weiterbildung und Interessensvertretung zur Verfügung stehen. Bewirtschafter:innen aller Produktionssparten sind ausdrücklich dazu eingeladen, sich aktiv in die Gestaltung des Projektes einzubringen – so können möglichst effektiv die wichtigsten Beratungsschwerpunkte gesetzt werden. Eine der ersten Möglichkeiten, Teil des Aufbauprozesses zu werden, besteht z.B. für Bio-Betriebe im Frühjahr 2024 in der neuen Veranstaltungsreihe „Erfahrungsaustausch Bio“ für Ackerbau und Gartenbau und der damit neu angebotenen Plattform für Diskussionen. Auch initiative Anliegen sind willkommen und können jederzeit eingebracht werden.
Das Projekt wird von Ilona Müller koordiniert, die sich nach ihrem Agrarwissenschaftsstudium dem Master in Phytomedizin gewidmet hat und sich nun freut, gemeinsam mit Wiener Betrieben ein neues, nachhaltiges Projekt aufzubauen.