Pflanzengesundheit - News
Neue Rodentizidsachkundeverordnung für berufliche Verwender:innen in Österreich
Mit der neuen Rodentizidsachkundeverordnung
(BGBl.
II Nr. 246/2024), die ab 01. Jänner
2026 in Kraft tritt, ändern
sich die Anforderungen für den
Einsatz von Rodentiziden unter
anderem in der Landwirtschaft.
Diese Verordnung legt fest, dass
der Verkauf und Einsatz von antikoagulanten
(blutgerinnungshemmenden)
Produkten künftig
nur mehr von sachkundigen
Personen durchgeführt werden
darf. Die Verordnung zielt darauf
ab, die unsachgemäße Anwendung
von Rodentiziden zu
reduzieren und damit Umweltschäden,
sowie Gefahren für
Nicht-Zielorganismen zu minimieren.
Gleichzeitig soll sie
die Effizienz der Schädlingsbekämpfung
durch fachgerechten
Einsatz verbessern. Parallel
zum Pflanzenschutzsachkundenachweis
müssen berufliche
Verwender:innen dann künftig
eine spezielle Sachkundeschulung
absolvieren, um auch Rodentizide
erwerben zu dürfen.
Diese Schulung ist sechs Jahre
gültig und kann durch entsprechende
Weiterbildungsmaßnahmen
verlängert werden.
Inhalte der Schulung werden
u.a.:
- Biologie und Verhalten von Schadnagern,
- Wirkweise und Anwendung von Rodentiziden,
- Umwelt- und Anwenderschutz,
- rechtliche Grundlagen, sein.
Änderung des Wiener Pflanzenschutzmittelgesetzes
Mit der Kundmachung vom
13. Dezember 2024 (LGBl.
Nr. 46/2024) wurde das Wiener
Pflanzenschutzmittelgesetz
1990 überarbeitet. Hier die
wichtigsten Neuerungen, die
für berufliche Verwender:innen
in der Wiener Landwirtschaft
relevant sind:
- Die Aufzeichnungen der Pflanzenschutzmittelausbringung müssen nicht mehr in gebundener Form erfolgen.
- Die Aufzeichnungen müssen nur mehr noch 3 Jahre lang (statt 7 Jahre) aufbewahrt werden.
- Die Aufzeichnungen müssen grundsätzlich in einem elektronischen Format erfolgen und bis spätestens 31. Jänner 2027 vollständig erfasst sein. National könnten strengere Fristen erlassen werden! Über die mögliche Verfügbarkeit einer zentralen Datenbank zu diesem Zweck wird die LK Wien informieren, sobald nähere Informationen zur Verfügung stehen.
- Die behandelten Flächen müssen mittels geobasierter Daten angegeben werden (z.B. Mehrfachantrag).
- Kulturpflanzen, Einsatzorte und Flächennutzungen müssen gemäß den EPPOCodes angegeben werden (z.B. EPPO-Code für Gemüsepaprika: CPSAN).
- Das Entwicklungsstadium der Kulturpflanze muss gemäß der jeweiligen BBCH Monografie angegeben werden.
Kritische Lage im Pflanzenschutz – Appell an die Politik und Lebensmittelhandel
Die LKÖ und mehrere Branchenverbände
haben im Jänner
2025 in dringenden Briefen
an den Bundesminister Totschnig,
sowie den Lebensmittel-Einzelhandel auf die angespannte
Situation im Pflanzenschutz
aufmerksam gemacht.
Gewarnt wird eindringlich vor
den möglicherweise prekären
Auswirkungen der fehlenden
Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln.
Betont wird in den Schreiben, dass die derzeitige Situation für viele Betriebe existenzbedrohend sei, da die Zahl der zugelassenen Wirkstoffe in der EU in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen ist: von verfügbaren Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, die auf EUEbene (wieder-)zugelassen werden, sind allein innerhalb der letzten 10 Jahre 123 Wirkstoffe nicht verlängert worden. Weiters sei Österreich aufgrund der kleinflächigen Anbauverhältnisse noch zusätzlich betroffen – unter anderem führe das teure Zulassungsverfahren für viele Firmen in Anbetracht der zu erwartenden, geringen Absatzmenge zur Unwirtschaftlichkeit. Verkompliziert werde die Lage außerdem durch schwierige und teilweise undurchsichtige rechtliche Rahmenbedingungen. Unverständnis herrsche zum Beispiel darüber, dass importierte Produkte, die mit in Österreich nicht zugelassenen Mitteln behandelt wurden, in direkter Konkurrenz zu heimischen Erzeugnissen angeboten würden.
Besonders problematisch sei die Situation für Sonderkulturen wie Obst und Gemüse. Aktuell gäbe es 255 offene Indikationswünsche für spezifische Pflanzenschutzmittel. Betroffen seien zum Beispiel Kulturen wie Kirschen, Beerenfrüchte, Brokkoli, Chinakohl und Zwiebeln. Ohne effektive Lösungen würden massive Ertragsverluste drohen, die die regionale Versorgung gefährden. Bisherige Bemühungen langfristige und nachhaltige Verbesserungen im Bereich Pflanzenschutz zu erzielen, wären bisher leider wenig erfolgreich gewesen. Der deutliche Appell an Politik und Lebensmittelhandel soll auf die momentanen Probleme und die Gefährdung der Selbstversorgung in Österreich aufmerksam machen und ruft zu einer produktiven Zusammenarbeit auf. Trotz der bisher wenig erfreulichen Lage wird sich aber auch bei Bundeminister Totschnig für seine bisherige Unterstützung bedankt, auf dessen Bemühungen die Landwirtschaft weiterhin stark angewiesen sein wird.
Betont wird in den Schreiben, dass die derzeitige Situation für viele Betriebe existenzbedrohend sei, da die Zahl der zugelassenen Wirkstoffe in der EU in den letzten Jahren drastisch zurückgegangen ist: von verfügbaren Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, die auf EUEbene (wieder-)zugelassen werden, sind allein innerhalb der letzten 10 Jahre 123 Wirkstoffe nicht verlängert worden. Weiters sei Österreich aufgrund der kleinflächigen Anbauverhältnisse noch zusätzlich betroffen – unter anderem führe das teure Zulassungsverfahren für viele Firmen in Anbetracht der zu erwartenden, geringen Absatzmenge zur Unwirtschaftlichkeit. Verkompliziert werde die Lage außerdem durch schwierige und teilweise undurchsichtige rechtliche Rahmenbedingungen. Unverständnis herrsche zum Beispiel darüber, dass importierte Produkte, die mit in Österreich nicht zugelassenen Mitteln behandelt wurden, in direkter Konkurrenz zu heimischen Erzeugnissen angeboten würden.
Besonders problematisch sei die Situation für Sonderkulturen wie Obst und Gemüse. Aktuell gäbe es 255 offene Indikationswünsche für spezifische Pflanzenschutzmittel. Betroffen seien zum Beispiel Kulturen wie Kirschen, Beerenfrüchte, Brokkoli, Chinakohl und Zwiebeln. Ohne effektive Lösungen würden massive Ertragsverluste drohen, die die regionale Versorgung gefährden. Bisherige Bemühungen langfristige und nachhaltige Verbesserungen im Bereich Pflanzenschutz zu erzielen, wären bisher leider wenig erfolgreich gewesen. Der deutliche Appell an Politik und Lebensmittelhandel soll auf die momentanen Probleme und die Gefährdung der Selbstversorgung in Österreich aufmerksam machen und ruft zu einer produktiven Zusammenarbeit auf. Trotz der bisher wenig erfreulichen Lage wird sich aber auch bei Bundeminister Totschnig für seine bisherige Unterstützung bedankt, auf dessen Bemühungen die Landwirtschaft weiterhin stark angewiesen sein wird.