Pilotprojekt Humusaufbau und Erosionsschutz in Wien
Bedeutung des Humus
Intensive Bodenbearbeitung kann zu einer Verstärkung des Abbaus von Humus führen. Dadurch geht einerseits im Boden gebundener Kohlenstoff in Form von CO2 verloren, das wiederum zu einer Verstärkung des Treibhausgaseffektes beiträgt. Gleichzeitig wirkt sich ein Humusverlust auch negativ auf das Bodenleben und die Bodenstruktur aus, was zu einer Verminderung der Wasserhaltekapazität und einer Erhöhung des Erosions- und Auswaschungsrisikos führt. In einem Pilotprojekt auf landwirtschaftlichen Betrieben in Wien wurde geprüft, inwieweit ein Verzicht auf wendende Bodenbearbeitung zu einer Reduktion dieser Effekte führen kann.
Untersuchungsprogramm
Auf knapp 60 Feldstücken wurden in den Jahren 2017, 2019 und 2021 Proben gezogen und auf wichtige Parameter wie pH-Wert, verfügbare Nährstoffe sowie verschiedene Stickstoff- und Kohlenstofffraktionen untersucht. Die Probennahme erfolgte an Punkten, die mittels GPS präzise verortet wurden. Dadurch konnte der mögliche Einfluss durch die natürliche Streuung der Bodeneigenschaften am Standort deutlich reduziert werden. Zusätzlich wurde zur Überwachung des Stoffaustrages nach einer Bodenbearbeitung durch Grubber oder Pflug eine eigene Messstelle mit einer Vielzahl von Sensoren errichtet. Hier wurde sowohl die Bewegung als auch die Qualität des Bodenwassers untersucht.
Ergebnisse
Im Zentrum der Betrachtungen standen sowohl der absolute Humusgehalt als auch seine "Qualität“. Je nach Stabilität der organischen Substanz im Boden kann vereinfacht zwischen Nähr- und Dauerhumus unterschieden werden. Der Nährhumus ist im Boden relativ leicht abbaubar, es werden dabei zwar Nährstoffe, aber auch Kohlendioxid freigesetzt. Dauerhumus ist aufgrund seiner Struktur oder dem Einbau in kleinste Bodenstrukturen gut vor dem Abbau geschützt und kann lange Zeit im Boden verbleiben. Ein steigender Anteil an Dauerhumus ist ein Zeichen für eine Verbesserung der Stabilität der Bodenstruktur und aller damit verbundenen positiven Effekte.
Bei den meisten untersuchten Parametern konnte aufgrund der unterschiedlichen Bodenbearbeitung kein Trend einer Veränderung festgestellt werden. Bei der Humusqualität zeigte sich jedoch eine tendenzielle Verschiebung. Der Humusgehalt blieb zwar insgesamt relativ konstant, der Anteil an leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen als Indikator für den Nährhumus war jedoch deutlich rückläufig. Es scheint, dass der Anteil an Dauerhumus durch den Verzicht auf die wendende Bodenbearbeitung steigt. Damit könnte die Struktur des Bodens besser stabilisiert werden, was zu einer Verbesserung der Wasserhaltekapazität und einer Verringerung der Erosionsgefährdung führt.
Bei den meisten untersuchten Parametern konnte aufgrund der unterschiedlichen Bodenbearbeitung kein Trend einer Veränderung festgestellt werden. Bei der Humusqualität zeigte sich jedoch eine tendenzielle Verschiebung. Der Humusgehalt blieb zwar insgesamt relativ konstant, der Anteil an leicht abbaubaren Kohlenstoffverbindungen als Indikator für den Nährhumus war jedoch deutlich rückläufig. Es scheint, dass der Anteil an Dauerhumus durch den Verzicht auf die wendende Bodenbearbeitung steigt. Damit könnte die Struktur des Bodens besser stabilisiert werden, was zu einer Verbesserung der Wasserhaltekapazität und einer Verringerung der Erosionsgefährdung führt.
Ausblick
Erfahrungsgemäß reagiert der Boden relativ langsam auf Änderungen der Bewirtschaftungsmaßnahmen. Das Projekt soll daher auch in den kommenden Jahren weitergeführt werden. Dabei soll untersucht werden, ob sich der Trend der Verbesserung der Humusqualität weiter fortsetzt und auch Veränderungen anderer Bodeneigenschaften festgestellt werden können.