Seuchen beeinflussen Märkte - Biosicherheit besonders wichtig
Ein Blick auf 2024 zeigt teilweise massives Geschehen der Vogelgrippe in Europa und Österreich, im Sommer ein Ausbruch der Blauzungenkrankheit in Deutschland, im Herbst mit ersten Fällen in Österreich und zu Jahresbeginn 2025 ein erneutes Auftreten der Maul- und Klauenseuche in Berlin-Brandenburg/Deutschland.
Die Screening- und Überwachungssysteme funktionieren sehr gut. Damit können infizierte Tiere bzw. Betriebe rasch identifiziert werden und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden, um eine Weiterverbreitung einzudämmen. Dies ist besonders wichtig, zumal das Auftreten z.T. massive Auswirkungen auf die jeweiligen Marktsegmente hat.
Das betrifft sowohl die Tiere selbst (Leistungseinbrüche, Verendungen, Keulungen, Verbot Inverkehrbringung Rohware), als auch durch Restriktionen und Auflagen beim Tier- und Produkthandel. So war in Österreich durch das Blauzungenvirus der (Export)markt für Zuchtkalbinnen deutlich eingeschränkt bzw. nicht möglich mit entsprechenden Preisauswirkungen. Am Milchmarkt kam es in Norddeutschland zu deutlich geringeren Anlieferungsmengen aufgrund der Erkrankungen. Notwendige Vorsorgeuntersuchungen, Behandlungen und mögliche Impfungen verursachen überdies Kosten.
Durch MKS kommt es im Milch- und Fleischbereich aktuell zu Warenstromverschiebungen und Verunsicherungen, da der Absatz aus Deutschland in wichtige Drittlands-Märkte wie z.B. Großbritannien steht. Hier braucht es rasch Handelsregelungen.
Österreichische ist nicht direkt betroffen, hängt allerdings in manchen Marktsegmenten am europäischen Geschehen. Panik ist nicht angesagt.
Wichtig ist es zu betonen, dass eine Übertragung auf Menschen in den meisten Fällen nicht möglich ist. Produkte, die in den Handel kommen sind unbedenklich. Die (behördlichen) Systeme der Auffindung und Bekämpfung sind vorhanden, etabliert bzw. entwickeln sich laufend weiter.
Für die landwirtschaftlichen Betriebe muss das Themenfeld Biosicherheit ganz großgeschrieben und am Betrieb umgesetzt werden. Das betrifft beispielsweise das Einbringen von Tieren in den Bestand, Hygienemaßnahmen der Personen, die in einem Betrieb arbeiten oder in einen Betrieb kommen, Futtermittellieferungen, Schädlingsbekämpfung, Eindämmung möglicher Übertragungswege etc.
Die Screening- und Überwachungssysteme funktionieren sehr gut. Damit können infizierte Tiere bzw. Betriebe rasch identifiziert werden und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden, um eine Weiterverbreitung einzudämmen. Dies ist besonders wichtig, zumal das Auftreten z.T. massive Auswirkungen auf die jeweiligen Marktsegmente hat.
Das betrifft sowohl die Tiere selbst (Leistungseinbrüche, Verendungen, Keulungen, Verbot Inverkehrbringung Rohware), als auch durch Restriktionen und Auflagen beim Tier- und Produkthandel. So war in Österreich durch das Blauzungenvirus der (Export)markt für Zuchtkalbinnen deutlich eingeschränkt bzw. nicht möglich mit entsprechenden Preisauswirkungen. Am Milchmarkt kam es in Norddeutschland zu deutlich geringeren Anlieferungsmengen aufgrund der Erkrankungen. Notwendige Vorsorgeuntersuchungen, Behandlungen und mögliche Impfungen verursachen überdies Kosten.
Durch MKS kommt es im Milch- und Fleischbereich aktuell zu Warenstromverschiebungen und Verunsicherungen, da der Absatz aus Deutschland in wichtige Drittlands-Märkte wie z.B. Großbritannien steht. Hier braucht es rasch Handelsregelungen.
Österreichische ist nicht direkt betroffen, hängt allerdings in manchen Marktsegmenten am europäischen Geschehen. Panik ist nicht angesagt.
Wichtig ist es zu betonen, dass eine Übertragung auf Menschen in den meisten Fällen nicht möglich ist. Produkte, die in den Handel kommen sind unbedenklich. Die (behördlichen) Systeme der Auffindung und Bekämpfung sind vorhanden, etabliert bzw. entwickeln sich laufend weiter.
Für die landwirtschaftlichen Betriebe muss das Themenfeld Biosicherheit ganz großgeschrieben und am Betrieb umgesetzt werden. Das betrifft beispielsweise das Einbringen von Tieren in den Bestand, Hygienemaßnahmen der Personen, die in einem Betrieb arbeiten oder in einen Betrieb kommen, Futtermittellieferungen, Schädlingsbekämpfung, Eindämmung möglicher Übertragungswege etc.
Beschreibung MKS: (Quelle AGES)
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Rindern, Büffeln, Schweinen, Ziegen, Schafen und anderen Paarhufern. Auch wildlebende Paarhufer, wie Hirsche und Wildschweine können sich infizieren. Pferde sind für MKS nicht empfänglich; eine Infektion des Menschen (bei beruflich exponierten Personen) kann gelegentlich auftreten, führt aber in der Regel nicht zu einer Erkrankung.
Das MKS-Virus (MKSV) ist nahezu weltweit verbreitet, lediglich in Neuseeland wurden bislang keine MKS-Ausbrüche registriert.
Am 10. Januar 2025 wurde in Deutschland (Bundesland Berlin-Brandenburg) ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (Serotyp O) gemeldet. Es handelt sich um den ersten Ausbruch seit dem Jahr 1988. Die infizierten Wasserbüffel des betroffenen Kleinbetriebes wurden getötet, und auch Tiere benachbarter Betriebe vorsorglich gekeult. Der Ursprung des Virus ist unklar. In Österreich gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Einschleppung. Aufgrund der gravierenden Konsequenzen eines allfälligen Ausbruches in Österreich werden Halter empfänglicher Tierarten dringend um erhöhte Aufmerksamkeit ersucht!
Das MKS-Virus (MKSV) ist nahezu weltweit verbreitet, lediglich in Neuseeland wurden bislang keine MKS-Ausbrüche registriert.
Am 10. Januar 2025 wurde in Deutschland (Bundesland Berlin-Brandenburg) ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (Serotyp O) gemeldet. Es handelt sich um den ersten Ausbruch seit dem Jahr 1988. Die infizierten Wasserbüffel des betroffenen Kleinbetriebes wurden getötet, und auch Tiere benachbarter Betriebe vorsorglich gekeult. Der Ursprung des Virus ist unklar. In Österreich gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Einschleppung. Aufgrund der gravierenden Konsequenzen eines allfälligen Ausbruches in Österreich werden Halter empfänglicher Tierarten dringend um erhöhte Aufmerksamkeit ersucht!
- Infektionsweg: Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Produkten (z.B. Milch, Fleisch, Samen) und Ausscheidungen oder kontaminierte unbelebte Objekte. Eine Übertragung über die Luft ist über beträchtliche Distanzen (bis zu 60 km über Land) möglich.
- Inkubationszeit: 2 - 14 Tage
- Symptomatik: Generelle Symptome bei allen betroffenen Tierarten sind Blasenbildung im Maulbereich, am Euter und an den Klauen; Fieber (40 - 42 °C), Schmerzen, Apathie, Appetitlosigkeit, Lahmheit und Rückgang der Milchleistung. Die Erkrankungshäufigkeit kann 100% erreichen. Die Todesrate ist bei erwachsenen Tieren meist gering (bis 5%), bei jungen Kälbern, Lämmern und Ferkeln kann sie 20% oder mehr betragen.
- Therapie: Eine prophylaktische Impfung ist in der EU verboten. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeit für erkrankte Tiere. In einem MKS-positiv Betrieb müssen alle Klauentiere getötet werden.
- Vorbeugung: Erkennung, Isolierung und Ausmerzung der infizierten MKS-positiven Tiere; Kontrolle des Tierverkehrs, um die Erregerverbreitung zu verhindern.
Ferkeleinfuhren aus Deutschland - Spiel mit dem Feuer
Aktuell ist am Schweinemarkt wieder vieles anders als man sich das am Anfang des heurigen Jahres vorgestellt hat.
Der Ausbruch der MKS in Deutschland hat bereits und wird auch in den nächsten Wochen noch weitreichende Auswirkungen im gesamten EU-Raum haben. Die Handelseinschränkungen, die Deutschland bereits treffen und vermehrt noch treffen werden, werden die dortigen Schweinebauern vor existenzielle Herausforderungen stellen.
Die dadurch ausgelöste Preiskeule war in Deutschland in den ersten beiden Wochen bereits besonders groß. Die Schlachtschweinenotierung brach um 20 Cent ein. Die Ferkelnotierung um 60 Cent. Obwohl Österreich nicht unmittelbar von der MKS betroffen ist, konnte man sich dieser deutschen Preisreduktion nicht völlig entziehen. Die heimische Schlachtschweinenotierung fiel im gleichen Zeitraum um 15 Cent, die Ferkelnotierung um 30 Cent.
Erschreckend verantwortungslos:
Was aber in diesem Zusammenhang wirklich erschreckend ist, ist die Tatsache, dass bei der Nachvollziehung der Handelswege aus dem jetzigen Sperrgebiet in Brandenburg festgestellt wurde, dass Ferkel aus genau dieser Region bei einem österreischichen Schweinemäster aufgestallt sind.
Noch abenteuerlicher wird es, wenn man sich vor Augen hält, dass im letzten Jahr 2024 mehrere Ferkellieferungen aus deutschen ASP-Restriktionsgebieten nach Oberösterreich durchgeführt wurden. Wie verantwortungslos gegenüber der gesamten heimischen Schweinehaltung muss man eigentlich sein, wenn man in Zeiten einer voranschreitenden ASP, Ferkel aus solchen Regionen nach Österreich holt. Dem möglichen Profit wird augenscheinlich alles untergeordnet. Verantwortungslos gegenüber der gesamten Branche handeln dabei nicht nur einzelne Schweinemäster, sondern vor allem jene Personen in Österreich, die solche Geschäfte vielleicht auch noch einfädeln.
Der freie Warenverkehr ist natürlich ein wesentliches Merkmal innerhalb der EU und diese angesprochenen Geschäfte sind auch nicht illegal, aber das Risiko, das damit in Zeiten von ASP und MKS in Deutschland für die gesamte heimische Schweinehaltung eingegangen wird, ist einfach zu groß und durch nichts zu rechtfertigen. Noch dazu, wo keine aktuelle Ferkelknappheit in Österreich vorliegt. Steht es wirklich dafür, derzeit Ferkel aus Deutschland einzuführen?
Ich appelliere an alle Marktbeteiligten, sich stets der negativen Folgen einer möglichen Einschleppung von ASP oder MKS bewusst zu sein. Diese Seuchen gefährden die Existenz von Bauernfamilien.
DI Johann Stinglmayr
Geschäftsführer VLV-Ferkelring
Der Ausbruch der MKS in Deutschland hat bereits und wird auch in den nächsten Wochen noch weitreichende Auswirkungen im gesamten EU-Raum haben. Die Handelseinschränkungen, die Deutschland bereits treffen und vermehrt noch treffen werden, werden die dortigen Schweinebauern vor existenzielle Herausforderungen stellen.
Die dadurch ausgelöste Preiskeule war in Deutschland in den ersten beiden Wochen bereits besonders groß. Die Schlachtschweinenotierung brach um 20 Cent ein. Die Ferkelnotierung um 60 Cent. Obwohl Österreich nicht unmittelbar von der MKS betroffen ist, konnte man sich dieser deutschen Preisreduktion nicht völlig entziehen. Die heimische Schlachtschweinenotierung fiel im gleichen Zeitraum um 15 Cent, die Ferkelnotierung um 30 Cent.
Erschreckend verantwortungslos:
Was aber in diesem Zusammenhang wirklich erschreckend ist, ist die Tatsache, dass bei der Nachvollziehung der Handelswege aus dem jetzigen Sperrgebiet in Brandenburg festgestellt wurde, dass Ferkel aus genau dieser Region bei einem österreischichen Schweinemäster aufgestallt sind.
Noch abenteuerlicher wird es, wenn man sich vor Augen hält, dass im letzten Jahr 2024 mehrere Ferkellieferungen aus deutschen ASP-Restriktionsgebieten nach Oberösterreich durchgeführt wurden. Wie verantwortungslos gegenüber der gesamten heimischen Schweinehaltung muss man eigentlich sein, wenn man in Zeiten einer voranschreitenden ASP, Ferkel aus solchen Regionen nach Österreich holt. Dem möglichen Profit wird augenscheinlich alles untergeordnet. Verantwortungslos gegenüber der gesamten Branche handeln dabei nicht nur einzelne Schweinemäster, sondern vor allem jene Personen in Österreich, die solche Geschäfte vielleicht auch noch einfädeln.
Der freie Warenverkehr ist natürlich ein wesentliches Merkmal innerhalb der EU und diese angesprochenen Geschäfte sind auch nicht illegal, aber das Risiko, das damit in Zeiten von ASP und MKS in Deutschland für die gesamte heimische Schweinehaltung eingegangen wird, ist einfach zu groß und durch nichts zu rechtfertigen. Noch dazu, wo keine aktuelle Ferkelknappheit in Österreich vorliegt. Steht es wirklich dafür, derzeit Ferkel aus Deutschland einzuführen?
Ich appelliere an alle Marktbeteiligten, sich stets der negativen Folgen einer möglichen Einschleppung von ASP oder MKS bewusst zu sein. Diese Seuchen gefährden die Existenz von Bauernfamilien.
DI Johann Stinglmayr
Geschäftsführer VLV-Ferkelring