Studie ermittelt großes Potential für Forellenproduktion in Österreich und dies bei Einhaltung strenger Umweltauflagen & Gewässerschutz
Um eine nachhaltige Entwicklung der Aquakultur zu fördern, bedarf es strategischer Überlegungen, wie zum Bespiel das Wissen, wo Regionen sind, die sich besonders gut für die Forellenproduktion eignen. Das wurde bei einer BOKU-Studie erstmals mit einer GIS-Analyse, also einer Verschneidung von räumlichen Geo-Daten entlang österreichischer Bäche und Flüsse untersucht. Insgesamt wurden mehr als 30 Kriterien miteinander kombiniert, um die Eignung für die Fischzucht zu beurteilen. Berücksichtigt wurden Wasserverfügbarkeit, Wasserqualität, Landressourcen, mögliche Konflikte mit anderen Nutzungen (wie beispielsweise der Wasserkraft), Wasserschutzgebiete und Hochwasserabflussbereiche. Für geeignete Gebiete wurde dann die mögliche Forellenproduktionsmenge unter Berücksichtigung der Umweltstandards (d.h. Restwasservorgaben, Emissions- und Immissionsgrenzen) berechnet.
Die Ergebnisse der verschiedenen Szenarien zeigen enorme Möglichkeiten am Forellensektor auf. Eine extensive Produktion (180 kg/Sekundenliter) bei sehr gut geeigneten Arealen ergäbe eine Gesamtproduktion von knapp 40.000 Tonnen jährlich! Derzeit werden rund 2.900 Tonnen an Forellen produziert - also lediglich 7% von dem was möglich wäre. Regionen mit hohem Potential werden in der Grafik für Teileinzugsgebiete der Flusssysteme (durchschnittliche Größe von 17 km²) dargestellt. Aus der Studie soll nun ein Beratungstool entstehen, das Fischzüchter künftig bei der Standortsuche unterstützt.