Umgang mit dem Risiko der ASP
Was kann ich tun, um das Risiko einer Einschleppung des Virus nach Österreich zu minimieren?
Mit relativ einfachen Maßnahmen kann jede und jeder Einzelne bereits viel dazu beitragen:
- Fleisch- und Wurstabfälle nicht in der Natur, im Wald oder in ungeschlossenen und nicht befestigten Mülltonnen entsorgen, sondern mit nach Hause nehmen oder nur in verschließbare Müllbehälter entsorgen
- Kein Fleisch bzw. Fleischprodukte (z.B. Wurst) aus dem Ausland mitbringen; das Mitnehmen von Fleisch, Wurst, Speck usw. aus Nicht-EU-Ländern in Länder der Europäischen Union ist außerdem ohnehin verboten
- Das Verfüttern von Lebensmittelresten an Haus- und Wildschweine ist grundsätzlich verboten.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit jeglichen Kontakt mit Haus- und Wildschweinen
- tot aufgefundene Wildschweine sind der Behörde zu melden, um Ausbrüche in der Wildschweinpopulation frühzeitig zu erkennen (siehe "Was muss man tun, wenn man ein totes Wildschwein findet?")
- Verzichten Sie auf Jagdreisen in von der ASP betroffene Gebiete.
Kann ich alleine bzw. mit meinem Hund bei Auftritt der ASP noch Waldspaziergänge unternehmen?
Hunde, sowie Menschen, können nicht an der ASP erkranken, allerdings durch Kontakt mit infiziertem Material (z.B. Wildschweinkadaver) zur weiteren Verbreitung beitragen. Wenn die ASP bei Wildschweinen in einem bestimmten Gebiet auftritt, kann es dort außerdem zu temporären Betretungsverboten kommen.
Was muss man tun, wenn man ein totes Wildschwein findet?
Seit Ende 2019 müssen alle verendet aufgefundenen Wildschweine in ganz Österreich der Behörde gemeldet und auf das ASP-Virus untersucht werden. Der Tierkadaver muss am Fundort verbleiben und darf nicht berührt werden. Die Bergung des Kadavers sowie die Probenahme werden von der zuständigen Behörde veranlasst. Wichtig ist eine Dokumentation des Fundorts, damit das Tier von der zuständigen Behörde wiedergefunden werden kann. Eine Möglichkeit zur Erfassung des Fundes ist das Aufrufen und Speichern des Standortes und der Koordinaten mittels GoogleMaps auf dem Mobiltelefon. Die Koordinaten werden dann an die zuständige Behörde (Amtstierarzt/-ärztin) übermittelt. Eine weitere Möglichkeit ist das Merken des Fundortes und Markierung ggf. mit Stöcken o.ä., um diesen wiederauffindbar zu machen. Nähere Informationen zum Ablauf inkl. einer Anleitung zur Speicherung der GPS Koordinaten finden Sie in folgendem Video: (809) Afrikanische Schweinepest (ASP) Info für Jäger von Jagd&NaturTV, BMASGK und AGES - YouTube
Was kann ich tun, wenn mein (Jagd)Hund Kontakt zu potentiell infektiösem Material hatte?
Hunde können nicht an der ASP erkranken, sie können aber zur Verbreitung der ASP beitragen. Bei Kontakt des Hundes mit verendeten Wildschweinen ist daher Vorsicht geboten – zwar ist Österreich derzeit noch frei von der ASP, es gibt allerdings zahlreiche andere Krankheitserreger, die sowohl für Hunde, wie auch für den Menschen gefährlich sein können und die in der Wildschweinpopulation kursieren (z.B. Aujeszky-Virus, Brucellen, Francisellen,..). Daher sollte der generelle Kontakt von Hunden zu (toten) Wildschweinen unterbunden werden. Von Jagdreisen in von der ASP betroffene Gebiete sollte generell abgesehen werden. Lässt sich das allerdings nicht vermeiden, sollte der Jagdhund vor Rückverbringung nach Österreich gründlich mit einem Hundeshampoo gewaschen werden. Das sollte am besten ehestmöglich, aber jedenfalls vor einem möglichen Kontakt des Hundes zu Haus- oder Wildschweinen passieren. Auch die Transportbox, sowie Ausrüstungsgegenstände müssen entsprechend gereinigt und mit geeigneten Mitteln desinfiziert werden. Handtücher, mit denen der Hund getrocknet wird, müssen bei 70°C oder am besten direkt mit dem Kochwäscheprogramm in der Waschmaschine mit im Handel erhältlichen Waschmitteln gewaschen werden.
Um das möglicherweise anhaftende Virus z.B. in der Transportbox unschädlich zu machen, müssen geeignete Desinfektionsmittel verwendet werden. Eine Liste geeigneter Desinfektionsmittel finden sie auf der DVG Website. Für Desinfektionsmittel gegen die ASP muss in der Datenbank beim Wirkungsbereich „7b Behüllte Viren (begrenzte Viruzidie)“ ausgewählt werden.
Zur Desinfektion der Transportbox eignen sich beispielsweise Handelspräparate auf Basis von Glutaraldehyd aufgrund der materialschonenden Eigenschaften, wie z.B. Virodes® (Glutaraldehyd + quarternäre Ammoniumverbindungen) oder Präparate wie Virkon® S (Kaliumperoxomonosulfat).
Um das möglicherweise anhaftende Virus z.B. in der Transportbox unschädlich zu machen, müssen geeignete Desinfektionsmittel verwendet werden. Eine Liste geeigneter Desinfektionsmittel finden sie auf der DVG Website. Für Desinfektionsmittel gegen die ASP muss in der Datenbank beim Wirkungsbereich „7b Behüllte Viren (begrenzte Viruzidie)“ ausgewählt werden.
Zur Desinfektion der Transportbox eignen sich beispielsweise Handelspräparate auf Basis von Glutaraldehyd aufgrund der materialschonenden Eigenschaften, wie z.B. Virodes® (Glutaraldehyd + quarternäre Ammoniumverbindungen) oder Präparate wie Virkon® S (Kaliumperoxomonosulfat).
Was kann man tun, um die Ausbreitung im Wildschweinebestand zu verhindern bzw. zu verlangsamen?
Eine der wichtigsten Maßnahmen bei einem Ausbruch im Wildschweinebestand ist das Entfernen und die unschädliche Beseitigung der Kadaver. Um diese Kadaver im Ernstfall schnell finden zu können, werden im Seuchenfall von der Behörde in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft aktive Suchen organisiert. Außerdem werden bereits jetzt von einigen Bundesländern Kadaverspürhunde ausgebildet, die sehr schnell große Gebiete durchsuchen können. Präventiv müssen alle in Österreich verendet aufgefundenen Wildschweine gemeldet und auf ASP untersucht werden. Auch eine verstärkte Jagd auf Schwarzwild und das Aufstellen von Wildzäunen kann die Verbreitung der ASP verlangsamen oder verhindern.