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Was lässt sich gegen Erwärmung & Schimmelnester in Maissilagen tun?

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02.05.2021 | von DI Gerald Stögmüller

Wie kann man mit Hilfe der Gärqualitätsanalyse gegen Nacherwärmung und Schimmelbildung beim offenen Silo ins Feld ziehen?

Schimmelnester in der Maissilage © Gerald Stögmüller/LK Niederösterreich
Wenn Schimmelnester sichtbar sind, hat man sehr lange zugewartet und die Temperaturerhöhung nicht beachtet oder bemerkt. © Gerald Stögmüller/LK Niederösterreich
Mais siliert sehr rasch. Idealer Trockenmassegehalt, saubere Ernte, kurzer Schnitt, hohe Verdichtung und rascher, luftdichter Verschluss ermöglichen den milchsäuebildenden Bakterien gute Lebensbedingungen. Sie bilden rasch Säure und der pH-Wert-Abfall hemmt Verderbprozesse und garantiert Lagerstabilität.

Gärqualitätsanalyse zeigt Risiko vorab

Lange wurde die Gärqualitätsanalyse bei Maissilagen als unnötig angesehen, weil das Gärsäuremuster meistens einen sehr guten Siliererfolg widerspiegelt. Das Futtermittellabor Rosenau weist aber seit wenigen Jahren den Ethanolgehalt als zusätzlichen Parameter aus. Dieser lässt auf das Vorhandensein von Hefen bereits im noch verschlossenen Silo schließen. Wenn die Silage geöffnet wird, können die vielen Hefen die Silage rasch erwärmen und sie auch verderben.

Problemfaktor: Mehr Luft im oberen Bereich

Nach oben hin wird die Verdichtung in einem Silohaufen deutlich schlechter. Somit ist hier viel mehr Luft eingeschlossen und der pH-Wert sinkt nicht so rasch ab. Es sind in der oberen Schicht deshalb deutlich mehr Hefen nachweisbar.
12 ErwärmungMaissilageStögmüllerFoto0173.jpg © Archiv
© Archiv

Schlechtes Verdichten beschleunigt Verderb

Nach der Siloöffnung dringt in schlecht verdichtete Schichten die Luft schneller und tiefer ein. Die Hefen vermehren sich, verstoffwechseln Zucker, Stärke sowie Milchsäure und erwärmen dabei das Futter. Der Verderb wird somit beschleunigt. Nach zwei bis drei Wochen machen sich schon manchmal Erwärmung und Schimmelbildung bemerkbar.

Aussortieren von Schimmel ist zu wenig

Das bloße Wegschmeißen sichtbarer Schimmelnester bringt bei der Problem- und Folgenbekämpfung von Verpilzung nichts. Wenn Schimmel mit dem freien Auge sichtbar ist, dann ist die Konzentration schon extrem. Der meiste Schimmel dazwischen ist aber nicht sichtbar und trotzdem vorhanden.

Schimmel & Temperatur müssen raus aus dem Silo

Wenn Schimmelnester sichtbar sind, wurde schon sehr lange zugewartet und die Temperaturerhöhung nicht beachtet oder bemerkt. Spätestens, wenn man bereits Schimmelnester sieht, muss man rasch handeln. Im Anfangsstadium funktioniert noch eine Säurebehandlung auf der Anschnittfläche und von oben. Sind größere Bereiche betroffen, muss das erwärmte Material unbedingt aus dem Haufen entfernt werden.

Links zum Thema

  • Interessierte Betriebe für Projekt „Nacherwärmung von Maissilage“ gesucht
  • Hier geht´s zum Futtermittellabor Rosenau

Weitere Fachinformation

  • Schwefel in Grassilagen
  • LK-Silageprojekt 2024 - Ergebnisse
  • Milchfettgehalt im Sommer hoch halten
  • Damit der Silo im Sommer nicht warm wird
  • Milchinhaltsstoffe als Interpretation der Fütterung
  • Kraftfutter ist nicht gleich Kraftfutter

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