Weinwandern in den Wiener Weinbergen
Walter: Dieses Kulturgut ist schützenswert - Achtsamer Umgang nötig
Auch wenn der heurige Wiener Weinwandertag corona-bedingt abgesagt wurde, nutzen viele Wienerinnen und Wiener die sonnigen Herbsttage, die Weinbauregion zu erkunden und sich selbst ein Bild davon zu machen, wie der auch international anerkannte Wiener Wein hergestellt wird, welche Schätze in den Weinkellern liegen und welche kulinarischen Spezialitäten die Betriebe noch zu bieten haben.
"Die Naherholung und das Wandern in den Weinbergen mit anschließenden Besuch in einem der rund 100 Buschenschänken ist eine willkommene Gelegenheit für die Winzer, den Besucherinnen und Besuchern in persönlichen Gesprächen die Leistungen, die sie durch ihre Arbeit für das Weinkulturland erbringen, aufzuzeigen und ihnen damit die Bedeutung des Weinbaus für die Region bewusst zu machen", erläutert Norbert Walter, MAS, Präsident des Landesweinbauverbandes und Vizepräsident der Landwirtschaftskammer (LK) Wien.
Weinbauregion Wien: Wirtschaftsfaktor und bedeutsames Naherholungsgebiet
Im Vorjahr wurden in Wien auf 627 ha 24.419 Hektoliter Wein erzeugt. 70% davon werden direkt vor Ort bei den Heurigen vermarktet. Das macht den Wiener Wein zu einem enormen Wirtschaftsfaktor für die Region und zu einem starken Magnet für den Stadttourismus. "Die nachhaltige Absicherung der Weinerzeugung durch die Ankurbelung des Absatzes ist aber auch in anderer Hinsicht von großer Relevanz", merkt Walter an und gibt zu bedenken: "Ohne die Arbeit der Winzer in ihren Weingärten könnte sich die Wienerinnen und Wiener nicht an der gepflegten Kulturlandschaft erfreuen. Wie uns durch den Corona-Lockdown im Frühjahr erneut vor Augen geführt wurde sind die Weinrieden ein unschätzbares Naherholungsgebiet für die städtische Bevölkerung."
Nutzungskonflikte vermeiden
Damit es bei der Nutzung dieser bewirtschafteten Erholungsgebiete zu keinen Konflikten zwischen den betroffenen Akteuren - Bewirtschafter, Erholungsuchende und Jägerschaft - kommt, appelliert der Landesweinbaupräsident um Respekt und Achtsamkeit. Dabei geht es nicht allein darum, dass jeder Einzelne die nötigen Corona-Sicherheitsmaßnahmen einhält, sondern ebenso um den Respekt vor dem Kulturgut Wiener Weinbau. "Es ist nicht in Ordnung, die Haufen seines Hundes zwischen den Rieden liegen zu lassen, ebenso wie es strafbar ist, sich an den Trauben zu bedienen. Das schafft zu Recht Unfrieden", so Walter. Solchen Konfliktsituationen will eine gemeinsame Initiative der LK, der Stadt Wien und des Landesjagdverbandes mit Hinweistafeln entgegenwirken. Mittels positiver Verstärkung ("Sehr gut" und "Bitte-Danke") wird den Erholung suchenden Stadtbewohnern für ihren sorgsamen Umgang mit den landwirtschaftlich genutzten Flächen gedankt. Aufgestellt wurden diese Tafeln in den vergangenen Monaten an 266 Punkten im gesamten Stadtgebiet, insbesondere dort, wo Konflikte häufig auftreten. "Schließlich soll ein sorgloses Miteinander ermöglicht werden", betont Walter abschließend.
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