Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 13/2024
Winterweizen
Die Ergebnisse der Laboruntersuchung auf S. tritici liegen nun vor. Die höheren optischen Befallswerte haben sich mittels PCR-Analyse bestätigt und liegen sehr hoch.
Der durchschnittliche Befall mit S. tritici der 32 untersuchten Proben aus OÖ liegt bei 6,8 %, der höchste Befall beträgt 15,5 %, das übertrifft die die schon sehr hohen Werte des Vorjahres. Die kritische Schwelle beginnt ab 5 % Befall. Zur eigenen optischen Beurteilung des Befalls mit S.tritici kann auch der bayerische Schwellenwert zusätzlich herangezogen werden - dort dienen ab ES 31 das F-3 und F-4 als Beurteilungskriterium (40 % Befallshäufigkeit als Bekämpfungsschwelle, 30 Pflanzen werden dabei beurteilt). Die höchsten Werte haben Sätermine bis 20. Oktober, spätere und Novembertermine liegen niedriger.
Der durchschnittliche Befall mit S. tritici der 32 untersuchten Proben aus OÖ liegt bei 6,8 %, der höchste Befall beträgt 15,5 %, das übertrifft die die schon sehr hohen Werte des Vorjahres. Die kritische Schwelle beginnt ab 5 % Befall. Zur eigenen optischen Beurteilung des Befalls mit S.tritici kann auch der bayerische Schwellenwert zusätzlich herangezogen werden - dort dienen ab ES 31 das F-3 und F-4 als Beurteilungskriterium (40 % Befallshäufigkeit als Bekämpfungsschwelle, 30 Pflanzen werden dabei beurteilt). Die höchsten Werte haben Sätermine bis 20. Oktober, spätere und Novembertermine liegen niedriger.
Die Krankheit braucht durchgehend 36(-48) Stunden Blattnässe, Temperaturen ab 4 °C (optimal 8 - 20 °C) und eher großtropfige Niederschläge über 5 mm, um sich ausbreiten zu können. Das könnte in den nächsten Tagen der Fall sein, wobei die doch sehr kühlen prognostizierten Temperaturen die Entwicklung etwas verlangsamen könnten. Die Details für die einzelnen Regionen samt Prognose gibt es auf www.warndienst.at.
Empfehlung
In Beständen, wo der Befallswert über 5 % liegt und ein höheres Ertragsniveau angestrebt wird, kann, bei zusätzlich höherem Getreideanteil bzw. direkter Getreidevorfrucht eine Behandlung von S.tritici und Halmbruch, ein Fungizideinsatz im ES 31/32 rentabel werden. Zusätzlich kritische Faktoren sind die Sortenanfälligkeit (Noten über 5 in der AGES-Einstufung - siehe auch Feldbauratgeber, etc.), die Stickstoffversorgung, die Bestandesdichte.
Bei stärkerem Befall soll ab Befahrbarkeit die Behandlung rasch durchgeführt werden, da in nächster Zeit gute Infektionsbedingungen für die Krankheit gegeben sein werden.
Bei stärkerem Befall soll ab Befahrbarkeit die Behandlung rasch durchgeführt werden, da in nächster Zeit gute Infektionsbedingungen für die Krankheit gegeben sein werden.
Strategien unter Berücksichtigung der Resistenzproblematik
Carboxamid- bzw. strobilurinhältige Fungizide sollen nur einmal eingesetzt werden. Bei Azolwirkstoffen ist das etwas differenzierter zu sehen, hier ist die Resistenzgefahr geringer, man spricht von einem Shifting. Optimal wäre ein Wechsel der Wirkstoffe, also einmal ein prothioconazolhältiges Produkt (z.B. Delaro Forte, Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Verben) und beim zweiten Mal ein mefentrifluconazolhältiges Produkt (z.B. Revytrex, Balaya) einsetzen - ähnlich aber schwächer sind die Azolwirkstoffe Metconazol (z.B. Caramba/Sirena) und Difenoconazol (z.B. Amistar Gold). Aus einer völlig anderen Wirkstoffgruppe (Picolinamide) stammt der Wirkstoff Fenpicoxamid in Univoq. Dieser besitzt eine sehr gute Wirkung gegen S.tritici und ist durch seinen anderen Wirkmechanismus ein wertvoller Baustein in einer Fungizidstrategie im Fahnenblatt.
Carboxamid- bzw. strobilurinhältige Fungizide sollen nur einmal eingesetzt werden. Bei Azolwirkstoffen ist das etwas differenzierter zu sehen, hier ist die Resistenzgefahr geringer, man spricht von einem Shifting. Optimal wäre ein Wechsel der Wirkstoffe, also einmal ein prothioconazolhältiges Produkt (z.B. Delaro Forte, Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Verben) und beim zweiten Mal ein mefentrifluconazolhältiges Produkt (z.B. Revytrex, Balaya) einsetzen - ähnlich aber schwächer sind die Azolwirkstoffe Metconazol (z.B. Caramba/Sirena) und Difenoconazol (z.B. Amistar Gold). Aus einer völlig anderen Wirkstoffgruppe (Picolinamide) stammt der Wirkstoff Fenpicoxamid in Univoq. Dieser besitzt eine sehr gute Wirkung gegen S.tritici und ist durch seinen anderen Wirkmechanismus ein wertvoller Baustein in einer Fungizidstrategie im Fahnenblatt.
Empfehlung
Sind die Bekämpfungsschwellen überschritten und Halmbruch ebenfalls bekämpfungswürdig, so steht z.B. Verben (bei Halmbruchgefahr 1,0 l/ha, bei S.tritici 0,8 l/ha) zur Verfügung. Eine breite Möglichkeit besteht auch mit Input Classic (1,0 l/ha). Die Kombination aus Unix (0,6 kg/ha) und dem Mehltauspezialisten Tern (0,5 l/ha) hat nur eine leichte Nebenwirkung gegen Septoria, statt Tern könnte 0,65 l/ha Pecari 300 EC zu Unix gemischt werden. Darüber hinaus haben auch z.B. Ascra Xpro, Fandango, Input Xpro, Siltra Xpro oder Univoq eine Wirkung gegen Halmbruch, diese werden aber in der Regel je nach Infektionslage mit anderen Krankheiten erst um das Fahnenblattstadium eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt entwickeln die genannten Fungizide nur mehr eine Teilwirkung gegen Halmbruch, da die Produkte nur optimal an der Halmbasis wirken.
Ohne Halmbruchgefahr aber bereits starkem Septoria-Befall haben reine prothioconazolhältige Produkte (z.B. Pecari 300 EC, Protendo 300 EC, etc.) eine gute Wirkung. Aus resistenzvorbeugenden Gründen könnte auch eine Beimischung von Folpan/Multivo (1,5 l/ha) erfolgen. Bei breiter Infektionsgefahr können jetzt auch Behandlungen mit (0,8)-1,0 l/ha Balaya (Azolwirkstoff Revysol-Mefentrifluconazol) oder 1,25 l/ha Delaro Forte (Azolwirkstoff Prothioconazol) erfolgen. Die Behandlung im Fahnenblatt kann dann mit einem mefentrifluconazolhältigen Fungizid (z.B. Revytrex, Balaya) oder Univoq erfolgen. Wurde Balaya vorgelegt sind im Fahnenblatt auch die starken Carboxamidprodukte Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro (bei Mehltau) oder das Picolinamid Univoq möglich. Sind nur Mehltau oder Rostpilze vorhanden so kann eine Behandlung mit Pronto plus (0,75 - 1,0 l/ha) eine günstige Möglichkeit sein.
Sind die Bekämpfungsschwellen überschritten und Halmbruch ebenfalls bekämpfungswürdig, so steht z.B. Verben (bei Halmbruchgefahr 1,0 l/ha, bei S.tritici 0,8 l/ha) zur Verfügung. Eine breite Möglichkeit besteht auch mit Input Classic (1,0 l/ha). Die Kombination aus Unix (0,6 kg/ha) und dem Mehltauspezialisten Tern (0,5 l/ha) hat nur eine leichte Nebenwirkung gegen Septoria, statt Tern könnte 0,65 l/ha Pecari 300 EC zu Unix gemischt werden. Darüber hinaus haben auch z.B. Ascra Xpro, Fandango, Input Xpro, Siltra Xpro oder Univoq eine Wirkung gegen Halmbruch, diese werden aber in der Regel je nach Infektionslage mit anderen Krankheiten erst um das Fahnenblattstadium eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt entwickeln die genannten Fungizide nur mehr eine Teilwirkung gegen Halmbruch, da die Produkte nur optimal an der Halmbasis wirken.
Ohne Halmbruchgefahr aber bereits starkem Septoria-Befall haben reine prothioconazolhältige Produkte (z.B. Pecari 300 EC, Protendo 300 EC, etc.) eine gute Wirkung. Aus resistenzvorbeugenden Gründen könnte auch eine Beimischung von Folpan/Multivo (1,5 l/ha) erfolgen. Bei breiter Infektionsgefahr können jetzt auch Behandlungen mit (0,8)-1,0 l/ha Balaya (Azolwirkstoff Revysol-Mefentrifluconazol) oder 1,25 l/ha Delaro Forte (Azolwirkstoff Prothioconazol) erfolgen. Die Behandlung im Fahnenblatt kann dann mit einem mefentrifluconazolhältigen Fungizid (z.B. Revytrex, Balaya) oder Univoq erfolgen. Wurde Balaya vorgelegt sind im Fahnenblatt auch die starken Carboxamidprodukte Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro (bei Mehltau) oder das Picolinamid Univoq möglich. Sind nur Mehltau oder Rostpilze vorhanden so kann eine Behandlung mit Pronto plus (0,75 - 1,0 l/ha) eine günstige Möglichkeit sein.
Wo noch keine Schwellenwertüberschreitungen vorliegen und optisch keine weiteren Krankheiten auftreten kann mit einer Behandlung bis zum Schieben des Fahnenblattes zugewartet werden. Die Bestände sind hier aber regelmäßig zu kontrollieren.
Das Getreidehähnchen spielt bei der aktuellen Witterung keine Rolle.
Das Getreidehähnchen spielt bei der aktuellen Witterung keine Rolle.
Wintergerste-Krankheitssituation
Das Schieben der Ähre wird durch die kühle Witterung etwas verzögert werden. Die Behandlung muss abgeschlossen sein, bevor die Grannen sich entfalten und die Blätter abdecken. Zugelassen ist Folpan 500 SC bzw. Multivo bis ES 59 (Ende des Ährenschiebens: Ähre vollständig sichtbar).
Die Behandlungsempfehlungen sind der letzten Aussendung zu entnehmen.
Die Empfehlungen zu Mais und Sojabohne sind in der letzten Aussendung nachlesbar.
Die Behandlungsempfehlungen sind der letzten Aussendung zu entnehmen.
Die Empfehlungen zu Mais und Sojabohne sind in der letzten Aussendung nachlesbar.