Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 18/2024
Winterweizen
Bei der dritten optischen Bonitur im Rahmen des WW-Warndienstes wurden 30 Weizenproben analysiert. Die meisten Proben befinden sich im ES 39 (Fahnenblatt voll entfaltet), bei einigen spitzt das Fahnenblatt (ES 37), bei manchen sieht man bereits die Ähre (ES 49/51). S. tritici ist weiterhin die dominierende Krankheit, auf allen Proben wurde die Krankheit gefunden, bei über 50 % wurde der kritische Wert von 40 % Befall auf den oberen vier Blättern überschritten. Im Vergleich zur letzten Bonitur wurde mehr Braunrost gefunden. Mehltau war untergeordnet, Gelbrost wurde nicht mehr festgestellt. Bei einer Probe bestand der Verdacht auf Schneeschimmel (M. nivale). Andere Krankheiten konnten nicht beobachtet werden.
Das Labor-Ergebnis wird erst am Freitag am späten Nachmittag vorliegen.
Das Labor-Ergebnis wird erst am Freitag am späten Nachmittag vorliegen.
Man findet weiterhin Fraßspuren des Getreidehähnchenkäfers, auch Eier und erste Larven die kritische Marke von 10 % Blattflächenverlust am Fahnenblatt wurde nirgends überschritten. Vereinzelt findet man bereits Getreideblattläuse. Als Bekämpfungsrichtwert gilt im Blattbereich ein Befall mit 25 Blattläusen pro Halm, in der Ähre liegt der Wert bei. 3-5 Läusen in der Blüte. Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen können die Populationen deutlich reduzieren.
Empfehlung
Wo kritische Werte überschritten wurden, sollte, wenn noch keine Behandlung erfolgt ist, diese rasch durchgeführt werden. Es sind von Carboxamid/Picolinamid-Azol-Kombinationen volle Aufwandmengen zu verwenden. Es muss aber gesagt werden, dass gute Fungizide Infektionen, nur 10 Tage zurück erfassen können. Zum Einsatz gelangen können z.B. 1,25-1,5 l/ha Ascra Xpro, 1,0 l/ha Elatus Era, 1,5 l/ha Input Xpro (bei stärkerem Mehltauauftreten), 1,5 l/ha Revytrex, 1,75-2,0 l/ha Univoq. 1,5 l/ha Variano Xpro.
Wo schon eine Behandlung im ES 31-34 durchgeführt wurde, kann bis zum voll entwickelten Fahnenblatt zugewartet werden. Hier sind dann mind. 70 % der vorhin genannten Aufwandmengen zu verwenden. Wurde beim ersten Mal mit prothioconazolhältigen Fungiziden (z.B. Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Delaro Forte, Verben) behandelt, dann wäre es aus resistenzvorbeugenden Gründen optimal, jetzt mit mefentrifluconazolhältigen Produkten zu arbeiten (z.B. Revytrex). Wurde z.B. aber Balaya vorgelegt, dann können prothioconazolhältige Produkte (z.B. Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Univoq) eingesetzt werden. Univoq aus der Klasse der Picolinamide hat eine etwas andere Wirkungsweise gegen S. tritici und ist daher ein wichtiger Bestandteil einer Anti-Resistenzstrategie.
Rostpilze werden durch alle oben genannten Produkte erfasst. Taureiche Nächte und sonnige Tage fördern Braunrost.
Rostpilze werden durch alle oben genannten Produkte erfasst. Taureiche Nächte und sonnige Tage fördern Braunrost.
Soja - Hasenfraß
Auf den Fraß von Hasen und anderem Wild ist zu achten. Das Produkt Bio-Aminosol (2,0 l/ha, 2 bis 3 Tage in 2,0 l Wasser ansetzen) hat eine gute Repellentwirkung gegen Haarwild. Wuxal Amino (2,0 l/ha) muss ebenfalls 2 Tage vor der Anwendung angesetzt werden. Eine Ausbringung gemeinsam mit dem Herbizid ist möglich. Eine weitere Möglichkeit gegen Haar- und Rehwild besteht mit Trico (10 l/ha) in ca. 200 l Wasser. Wuxal-Amino (2,0 l/ha) und Trico (3,0 l/ha) können auch gemischt werden. Eine Woche vor und nach einer Trico-Anwendung darf keine sonstige Blattbehandlung (z.B. Herbizide) durchgeführt werden. Der Neuzuwachs ist durch alle Präparate nicht geschützt, durch Regen kann die Wirkung gemindert werden.
Ungräser und Unkräuter in Acker-DIV-Flächen
Ungräser wie Ackerfuchsschwanzgras oder Raygräser aber auch Wurzelunkräuter, können sich auch in Bio-DIV-Flächen ausbreiten. Um ein Einwandern in die restliche Ackerfläche zu verhindern, kann nach neuen Regelungen ein Teil dieser Bio-DIV-Fläche bereits vor dem 1. August gemäht/gehäckselt werden (max. 25 %). Detaillierte Informationen finden Sie hier. Generell wäre es wichtig aus feldhygienischen Gründen, auch Ackerraine regelmäßig zu pflegen.
Allgemeine Information
Maisherbizide mit dem Wirkstoff Mesotrion haben tw. schon vor einiger Zeit eine Änderung in der Aufwandmenge erfahren. Wo früher noch 1,5 l/ha zugelassen waren, sind jetzt nur mehr 1 l/ha oder weniger ausbringbar. Die beigefügte Tabelle bietet dazu einen Überblick. Das Produkt Border im WS 600 – Wasserschutzpack ist davon auch betroffen, für die Praxis bedeutet dies, dass diese Ware, die noch bis 23.8.2024 verkauft werden darf und mit einer Aufwandmenge bis zu 1,5 l/ha etikettiert ist, auch noch bis 23.8.2025 mit dieser Menge von bis zu 1,5 l/ha angewendet werden darf.
Nachlesbar ist das im Archiv des PSM-Register-Auszuges ( Pflanzenschutzmittel-Register (baes.gv.at)) am Ende des Produkts (siehe Screenshot).
Nachlesbar ist das im Archiv des PSM-Register-Auszuges ( Pflanzenschutzmittel-Register (baes.gv.at)) am Ende des Produkts (siehe Screenshot).
Gebinde, die nach der Abverkaufsfrist erworben werden, haben dann bereits eine neue Etikettierung wo auch die neue Aufwandmenge angegeben ist.
Diverse elektronische Aufzeichnungsprogramme geben aber leider bereits heuer eine Fehlermeldung dazu aus.
Diverse elektronische Aufzeichnungsprogramme geben aber leider bereits heuer eine Fehlermeldung dazu aus.
Die Zulassung des Wachstumsreglers Cerone bzw. Cerone 660 wurde per 10. Mai 2024 aufgehoben. Die Behörde hat folgende Fristen für den Abverkauf bzw. den Aufbrauch festgelegt.
Abverkaufsfrist: 10.11.2024
Aufbrauchfrist: 10.11.2025
Das neues Cerone 480 SL hat keine Zulassung in
Abverkaufsfrist: 10.11.2024
Aufbrauchfrist: 10.11.2025
Das neues Cerone 480 SL hat keine Zulassung in
- Ölkürbis zur Hybridsaatgut-Produktion
- Obstbau zur Blütenausdünnung
- Zierpflanzenbau unter Glas
- Tomaten oder Kirschen, Apfel