Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 19/2024
Winterweizen
Die optische Bonitur wurde durch die Laborergebnisse bestätigt. Der Befall mit S. tritici Blattdürre ist weiterhin hoch. Die kritische Marke von 5 % Befall wurde bei 21 Proben (ca. 70 %) überschritten. Jede Probe hat einen Befall aufgewiesen! Bei DTR (HTR)-Blattdürre wurde nur bei einer Probe der kritische Wert von 5 % überschritten, bei Schneeschimmel waren es drei Proben.
Braunrost wurde auf über 50 % der Proben gefunden, Mehltau war untergeordnet, Gelbrost wurde nicht mehr festgestellt. Aktuell findet man ein starkes Ansteigen des Befalls mit den Larven des Getreidehähnchens.
Braunrost wurde auf über 50 % der Proben gefunden, Mehltau war untergeordnet, Gelbrost wurde nicht mehr festgestellt. Aktuell findet man ein starkes Ansteigen des Befalls mit den Larven des Getreidehähnchens.
Empfehlung
Viele Betriebe haben bereits eine Fahnenblattbehandlung durchgeführt. Dort wo dies noch nicht geschehen ist, soll eine solche rasch gesetzt werden. Ein vollständiges Abstoppen der gesetzten Infektionen kann aber nicht mehr erreicht werden. Gute Carboxamidprodukte besitzen auch nur 7 bis max. 10 Tage heilende Wirkung. Die Aussagen zur Aussendung am Anfang der Woche haben sich nicht geändert. Die Empfehlungen sind hier abrufbar.
Vielfach werden in Kürze die Ähren geschoben auf manchen Schlägen ist sie schon sichtbar. Sobald die Staubfäden sichtbar sind, sind die Weizenährchen anfällig für Infektionen mit Ährenfusariosen. Gefährdet sind vor allem Flächen mit viel Maisstrohresten an der Bodenoberfläche. Optimale Witterungsbedingungen für eine Infektion sind Temperaturen über 16 °C und 3 - 4 mm Niederschläge.
Bei Infektionsgefahr kann mit wirksamen Azolfungiziden eine Behandlung durchgeführt werden. Das Einsatzfenster der Produkte reicht von 2 - 3 Tage vorbeugender Wirkung und 2 - 3 Tage heilender Wirkung - die Zeit vor/nach dem infektionsauslösenden Niederschlag ist also relativ kurz.
Bei Infektionsgefahr kann mit wirksamen Azolfungiziden eine Behandlung durchgeführt werden. Das Einsatzfenster der Produkte reicht von 2 - 3 Tage vorbeugender Wirkung und 2 - 3 Tage heilender Wirkung - die Zeit vor/nach dem infektionsauslösenden Niederschlag ist also relativ kurz.
Hat aber eine Infektion bereits stattgefunden, bildet der Pilz Toxine, das Gewebe stirbt ab. Azole haben dann keine heilende Wirkung mehr, sie können die Krankheit nur stoppen.
Zur Verfügung stehen z.B. 0,8 - 1,0 l/ha Prosaro/Protendo Extra, 1,0 l/ha Magnello, 1,5 l/ha Delaro Forte, 1,0 l/ha Siltra Xpro oder 1,0 Input Classic. Wurden bisher schon prothioconazolhältige Fungizide (Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Univoq, Verben) eingesetzt werden aus resistenzvorbeugenden Gründen Produkte wie z.B. Magnello (Wirkstoffe Difenoconazol und Tebuconazol) empfohlen.
Zur Verfügung stehen z.B. 0,8 - 1,0 l/ha Prosaro/Protendo Extra, 1,0 l/ha Magnello, 1,5 l/ha Delaro Forte, 1,0 l/ha Siltra Xpro oder 1,0 Input Classic. Wurden bisher schon prothioconazolhältige Fungizide (Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Univoq, Verben) eingesetzt werden aus resistenzvorbeugenden Gründen Produkte wie z.B. Magnello (Wirkstoffe Difenoconazol und Tebuconazol) empfohlen.
Besteht keine Fusarium-Infektionsgefahr können zur Absicherung der Wirkung gegen Braunrost z.B. 1,0 l/ha eines zugelassenen tebuconazolehältigen Produktes (z.B. Folicur, Mystic 250 EW) oder Produkte auf Basis Metconazol (z.B. Caramba, Sirena) in Betracht gezogen werden.
Die zu behandelnde Zielfläche ist die Ähre, d.h. der Spritzbalken muss dementsprechend hochstellbar sein. Gute Erfolge sind mit Doppelflachstrahl-Injektordüsen zu erzielen, wo die Ähre von zwei Seiten benetzt werden kann. Sollen nur die Ähren benetzt werden können, dann genügen 200 l/ha Wasser, ist auch noch eine Wirkung auf den Blattapparat (z.B. wegen Braunrost) nötig, so soll man eher auf 250 l/ha gehen. Bei Temperaturen über 25 °C ist die Behandlung in den späten Abendstunden oder am Morgen in den abgehenden Tau durchzuführen.
Die zu behandelnde Zielfläche ist die Ähre, d.h. der Spritzbalken muss dementsprechend hochstellbar sein. Gute Erfolge sind mit Doppelflachstrahl-Injektordüsen zu erzielen, wo die Ähre von zwei Seiten benetzt werden kann. Sollen nur die Ähren benetzt werden können, dann genügen 200 l/ha Wasser, ist auch noch eine Wirkung auf den Blattapparat (z.B. wegen Braunrost) nötig, so soll man eher auf 250 l/ha gehen. Bei Temperaturen über 25 °C ist die Behandlung in den späten Abendstunden oder am Morgen in den abgehenden Tau durchzuführen.
Getreidehähnchen
Das Auftreten des Getreidehähnchens war bis vor kurzem gering - aktuell sieht man aber eine starke Ausbreitung. Die wirtschaftliche Schadensschwelle ist 1 Käfer/Ei/Larve pro Fahnenblatt oder 10 % Fahnenblattverlust. Zum Einsatz gelangen können synthetische Pyrethroide, z.B. 50 ml/ha Cymbigon Forte, 0,3 l/ha Delta Super, 150 g/ha Kaiso Sorbie (muss bis 8. Februar 2025 verbraucht werden), 75 ml/ha Karate Zeon, 80 ml/ha Nexide, 0,2 l/ha Sumi Alpha/Sumicidin Top. Bei Temperaturen über 20 °C ist eine Wirksamkeit von nur drei Tagen gegeben. Erfolgt keine Mischung mit einem Fungizid, wird ein Netzmittelzusatz empfohlen. Die genannten Insektizide sind leider nicht nützlingsschonend, weshalb der Einsatz nur nach Überschreiten der oben genannten Schwellen erfolgen soll.
Die warme Witterung begünstigt auch Blattläuse, die ersten Muttertiere wurden bereits gesichtet. Die wirtschaftliche Schadenschwelle sind 3 - 5 Läuse pro Ähre auf 70 % der Pflanzen. Bei einer Behandlung gegen Getreidehähnchen werden die Läuse miterfasst, wird nur eine Behandlung gegen Blattläuse notwendig, so empfehlen wir aus Resistenz vorbeugenden Gründen Teppeki/Afinto 140 g/ha bzw. 200 - 300 g/ha Pirimor Granulat.
Allgemein ist bei den Behandlungen auf Abdrift zu achten. Die Ausbringung soll bei bester Technik bis max. 5 m/s (18 km/h) Wind erfolgen, die Temperaturen nicht über 25 °C liegen.
Allgemein ist bei den Behandlungen auf Abdrift zu achten. Die Ausbringung soll bei bester Technik bis max. 5 m/s (18 km/h) Wind erfolgen, die Temperaturen nicht über 25 °C liegen.
Mais
Auf vielen Schlägen laufen neben den breitblättrigen Unkräutern auch bereits viele Gräser auf. Hirsen werden durch fast alle Kombinationen (siehe Tabelle im Download) erfasst, problematischer wird es bei Ackerfuchsschwanzgras und Raygräsern. Diese werden durch Triketone (z.B. Laudis, Callisto, Border, Barracuda, etc.) und Chloracetamide (z.B. Spectrum, Dual Gold, Successor 600) sowie auch durch terbuthylazinhältige Produkte (z.B. Aspect Pro, Gardo Gold, Spectrum Gold) nicht erfasst. Eine Wirkung zeigen gräseraktive Sulfonylharnstoffwirkstoffe wie Nicosulfuron (z.B. SL950, Talisman, Nicogan, Nicosh 4 OD, Nicorn 040 SC), Rimsulfuron (Titus) oder Foramsulfuron (z.B. MaisTer Power, Monsoon). Die Einsatzbedingungen für Sulfonylharnstoffe sind dabei zu beachten, d.h. gute Wachsschicht, warme Nächte, wenig Wasser im Kelch. Es sind die vollen Aufwandmengen zu verwenden, die Ungräser sollen 3-Blätter besitzen aber noch nicht schossen. Alte Stöcke aus der Zwischenfrucht können tw. nicht mehr zur Gänze bekämpft werden. Der Bekämpfung dieser Problemgräser muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Auch in anderen Kulturen ist auf deren Auftreten zu beobachten. Das Einwandern von Nachbarflächen soll verhindert werden (siehe letzte Aussendung) und auch bei der Ernte ist auf die Verbreitung der Samen durch die Mähdrescher zu achten.
Ackerbohne, Erbse
Die aktuelle Witterung begünstigt die Ausbreitung von Blattläusen. Zu Beobachtung des Zufluges können auch Gelbschalen aufgestellt werden. In Ackerbohne tritt vor allem die Schwarze Bohnenlaus auf, in Erbse die Grüne Erbsenblattlaus. Sobald an den jungen Triebspitzen auf 10 % der Pflanzen Blattläuse zu finden sind, soll mit einer Behandlung nicht mehr zugewartet werden.
Da diese Läuse in Leguminosen auch Nanoviren übertragen können. Zugelassen sind z.B. 300 mg/ha Pirimor Granulat oder 75 ml/ha Karate Zeon, eine Übersicht dazu gibt es im Download.
Da diese Läuse in Leguminosen auch Nanoviren übertragen können. Zugelassen sind z.B. 300 mg/ha Pirimor Granulat oder 75 ml/ha Karate Zeon, eine Übersicht dazu gibt es im Download.