Begehung zur Erhebung der Zieselschäden in der Landwirtschaft
Neben Wiener Ackerbauern aus Stammersdorf nahmen Vertreter der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) unter der Leitung von Ing. Wolfgang Khutter sowie seitens der Landwirtschaftskammer Wien der Vizepräsident Norbert Walter sowie der Landwirtschaftsreferent Ing. Philipp Prock an der Begehung teil.
Nach der Zusammenkunft und einem Einführungsgespräch bezüglich der Wichtigkeit der Problematik erfolgte die Begehung von Ackerflächen der anwesenden Landwirte auf welchen Wintergerste, Winterweichweizen und Körnermais angebaut waren. Die anwesenden Landwirte schilderten den Verlauf der Schädigung in den einzelnen Kulturen vom Anbau bis zur Ernte. Aufgrund des Klimawandels und der damit verbundenen milden Winter überstehen die Ziesel diesen großteils unbeschadet. Da natürliche Feinde wie große Greifvögel bzw. der Fuchs nur in untergeordnetem Ausmaß vorhanden sind, können sich die Ziesel ungehindert vermehren. Seitens der Wiener Umweltschutzabteilung, Ing. Wolfgang Khutter, erfolgte die Anerkennung der sichtbaren Aufwuchsschäden an Ackerkulturen als Fraßschäden verursacht durch das Ziesel. VP Norbert Walter forderte gemeinsam mit den anwesenden Landwirten eine finanzielle Entschädigung. Es sei unmöglich, dass die Landwirte einen jährlichen Ertragsausfall von rund 20 bis 30 Prozent auf eigene Kosten hinnehmen müssen.
In weiterer Folge führen durch Ziesel verursachte Aufwuchsschäden auch zu Problemen bei Vor Ort Kontrollen durch die Agrarmarkt Austria, welche geschädigte Flächen (im späten Frühjahr / Sommer bereits meist kahl bzw. verunkrautet) als nicht ordnungsgemäß bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzflächen beurteilt. Diese Beurteilung führt zu Rückzahlungen und Sanktionen bei den Direktzahlungen der ersten Säule (Betriebsprämie) sowie den ÖPUL Zahlungen.
Seitens der Wiener Umweltschutzabteilung wird zugesichert, sich dieser Problematik anzunehmen und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Wien sinnvolle und praktikable Lösungen zu suchen und zu erarbeiten.
