Klimafittes Wien: Gemeinsam mit Stadt, Stadtlandwirtschaft und Gesellschaft
Auch wenn das heurige feuchte Frühjahr der Natur eine kleine Atempause gegönnt hat, ist die Bedrohung durch den Klimawandel nicht vorbei. Das spürt auch die Stadtlandwirtschaft in Wien, die in den letzten Jahren sehr unter den negativen Folgen der Klimaveränderung gelitten hat. Daher wurde in Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau in enger Zusammenarbeit mit Stadt, Bund und EU die Produktion so erneuert, dass sie das Klima schont, die Betriebe resilienter macht und die Versorgung der Bevölkerung mit einer breiten Vielfalt an Spezialitäten sicherstellt. Die Stadtlandwirtschaft macht Wien klimafit.
„Wien zählt weltweit zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität und einem einzigartigen Ausmaß an Grünraum. Ein wesentlicher Teil davon – mehr als 15 Prozent bzw. ca. 6.336 ha - wird von den Wiener Bäuerinnen und Bauern für die Erzeugung von landwirtschaftlichen Produkten in hervorragender Qualität und Vielfalt genutzt“, betont Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.
Das zentrale Instrument der Wiener Stadtregierung, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, sei der Wiener Klimafahrplan, der den Weg hin zu einer klimagerechten Stadt vorgibt und auch die Stadtlandwirtschaft miteinbezieht. „Und erst vor kurzem haben wir das ‚Wiener Agrarbudget‘ für das Jahr 2023 mit rund 3 Mio. Euro beschlossen, das ein Förderprogramm umfasst, das viele Maßnahmen zum Ressourcen- und Klimaschutz vorsieht.“ Für Wien stehe die Erhaltung der regionalen Produktion und der Ausbau der Biolandwirtschaft im Fokus. „Mittlerweile werden von rund 83 Wiener Biobetrieben 31 Prozent der Wiener Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet. Mit dem im Vorjahr beschlossenen Wiener Bioaktionsprogramm 2022 + wird dieser Weg auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Dafür werden von der Stadt Wien jährlich bis zu 250.000 Euro Landesfördermittel bereit gestellt!“
Das zentrale Instrument der Wiener Stadtregierung, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, sei der Wiener Klimafahrplan, der den Weg hin zu einer klimagerechten Stadt vorgibt und auch die Stadtlandwirtschaft miteinbezieht. „Und erst vor kurzem haben wir das ‚Wiener Agrarbudget‘ für das Jahr 2023 mit rund 3 Mio. Euro beschlossen, das ein Förderprogramm umfasst, das viele Maßnahmen zum Ressourcen- und Klimaschutz vorsieht.“ Für Wien stehe die Erhaltung der regionalen Produktion und der Ausbau der Biolandwirtschaft im Fokus. „Mittlerweile werden von rund 83 Wiener Biobetrieben 31 Prozent der Wiener Landwirtschaftsfläche biologisch bewirtschaftet. Mit dem im Vorjahr beschlossenen Wiener Bioaktionsprogramm 2022 + wird dieser Weg auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Dafür werden von der Stadt Wien jährlich bis zu 250.000 Euro Landesfördermittel bereit gestellt!“
Stadtlandwirtschaft macht Wien klimafit
„Die Dürrekatastrophe in Spanien, im Gemüsegarten Europas, führt auf dramatische Weise vor Augen, dass die Landwirtschaft zu den ersten Betroffenen der Klimakrise gehört. Das gilt aber leider nicht nur für den Süden Europas. Die Wiener Stadtlandwirtschaft hat daher, unterstützt von der Stadt, rechtzeitig die Weichen gestellt und ist voll Richtung klimafitte Produktion unterwegs. Die Dürre in Südeuropa zeigt aber auch, dass der Klimawandel mit der richtigen Kaufentscheidung der Konsumentinnen und Konsumenten gebremst werden kann. Schnäppchenjagd ist kein Klimaschutz“, stellt Norbert Walter, Präsident der LK Wien, fest.
„Ein klimafittes Wien ist eine gemeinsame Aufgabe für Stadt, Stadtlandwirtschaft und Gesellschaft. Unsere Bäuerinnen und Bauern, Gärtnerinnen und Gärtner und Winzerinnen und Winzer haben die Herausforderung aktiv angenommen und setzen mit Mut und Innovationskraft zahlreiche Maßnahmen um, die das Klima schützen und gleichzeitig garantieren, Wien auch in Zukunft sicher mit besten Lebensmitteln zu versorgen. Für die Wienerinnen und Wiener gilt: Der Griff zum frischen, regionalen und saisonalen Produkt ist aktiver Klimaschutz. Ein Produkt aus Übersee hingegen trägt nichts zum Klimaschutz bei; im Gegenteil“, so Walter weiter.
„Ein klimafittes Wien ist eine gemeinsame Aufgabe für Stadt, Stadtlandwirtschaft und Gesellschaft. Unsere Bäuerinnen und Bauern, Gärtnerinnen und Gärtner und Winzerinnen und Winzer haben die Herausforderung aktiv angenommen und setzen mit Mut und Innovationskraft zahlreiche Maßnahmen um, die das Klima schützen und gleichzeitig garantieren, Wien auch in Zukunft sicher mit besten Lebensmitteln zu versorgen. Für die Wienerinnen und Wiener gilt: Der Griff zum frischen, regionalen und saisonalen Produkt ist aktiver Klimaschutz. Ein Produkt aus Übersee hingegen trägt nichts zum Klimaschutz bei; im Gegenteil“, so Walter weiter.
BODENSTARK Herret Bio
„Wir haben im Jahr 2018 den ersten Standort unseres Familienbetriebes in Albern auf Bio-Produktion umgestellt, weil wir der festen Überzeugung sind, dass gesunde Böden ein enormes Potential für unsere Natur und den Erhalt unseres Klimas haben – 2022 folgte ein Teil unseres Betriebes am Mitterweg. Durch den Einsatz von Kompost, Gründünger und regelmäßig wechselnde Kulturen können wir sicher sein, dass der Boden die perfekte Grundlage für den Bio-Anbau bietet. Jedes Jahr lernen wir neue Sorten und noch nachhaltigere Wege kennen. Innovation im Einklang mit der Natur, von und mit der Natur lernen, das ist unsere Vision“, stellt Katrin Herret „BODENSTARK Herret Bio“ vor. Sie ergänzt: „Obwohl aktuell immer noch ein Großteil des Gesamtbetriebs konventionell betrieben wird, liegt die Leidenschaft und die Zukunft beim Bio-Anbau und diesen möchten wir Schritt für Schritt ausbauen.“ Ihren Beitrag zur klimafitten Stadt beschreibt Herret so: „Nachhaltig an unserem Gemüse ist nicht nur der biologische Anbau, sondern sind auch die kurzen Lieferwege. Wir produzieren direkt in Wien für die Wienerinnen und Wiener. Im Gewächshaus können wir außerdem äußerst energiesparend anbauen: Im Sommer sorgt der Treibhauseffekt für ausreichend Feuchtigkeit und Schutz, im Winter speichern wir durch das Glas die Sonnenwärme. So können wir die natürlichen Licht- und Wärmequellen optimal nutzen.“
Maßnahmen, die Wien klimafit machen
Folgende Maßnahmen zeigen beispielhaft, welche Schritte die Stadtlandwirtschaft gesetzt hat, um Wien klimafit zu machen:
Der Biolandbau ist in allen drei Sparten; Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau, nach wie vor am Wachstumspfad und soll die Bundeshauptstadt rasch an die Spitze aller Bundesländer bringen. 31 % der Fläche wird bereits jetzt in Wien biologisch bewirtschaftet.
Im Bereich Landwirtschaft nimmt der allergrößte Teil der Betriebe an den Umweltmaßnahmen der EU-Agrarpolitik, genannt ÖPUL, teil. In diesem Programm wird beispielsweise freiwillig auf bestimmte Pflanzenschutzmittel verzichtet, es gibt mit Hilfe von Mulch- und Direktsaat Erosionsschutz auf den Äckern und Ackerflächen werden entweder mit Zwischenfrüchten oder dauerhaft begrünt. Die Maßnahme Humusaufbau und Erosionsschutz wird bereits auf 1.400 Hektar angewandt und speichert aktiv CO2. Auch die Biodiversitätsflächen nehmen enorm zu (vom Vorjahr auf heuer um 30 %): 2023 gibt es bereits 352 Hektar Grünbrache in Wien, was knapp der Größe der gesamten Donauinsel entspricht. Im Jubiläumsjahr 150 Jahre Hochquellwasserleitung wird vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen betrieben. Auch die Elektrifizierung der Bewässerungsanlagen und der vermehrte Einsatz von Tröpfchenbewässerung schützen die Ressource Wasser. Und auch die seit 2018 verdreifachte Soja-Fläche in Wien ist eine Klimaschutzmaßnahme, da sie nicht nur klimaschädliche Importe aus Südamerika ersetzt, sondern auch den Boden verbessert. Darüber hinaus steigert der Soja-Anbau und die Verarbeitung zu Wiener Biosoja-Tofu die Lebensmittelvielfalt in Wien.
Auch der Garten- und Obstbau setzen auf schonende Produktion, verzichten in vielen Bereichen auf Pflanzenschutzmittel, setzen Nützlinge ein und nehmen den Gemüsewarndienst in Anspruch, um im Falle des Falles den Pflanzen punktgenau helfen zu können. Auch der Umstieg von fossilen Heizanlagen auf Fernwärme und der Einsatz von Biomasse oder Photovoltaik im geschützten Anbau sind aktive Klimaschutzmaßnahmen. Mit dem Bau gemeinschaftlicher Biomasseheizanlagen und der Erschließung der Erdwärme sind die nächsten Schritte schon vorgezeichnet.
Der Weinbau kennt ebenfalls den ganzen oder teilweisen Verzicht von Insektiziden und Herbiziden als Maßnahme in Richtung klimafitte Produktion. Ein Beratungsprojekt der LK Wien, das Rebschutz-Prognosemodell unterstützt dabei die Winzerinnen und Winzer. Ebenfalls in diese Richtung gehen der Einsatz von Pheromonen zur Schädlingsbekämpfung, der vermehrte Anbau von neuen, gegen Krankheiten resistenten Rebsorten, so genannte PIWI-Sorten, die den Pflanzenschutzeinsatz deutlich reduzieren und der Umstieg auf die biologische Produktion, die nicht nur im Weinbau mit dem Bio-Aktionsprogramm 2022+ auch von der Stadt Wien gefördert wird.
Der Biolandbau ist in allen drei Sparten; Landwirtschaft, Gartenbau und Weinbau, nach wie vor am Wachstumspfad und soll die Bundeshauptstadt rasch an die Spitze aller Bundesländer bringen. 31 % der Fläche wird bereits jetzt in Wien biologisch bewirtschaftet.
Im Bereich Landwirtschaft nimmt der allergrößte Teil der Betriebe an den Umweltmaßnahmen der EU-Agrarpolitik, genannt ÖPUL, teil. In diesem Programm wird beispielsweise freiwillig auf bestimmte Pflanzenschutzmittel verzichtet, es gibt mit Hilfe von Mulch- und Direktsaat Erosionsschutz auf den Äckern und Ackerflächen werden entweder mit Zwischenfrüchten oder dauerhaft begrünt. Die Maßnahme Humusaufbau und Erosionsschutz wird bereits auf 1.400 Hektar angewandt und speichert aktiv CO2. Auch die Biodiversitätsflächen nehmen enorm zu (vom Vorjahr auf heuer um 30 %): 2023 gibt es bereits 352 Hektar Grünbrache in Wien, was knapp der Größe der gesamten Donauinsel entspricht. Im Jubiläumsjahr 150 Jahre Hochquellwasserleitung wird vorbeugender Grundwasserschutz auf Ackerflächen betrieben. Auch die Elektrifizierung der Bewässerungsanlagen und der vermehrte Einsatz von Tröpfchenbewässerung schützen die Ressource Wasser. Und auch die seit 2018 verdreifachte Soja-Fläche in Wien ist eine Klimaschutzmaßnahme, da sie nicht nur klimaschädliche Importe aus Südamerika ersetzt, sondern auch den Boden verbessert. Darüber hinaus steigert der Soja-Anbau und die Verarbeitung zu Wiener Biosoja-Tofu die Lebensmittelvielfalt in Wien.
Auch der Garten- und Obstbau setzen auf schonende Produktion, verzichten in vielen Bereichen auf Pflanzenschutzmittel, setzen Nützlinge ein und nehmen den Gemüsewarndienst in Anspruch, um im Falle des Falles den Pflanzen punktgenau helfen zu können. Auch der Umstieg von fossilen Heizanlagen auf Fernwärme und der Einsatz von Biomasse oder Photovoltaik im geschützten Anbau sind aktive Klimaschutzmaßnahmen. Mit dem Bau gemeinschaftlicher Biomasseheizanlagen und der Erschließung der Erdwärme sind die nächsten Schritte schon vorgezeichnet.
Der Weinbau kennt ebenfalls den ganzen oder teilweisen Verzicht von Insektiziden und Herbiziden als Maßnahme in Richtung klimafitte Produktion. Ein Beratungsprojekt der LK Wien, das Rebschutz-Prognosemodell unterstützt dabei die Winzerinnen und Winzer. Ebenfalls in diese Richtung gehen der Einsatz von Pheromonen zur Schädlingsbekämpfung, der vermehrte Anbau von neuen, gegen Krankheiten resistenten Rebsorten, so genannte PIWI-Sorten, die den Pflanzenschutzeinsatz deutlich reduzieren und der Umstieg auf die biologische Produktion, die nicht nur im Weinbau mit dem Bio-Aktionsprogramm 2022+ auch von der Stadt Wien gefördert wird.