LK-Präsidenten auf Exkursion: Von "Steirerkraft" bis "Teenager Kitchen Battle"

"Der heutige Tag hat eindrucksvoll gezeigt, wo zentrale Herausforderungen liegen, denen wir uns auch politisch verstärkt widmen müssen. Gleichzeitig wurde deutlich, wie intensiv wir als Landwirtschaftskammer wichtige Zukunftsthemen bearbeiten - nicht nur als zentrale bäuerliche Interessenvertretung, sondern auch in Bildung und Beratung und in enger Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre", betonte LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger in seiner abendlichen Festansprache. "Das beginnt beim Klimawandel, geht über die Herausforderung fehlender Mittel, um unsere Pflanzen und Ernten ausreichend schützen zu können, und reicht bis zu den Auswirkungen diverser EU-Pläne, die uns in den nächsten Jahren noch stärker fordern werden", so Moosbrugger, der auch von einem "Exkursionstag für die Zukunft und die Jugend" sprach und der LK Steiermark-Spitze dafür dankte.
Regionaler und innovationsstarker Vertragspartner
Zu Beginn wurde die Alwera AG präsentiert, die sich seit den 1980er-Jahren aus einem Zusammenschluss mehrerer Landwirte in eine überaus professionell aufgestellte, börsennotierte Muttergesellschaft mit mehreren Tochterunternehmen entwickelt hat. Das Unternehmen stellt heute einen unverzichtbaren regionalen Vertragspartner für rund 1.000 bäuerliche Betriebe dar und hat sich insbesondere auf Ölkürbis, Käferbohnen und Saatmais spezialisiert. Die Alwera AG besitzt auch eigene Saatgut- und Versuchstechniker und verarbeitet und vermarktet die Rohstoffe. Beispielsweise ist die AG mit einem Anteil von 95% Marktführer bei Käferbohnen in der Dose. Auch die bekannte Kürbiskern(öl)-Marke Steirerkraft geht auf Alwera zurück. Eigene Tochterfirmen gibt es außerdem für technische Angebote.
Neben Regionalität, Qualität und Verlässlichkeit wird von Alwera auch Nachhaltigkeit großgeschrieben. So will die AG 2030 energieautark und 2035 "zero waste", also quasi "ohne Abfall", sein. Für ihre bereits erzielten Verbesserungen wurde das Unternehmen mit dem Energy Globe Styria Award ausgezeichnet. Im Saatzuchtbereich wird mittels Versuchen auch die "Hitzeresistenz" bzw. Klimawandelanpassung vorangetrieben. Sorgen bereitet dem Unternehmen auch das Fehlen von Pflanzenschutz-Wirkstoffen, wie etwa zur effektiven Beizung des Kürbissaatguts.
Neben Regionalität, Qualität und Verlässlichkeit wird von Alwera auch Nachhaltigkeit großgeschrieben. So will die AG 2030 energieautark und 2035 "zero waste", also quasi "ohne Abfall", sein. Für ihre bereits erzielten Verbesserungen wurde das Unternehmen mit dem Energy Globe Styria Award ausgezeichnet. Im Saatzuchtbereich wird mittels Versuchen auch die "Hitzeresistenz" bzw. Klimawandelanpassung vorangetrieben. Sorgen bereitet dem Unternehmen auch das Fehlen von Pflanzenschutz-Wirkstoffen, wie etwa zur effektiven Beizung des Kürbissaatguts.
Steinegger: Leistungen und Nöte steirischer Bauern aufzeigen
"Wir wollten zeigen, was wir hier in der Steiermark besonders brauchen, aber auch selbst schaffen, um weiter gut Land- und Forstwirtschaft betreiben zu können. 'Steirerkraft' gibt es nicht nur bei Alwera, sondern haben auch unzählige steirische Bäuerinnen und Bauern. Deren Leistungen, aber auch Sorgen und Nöte konnten wir anhand konkreter Beispiele aus Praxis, Forschung, Lehre, Verarbeitung bis in die Vermarktung beleuchten. Auch unser langjähriges Engagement als LK im Klimaschutz- bzw. Anpassungsbereich stellte dabei einen besonderen Schwerpunkt dar", betonte LK Steiermark-Präsident Andreas Steinegger.
So berichtete etwa der LK Steiermark-Abteilungsleiter für Pflanzenbau, Arno Mayer, von den klimabedingten Herausforderungen und Bestrebungen in der Ackerbau-Beratung - von wasserbewahrender Bodenbegrünung über die Förderung des Bodenlebens bis zur Eindämmung von Neobioten, wie dem gefürchteten Maiswurzelbohrer.
So berichtete etwa der LK Steiermark-Abteilungsleiter für Pflanzenbau, Arno Mayer, von den klimabedingten Herausforderungen und Bestrebungen in der Ackerbau-Beratung - von wasserbewahrender Bodenbegrünung über die Förderung des Bodenlebens bis zur Eindämmung von Neobioten, wie dem gefürchteten Maiswurzelbohrer.
Fachschule Silberberg: Von Spritzengel bis Allwegflasche
Ein weiterer Programmpunkt war ein Besuch der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule (LFS) Silberberg, die ihren Schwerpunkt auf Obst- und Weinbau legt und mit verschiedensten Forschungseinrichtungen kooperiert. Im Mittelpunkt der Präsentation standen u.a. Projekte zur Forcierung der Nachhaltigkeit, wie eine Allwegflasche zur CO2-Einsparung, aber auch Trends wie jener zur Alkoholreduktion. Initiativen zur Klimawandelanpassung, etwa mittels Heizdioden, Frostkerzen, Rauch, Austriebsverzögerung mittels Öl zur Frostbekämpfung, wurden ebenso beleuchtet. Da die Niederschlagsverteilung - mit Dürre einerseits und Starkniederschlägen andererseits - ein Problem darstellt, ist auch die Rutschlagensicherung ein großes Thema.
Im Pflanzenschutz-Bereich setzt die Fachschule seit drei Jahren auf den in der Steiermark entwickelten "Spritzengel", ein ferngesteuertes Gerät, das die Weingärten auch nach Regen befahren kann und für besondere Effizienz steht. Sorgen bereiten auch im Weinbau diverse gebietsfremde Schädlinge, gegen die es keine wirksamen Abhilfemaßnahmen gibt. Auch hierbei wurde appelliert, sich für bessere Möglichkeiten zum Schutz der Kulturen und Ernten einzusetzen.
Mit welchen Herausforderungen ein Tierhaltungsbetrieb konfrontiert sein kann, der sich mitten im Ortsgebiet befindet, wurde anhand des Geflügel- und Mastschweinebetriebs von Daniela und Peter Posch in Heimschuh deutlich. Die engagierte Bäuerin berichtete nicht nur von der intensiven Zusammenarbeit mit der LK Steiermark, um Gerüche zu minimieren und trotz hoher, damit verbundener Kosten dennoch wirtschaften zu können. Vielmehr wurden auch Herausforderungen durch verschiedenste EU-Vorhaben, wie die Industrieemissionsrichtlinie, anhand der Praxis erläutert.
Im Pflanzenschutz-Bereich setzt die Fachschule seit drei Jahren auf den in der Steiermark entwickelten "Spritzengel", ein ferngesteuertes Gerät, das die Weingärten auch nach Regen befahren kann und für besondere Effizienz steht. Sorgen bereiten auch im Weinbau diverse gebietsfremde Schädlinge, gegen die es keine wirksamen Abhilfemaßnahmen gibt. Auch hierbei wurde appelliert, sich für bessere Möglichkeiten zum Schutz der Kulturen und Ernten einzusetzen.
Mit welchen Herausforderungen ein Tierhaltungsbetrieb konfrontiert sein kann, der sich mitten im Ortsgebiet befindet, wurde anhand des Geflügel- und Mastschweinebetriebs von Daniela und Peter Posch in Heimschuh deutlich. Die engagierte Bäuerin berichtete nicht nur von der intensiven Zusammenarbeit mit der LK Steiermark, um Gerüche zu minimieren und trotz hoher, damit verbundener Kosten dennoch wirtschaften zu können. Vielmehr wurden auch Herausforderungen durch verschiedenste EU-Vorhaben, wie die Industrieemissionsrichtlinie, anhand der Praxis erläutert.
Wie Daniela Posch das Kochen wieder "hip" macht
Trotz aller Herausforderungen sprüht Daniela Posch vor Begeisterung für ihre Branche. "Mir ist schon länger vorgeschwebt, zu zeigen, wie Landwirtschaft funktioniert - von der Haltung bis zum Schlachtraum", berichtete Posch. So führt sie nicht nur Workshops mit Volksschulen auf ihrem Betrieb durch und präsentiert ihre Geflügelhaltung durch ein eigens eingebautes Schaufenster. "Ich wollte auch zeigen, dass Kochen hip ist", so die Bäuerin, die mit dem LFI Steiermark den "Teenager Kitchen Battle" initiiert hat, in dessen Rahmen Schülerinnen und Schüler für das Kochen erwärmt werden sollen. "Ich hoffe sehr, dass unser 'Battle' der Startschuss für viele ähnliche Projekte in ganz Österreich ist. Es würde mich sehr freuen, wenn unser Konzept über die steirischen Grenzen verbreitet wird und der Startschuss für viele ähnliche Projekte in ganz Österreich ist", betonte die Bäuerin.