LK Wien: Neuer Präsident angelobt – Norbert Walter folgt Franz Windisch nach
Der neue Präsident der Landwirtschaftskammer Wien heißt Norbert Walter. Der Weinbauer Walter (54) wurde heute von Landeshauptmann Michael Ludwig angelobt. Er folgt somit dem Ackerbauern Franz Windisch (65) nach, der nach einer 15jährigen Amtszeit als Präsident bei der kürzlich erfolgten Kammerwahl nicht mehr als Spitzenkandidat seiner Fraktion (Bauernbund) angetreten ist. Gleichzeitig erfolgte in der konstituierenden Vollversammlung der LK Wien die Angelobung der neuen Kammerräte. Damit beginnt für die Landwirtschaftskammer offiziell die 14. Funktionsperiode, die bis zum Jahr 2028 anberaumt ist.
Windisch: Dank und optimistischer Blick in die Zukunft
Der scheidende Präsident Franz Windisch, der insgesamt 25 Jahre lang hohe und höchste Verantwortung in der LK Wien getragen hat, hob in seinen Dankesworten die Notwendigkeit hervor, den „Blick auf das jeweils Ganze nicht zu verlieren“. Das gelte für die vielfältige Wiener Stadtlandwirtschaft ebenso, wie für die Betriebsführerinnen und Betriebsführer, das sei jedoch auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer und für alle Kammerräte von Bedeutung. Die Landwirtschaftskammer müsse sich auch „täglich um die Themenführerschaft bemühen, damit sie ihr nicht andere abnehmen“, unterstrich Windisch. Tatsächlich sei der Stellenwert der Stadtlandwirtschaft in Wiens Bevölkerung hoch, die Branche werde geschätzt und auch der Mehrwert der Landwirtschaft für die Bevölkerung auch erkannt. Als Bestätigung führte er den einstimmigen Beschluss des Wiener Landtages zum jüngsten Landwirtschaftsbericht an. Franz Windisch, der an alle Fraktionen den optimistischen Appell richtete, „gemeinsam für die Wiener Betriebe zu arbeiten“, wurde von seinem Nachfolger Norbert Walter mit dem Großen Ehrenzeichen in Gold der LK Wien ausgezeichnet.
Walter: Vertrauen stärken und gemeinsam Probleme meistern
Der neue Präsident Norbert Walter wurde von der Vollversammlung einstimmig zum Nachfolger von Franz Windisch gewählt. Seine Vizepräsidenten sind Martin Flicker und Irene Maria Trunner. In seiner Rede dankte Walter seinem Vorgänger und bezeichnete Windisch als „Glücksfall für die Wiener Landwirtschaft, der viele Dinge vorangetrieben und viele Fundamente gelegt hat, auf denen wir nun weiter aufbauen können.“ Als Beispiele dafür nannte er die Stadtlandwirtschaft und die Marke Stadternte Wien, die für Wiener Lebensmittel steht. Franz Windisch hätte die Wiener Landwirtschaft „auf den Zukunftspfad mit einem mehrfachen Nutzen für uns alle geführt“, so Walter, wofür ihm größter Dank und Anerkennung gebühre.
Vertrauen sei der Goldstandard in jeder Beziehung, auch in jener der Landwirtschaft zur Gesellschaft, so der neue Präsident weiter. Er wolle dieses „Vertrauen entwickeln, aufbauen, stärken und festigen“. Nur so könne man mit Partnern „gemeinsame Lösungen im Sinne der Stadtlandwirtschaft finden“. Als Partner nannte er die EU, den Bund und das Land Wien, die Sozialpartner, die Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe, den Lebensmittelhandel, aber auch Bildungseinrichtungen und die Konsumentinnen und Konsumenten. Ein partnerschaftliches konstruktives Vorgehen, das auch klare Worte umfasse, „sollten Verbesserungen und Veränderungen notwendig sein“, sei auch die Basis dafür, aus „Wertschätzung Wertschöpfung zu machen“. Walter wörtlich: „Reden wir miteinander und nicht übereinander.
“ Als „konkrete Herausforderungen“ definierte Walter die hohen Energie- und Betriebsmittelpreise, unverständliche Vorhaben auf Brüsseler Ebene, notwendigen Pflanzenschutz in absolut praxisfernen Größenordnungen einzuschränken, den Mangel an Arbeitskräften, Stadterweiterungspläne auf Kosten von Flächen für Gärtnerei- und Ackerbaubetriebe aber auch der mangelnde Respekt vor dem Eigentum, der dazu führe, dass Weingärten zu Selbstbedienungseinrichtungen oder Äcker zu Ablagestätten für Müll werden würden.
Er kündigte Initiativen im Bildungsbereich an, um Schülerinnen und Schüler aber auch das Lehrpersonal über die Stadtlandwirtschaft zu informieren, sah die dringende Notwendigkeit im Hinblick auf den Klimawandel alle Techniken zu nutzen, die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz möglich machen, und formulierte als Erwartung an die Stadt, vermehrt auf Innovationen zu setzen. Innovationen seien der Treibstoff für die Landwirtschaft der Zukunft, so der neue Präsident, der sich gemeinsam mit der Stadt für mehr Innovationen einsetzen wolle. Beispiele dafür wären die Forcierung der Erdwärme oder neue Produktionsformen, wie das „Vertical Farming“. Wien könne so zum „Innovation Lab“ für eine moderne Landwirtschaft werden und die Kammer werde sich dabei mit einem „Innovation Day“, an dem alle Innovationen der Öffentlichkeit präsentiert werden, engagieren.
Abschließend plädierte er für eine starke Landwirtschaftskammer, die mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe agieren kann.
Vertrauen sei der Goldstandard in jeder Beziehung, auch in jener der Landwirtschaft zur Gesellschaft, so der neue Präsident weiter. Er wolle dieses „Vertrauen entwickeln, aufbauen, stärken und festigen“. Nur so könne man mit Partnern „gemeinsame Lösungen im Sinne der Stadtlandwirtschaft finden“. Als Partner nannte er die EU, den Bund und das Land Wien, die Sozialpartner, die Verarbeitungs- und Vermarktungsbetriebe, den Lebensmittelhandel, aber auch Bildungseinrichtungen und die Konsumentinnen und Konsumenten. Ein partnerschaftliches konstruktives Vorgehen, das auch klare Worte umfasse, „sollten Verbesserungen und Veränderungen notwendig sein“, sei auch die Basis dafür, aus „Wertschätzung Wertschöpfung zu machen“. Walter wörtlich: „Reden wir miteinander und nicht übereinander.
“ Als „konkrete Herausforderungen“ definierte Walter die hohen Energie- und Betriebsmittelpreise, unverständliche Vorhaben auf Brüsseler Ebene, notwendigen Pflanzenschutz in absolut praxisfernen Größenordnungen einzuschränken, den Mangel an Arbeitskräften, Stadterweiterungspläne auf Kosten von Flächen für Gärtnerei- und Ackerbaubetriebe aber auch der mangelnde Respekt vor dem Eigentum, der dazu führe, dass Weingärten zu Selbstbedienungseinrichtungen oder Äcker zu Ablagestätten für Müll werden würden.
Er kündigte Initiativen im Bildungsbereich an, um Schülerinnen und Schüler aber auch das Lehrpersonal über die Stadtlandwirtschaft zu informieren, sah die dringende Notwendigkeit im Hinblick auf den Klimawandel alle Techniken zu nutzen, die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz möglich machen, und formulierte als Erwartung an die Stadt, vermehrt auf Innovationen zu setzen. Innovationen seien der Treibstoff für die Landwirtschaft der Zukunft, so der neue Präsident, der sich gemeinsam mit der Stadt für mehr Innovationen einsetzen wolle. Beispiele dafür wären die Forcierung der Erdwärme oder neue Produktionsformen, wie das „Vertical Farming“. Wien könne so zum „Innovation Lab“ für eine moderne Landwirtschaft werden und die Kammer werde sich dabei mit einem „Innovation Day“, an dem alle Innovationen der Öffentlichkeit präsentiert werden, engagieren.
Abschließend plädierte er für eine starke Landwirtschaftskammer, die mit Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf Augenhöhe agieren kann.
Vizepräsident Flicker: Standortsicherung als wichtige Aufgabe
Der wieder gewählte Vizepräsident Martin Flicker sieht es als Aufgabe der gewählten Funktionäre, sich in jenen Themenbereichen stark zu machen, die den Kammermitgliedern unter den Nägeln brennen. So wolle er sich in der Energiefrage für die rasche Einführung von Geothermie stark machen und könne sich auch für den Strombereich „mehr Photovoltaikanlagen auf allen Dächern“ vorstellen. Für den Pflanzenschutz-Bereich hoffe er auf die „bestmögliche Lösung für unsere Betriebe“, damit diese auch in Zukunft so „viel Pflanzenschutz wie notwendig und so wenig wie möglich“ ausbringen können. Im Bereich Vermarktung müsse neben dem Lebensmittelhandel auch den alternativen Vermarktungsformen, wie den Automaten, den Kisten oder den Abhol-Stationen Beachtung geschenkt werden. Dabei sieht Flicker auch die Marke „Stadternte“ gefordert. Schließlich appellierte er für eine starke Sicherung der Agrarflächen, damit die Betriebe auch weiterhin die Bürgerinnen und Bürger Wiens frisch und regional versorgen können.
Vizepräsidentin Trunner: Anpassung an Klimawandel verstärken
Die neu amtierende Vizepräsidentin Irene Maria Trunner sprach sich ebenfalls dafür aus, den Betrieben die benötigten Ressourcen zu sichern. So sei darauf zu achten, dass in Hinkunft so wenig Böden wie möglich verloren gehen oder versiegelt werden. Derzeit seien im Vorranggebiet Landwirtschaft 85 Prozent der Böden abgesichert, das dürfe auf gar keinen Fall weniger werden, so die Vizepräsidentin. Im Hinblick auf den Klimawandel nannte Trunner mehrere Gegenstrategien, wie die Anpassung der Wirtschaftsweise an trockene Perioden, die gezielte Bewässerung und die züchterische Optimierung des Saatgutes. Auch müsse den Betrieben die Energie, also Treibstoff, Gas und Strom zu angemessenen Bedingungen zur Verfügung stehen. Trunner sah es in ihrer Rede auch als notwendig an, die nachfolgende Generation über die Vorteile der Stadtlandwirtschaft zu informieren und erteilte dem „Jammern“ eine Absage. Wiens Landwirtschaft sei einzigartig und vielfältig, wie jeder einzelne Betrieb auch. Das gelte es zu vermitteln, so Trunner abschließend.
Lebenslauf Ök.-Rat Ing. Franz Windisch
Franz Windisch wurde 1957 als Landwirte-Sohn in Wien geboren, maturierte 1977 an der HBLA Francisco Josephinum in Wieselburg und übernahm 1979 den Ackerbaubetrieb in Oberlaa. Seit 1995 engagiert sich Windisch in der Berufsvertretung. Er begann seine Laufbahn im Rübenbauernbund, wurde 1998 Kammerrat in der Vollversammlung der LK Wien und im selben Jahr Mitglied im „Ackerbauausschuss“ der LK Österreich. Weiter hatte er Funktionen in der damaligen Sozialversicherungsanstalt der Bauern inne. 2003 wurde Windisch Vizepräsident der LK Wien, von April 2008 bis April 2023 fungierte er als Präsident. Von 2012 bis 2013 war er Abgeordneter zum Nationalrat und ab 2011 auch im Aufsichtsrat der Österreichischen Hagelversicherung. Von 2005 bis 2021 leitete er als Obmann den Wiener Bauernbund. Windisch ist verheiratet und Vater von drei Söhnen.
Lebenslauf Norbert Walter, MAS CSE
Norbert Walter wurde 1968 in Tirol geboren, maturierte 1988 am Humanistischen Gymnasium der Franziskaner in Hall/Tirol, studierte anschließend an der Universität für Bodenkultur und absolvierte als MAS (Master of advanced studies) den Universitätslehrgang für PR in Wien. Nach beruflichen Tätigkeiten im Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und in der Wohnservice Wien GesmbH, ist er seit 2001 in der Raiffeisenbank NÖ-Wien aktiv. Seine politische Laufbahn begann 2002 als Landesgeschäftsführer der ÖVP Wien (bis 2010) und fand ihre Fortsetzung 2005 als Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat. 2007 wurde er Stadtrat und übte dieses Amt bis 2010 aus. Zwischen 2010 und 2015 war er abermals Landtagsabgeordneter und Gemeinderat in Wien. 2012 wurde er Direktor des Wiener Bauernbundes, ein Amt, das er bis 2021 innehatte. Seit 2016 ist er Landesjägermeister von Wien und 2018 wurde er Vizepräsident der LK Wien und 2021 Obmann des Wiener Bauernbundes. Seit 19. April 2023 ist er Präsident der LK Wien.
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