Schwefelwasserstoff in der Gülle ist hochgiftig!
Es ist Samstagvormittag, als ein Bauer in Rietz die Gülle mittels Güllemixer aufrührt. Kurze Zeit nach dem Einschalten des Rührwerks fallen alle Tiere im Stall binnen Sekunden um, der Bauer steht im Bereich der Stalltür und kann sich durch einen Sprung gerade noch in Sicherheit bringen.
Einige Tage danach wurde die Situation mit dem Landeschemiker der Feuerwehr, Manfred Holzer und der Feuerwehrschule Telfs sowie der Freiwilligen Feuerwehr Rietz nachgestellt. Messungen vor Ort ergaben im Stall tödliche Konzentrationen von Schwefelwasserstoff.
Schwefelwasserstoff als Todesfalle!
Schwefelwasserstoff ist schwerer als Luft und lässt sich nur schwer weglüften. Ab einer Konzentration von 500- 700 ppm ist die Konzentration tödlich, in Rietz wurden Konzentrationen bis zu 2.000 ppm gemessen. Ein möglicher Zusammenhang zwischen der Einbringung von elementarem Schwefel und der hohen Konzentration von Schwefelwasserstoff muss noch geklärt werden.
Auf der Firmenwebsite steht folgender Hinweis: Vorerst keinen elementaren Schwefel in die Gülle mischen.
Jene Landwirte, die bereits elementaren Schwefel in die Gülle eingemischt, die Gülle aber noch nicht ausgebracht haben, sollen sich vor dem Aufrühren der Gülle mit der örtlichen Feuerwehr in Verbindung setzen.
Auf der Firmenwebsite steht folgender Hinweis: Vorerst keinen elementaren Schwefel in die Gülle mischen.
Jene Landwirte, die bereits elementaren Schwefel in die Gülle eingemischt, die Gülle aber noch nicht ausgebracht haben, sollen sich vor dem Aufrühren der Gülle mit der örtlichen Feuerwehr in Verbindung setzen.
Unterstützung durch örtliche Feuerwehr
Bei einem Krisengipfel mit LH-Stv. Josef Geisler wurde am Montag vereinbart, dass kostenlose Unterstützung durch die örtliche Feuerwehr angeboten wird. Sollte sich schwefelangereicherte Gülle noch in der Grube befinden, wird empfohlen sich an die örtlichen Feuerwehren zu wenden, die bereits vorab informiert werden und beim Aufmixen die nötigen Sicherheitsvorkehrungen vorehmen.
ACHTUNG
Keinesfalls Gülle, der bereits früher Schwefel zugesetzt wurde, ohne spezielle Sicherheitsvorkehrungen aufmixen!
Weitere Vorgangsweise hinsichtlich der Anwendung von elementarem Schwefel
Derzeit noch offen ist die behördliche Vorgangsweise. Der Sachverhalt wurde dem Ministerium weitergeleitet, das die weitere Vorgangsweise hinsichtlich der Anwendung von elementarem Schwefel in Gülle festlegen wird.