Umweltfreundlicher Holzdiesel könnte neuer Meilenstein sein
Holz trägt als nachwachsender Rohstoff wesentlich zu einer nachhaltigen Energie- und Wärmegewinnung bei. Daraus einen flüssigen Kraftstoff für Fahrzeuge und Maschinen herzustellen, ist ein weiterer Schritt, vor allem Holzreststoffe zu nutzen. Für die Energiewende könnte dies sogar ein Meilenstein sein. Denn dafür können Schadholz und andere biogene Reststoffe verwendet werden. Die Herstellung des umweltfreundlichen Holzdiesels basiert auf einem hochmodernen Verfahren, das an der Technischen Universität (TU) Wien entwickelt wurde. Dieses besteht aus der Zweibettwirbelschicht-Gaserzeugung und der Fischer-Tropsch-Synthese, die Holzabfälle sowie andere biogene Roh- und Reststoffe in flüssige Kraftstoffe umwandeln. Der Vorteil des Holzdiesels ist, dass er in bestehende Fahrzeuge, Traktoren und Maschinen ohne teure Umrüstungen getankt werden kann. Somit sparen sich die Land- und Forstwirt:innen einen teuren Flottentausch.
Neue Anlage in Zeltweg geplant
2027 wird in Zeltweg eine Anlage gebaut, die erstmals unter realen Bedingungen Holzdiesel und Holzgas herstellt. Die Anlage wird als “Reallabor“ betrieben, in dem Prozesse industrieller Anlagen simuliert werden. Um die Land- und Forstwirtschaft flächendeckend mit Holzdiesel zu versorgen, braucht es weitere Produktionsstandorte. Eine kommerzielle Holzdiesel-Anlage wäre mit einer Brennstoffwärmeleistung ab 50 Megawatt wirtschaftlich attraktiv. Für den Eigenbedarf der Land- und Forstwirtschaft sind aus derzeitiger Sicht neun Holzdiesel- und eine Holzgas-Anlage erforderlich. Die Investitionskosten dafür betragen laut der Studie der TU Wien insgesamt zwei bis drei Mrd. Euro. Die Produkte - Holzdiesel und Holzgas - können je nach Rohstoffkosten und steuerlichen Rahmenbedingungen aus heutiger Sicht zu konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden.