Vorkommen und Übertragung
Wie wird die Krankheit übertragen?
Es gibt verschiedene Wege der Übertragung. In Europa spielt vor allem die Übertragung durch infizierte Schweine (z.B. Wildschwein zu Hausschwein) über direkten Kontakt eine Rolle, sowie die Übertragung durch Verfüttern kontaminierter Lebensmittel (vor allem unzureichend erhitzter Fleisch- und Wurstwaren aus betroffenen Gebieten). Das Virus kann aber auch über kontaminierte Kleidung, Ausrüstung, Fahrzeuge, Gerätschaften, andere Tiere usw. weiterverbreitet werden. Verendete Wildschweine können monatelang eine Infektionsquelle darstellen, da das Virus den Verwesungsprozess überlebt. Auch in Lebensmitteln ist das Virus sehr lange haltbar (z.B. mehrere Monate in Produkten wie Schinken und sogar Jahre in gefrorenem Fleisch!). Daher sollten Lebensmittelreste so entsorgt werden, dass sie nicht zugänglich für Wildschweine sind. Die Verfütterung von Speiseresten an Hausschweine ist außerdem verboten. Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet (Subsahara Afrika) ist die Übertragung durch bestimmte Zecken bedeutsam, diese Zecken kommen jedoch in Mitteleuropa nicht vor, daher spielt dieser Übertragungsweg hier keine Rolle.
In welchen europäischen Ländern kommt die ASP vor?
In 24 europäischen Ländern wurde die ASP bereits nachgewiesen (Stand Mai 2024). In vielen direkten Nachbarländern Österreichs, wie Italien, Ungarn, Deutschland und der Slowakei werden laufend Ausbrüche bei Wildschweinen (und zum Teil auch Hausschweinen) gemeldet. Alleine im Jahr 2023 wurden etwa 7900 Fälle der ASP bei Wildschweinen in Europa gemeldet und etwa 4500 Fälle bei Hausschweinen in Europa. Eine Karte mit der aktuellen Ausbreitung in Europa kann auf der AGES Website oder auf der Website des Friedrich-Loeffler-Instituts abgerufen werden. Eine regelmäßig aktualisierte Darstellung der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in der EU auf Basis der internationalen Tierseuchenmeldungen im ADIS (Animal Disease Information System) finden Sie auf der Kommunikationsplattform VerbraucherInnengesundheit.
Weiterführende Informationen zum Vorkommen der ASP und den derzeit gültigen Sperrzonen sind außerdem im Tierseuchenradar der AGES und der Seite der EU-Kommission zu finden.
Weiterführende Informationen zum Vorkommen der ASP und den derzeit gültigen Sperrzonen sind außerdem im Tierseuchenradar der AGES und der Seite der EU-Kommission zu finden.
Wie kann die Krankheit nach Österreich kommen?
Die Krankheit kann über verschiedene Wege nach Österreich eingeschleppt werden. Einerseits können erkrankte Wildschweine durch die natürliche Wanderung aus betroffenen Gebieten nach Österreich kommen. Dabei handelt es sich um eine relativ langsame Art der Verbreitung (ca. 20-50 km/Jahr). Andererseits ist das Virus in Fleisch und Blut sehr lange überlebensfähig, daher ist auch eine Einschleppung durch mitgebrachte, kontaminierte Fleischwaren aus betroffenen Gebieten durch den Menschen möglich. Durch diese Art der Übertragung ist die Überwindung großer Distanzen in kurzer Zeit für das Virus möglich. Diese, von Menschen ermöglichten Übertragungswege stellen die häufigste Ursache dar, wenn ASP Fälle weit entfernt von infizierten Wildschweinpopulationen auftreten. Sehr häufig steht im Verdacht, dass sich Wildscheine über nicht ordnungsgemäß entsorgte Essensreste infiziert haben. Daher sollte unbedingt davon abgesehen werden, Fleischwaren aus dem Urlaub nach Österreich mitzubringen.
Wie hoch ist das Risiko einer Einschleppung?
Derzeit (Stand Frühjahr 2024) wird das Risiko einer Einschleppung als hoch eingestuft, da neue Ausbrüche nicht mehr weit von der österreichischen Staatsgrenze entfernt sind. Zudem sind auch in beliebten Urlaubsländern, wie z.B. Kroatien, im Juni 2023 die ersten ASP-Fälle aufgetreten, wodurch sich das Risiko (insbesondere durch mitgebrachte Fleischwaren) noch zusätzlich erhöht. Nähere Informationen finden sich im monatlich veröffentlichten Tierseuchenradar der AGES.