Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 20/2024
Winterweizen
Bei vielen Getreidebeständen werden momentan die Staubbeutel sichtbar. Auf diesen können Sporen der Fusariumpilze landen und dann die junge Frucht infizieren. Die momentane wechselfeuchte und warme Witterung begünstigt die Entwicklung der Pilze. Gefährdet sind vor allem Standorte mit der Vorfrucht Körnermais und Bodenbearbeitungssystemen, wo jetzt noch Maisreste an der Erdoberfläche liegen. Infektionen können auch von Nachbarflächen ausgehen.
Eine eventuell notwendige Behandlung soll zwei bis drei Tage vor bzw. nach einem Niederschlagsereignis erfolgen. Bei ständig wechselfeuchter Witterung sind Termine Mitte der Blüte des Haupttriebs und bei Blühbeginn der Nebentriebe am zielführendsten.
Eine eventuell notwendige Behandlung soll zwei bis drei Tage vor bzw. nach einem Niederschlagsereignis erfolgen. Bei ständig wechselfeuchter Witterung sind Termine Mitte der Blüte des Haupttriebs und bei Blühbeginn der Nebentriebe am zielführendsten.
Zur Verfügung stehen z.B. 0,8-1,0 l/ha Prosaro/Protendo Extra, 1,0 l/ha Magnello, 1,5 l/ha Delaro Forte, 1,0 l/ha Siltra Xpro oder 1,0 Input Classic. Wurden bisher schon prothioconazolhältige Fungizide (Ascra Xpro, Elatus Era, Input Xpro, Pecari 300 EC/Protendo 300 EC, Univoq, Verben) eingesetzt werden aus resistenzvorbeugenden Gründen Produkte wie z.B. Magnello (Wirkstoffe Difenoconazol und Tebuconazol) empfohlen.
Besteht keine Fusarium-Infektionsgefahr können zur Absicherung der Wirkung gegen Braunrost z.B. 1,0 l/ha eines zugelassenen tebuconazolehältigen Produktes (z.B. Folicur, Mystic 250 EW) oder Produkte auf Basis Metconazol (z.B. Caramba, Sirena) in Betracht gezogen werden.
Besteht keine Fusarium-Infektionsgefahr können zur Absicherung der Wirkung gegen Braunrost z.B. 1,0 l/ha eines zugelassenen tebuconazolehältigen Produktes (z.B. Folicur, Mystic 250 EW) oder Produkte auf Basis Metconazol (z.B. Caramba, Sirena) in Betracht gezogen werden.
Die zu behandelnde Zielfläche ist die Ähre, d.h. der Spritzbalken muss dementsprechend hochstellbar sein. Gute Erfolge sind mit Doppelflachstrahl-Injektordüsen zu erzielen, wo die Ähre von zwei Seiten benetzt werden kann. Sollen nur die Ähren benetzt werden können, dann genügen 200 l/ha Wasser, ist auch noch eine Wirkung auf den Blattapparat (z.B. wegen Braunrost) nötig, so soll man eher auf 250 l/ha gehen. Bei Temperaturen über 25 °C ist die Behandlung in den späten Abendstunden oder am Morgen in den abgehenden Tau durchzuführen.
Getreidehähnchen
Weiterhin sind viele Larven des Getreidehähnchens zu finden. Durch den massiven Flug der Käfer kam es zu einer sehr starken Eierablage und der Schlupf der Larven daraus wird noch einige Zeit anhalten. Von der Eiablage bis zum Schlupf vergehen 8 bis 10 Tage. Zur Bekämpfung stehen aktuell nur synthetische Pyrethroide zur Verfügung, die auch mit Netzmittelzusatz nur 3 bis 4 Tage wirksam sind. Es kann daher sein, dass eine 2. Behandlung notwendig wird. Die wirtschaftliche Schadenschwelle sind 10 % Fahnenblattverlust bzw. 1 Ei/Larve pro Fahnenblatt. Die Tiere entwickeln in unseren Breiten nur eine Generation.
Zum Einsatz gelangen können synthetische Pyrethroide, z.B. 50 ml/ha Cymbigon Forte, 0,3 l/ha Delta Super, 150 g/ha Kaiso Sorbie (muss bis 8.2.2025 verbraucht werden), 75 ml/ha Karate Zeon, 80 ml/ha Nexide, 0,2 l/ha Sumi Alpha/Sumicidin Top.
Die warme Witterung begünstigt auch Blattläuse, die ersten Muttertiere wurden bereits gesichtet. Die wirtschaftliche Schadenschwelle sind 3-5 Läuse pro Ähre auf 70 % der Pflanzen. Bei einer Behandlung gegen Getreidehähnchen werden die Läuse miterfasst, wird nur eine Behandlung gegen Blattläuse notwendig, so empfehlen wir aus Resistenz vorbeugenden Gründen Teppeki/Afinto 140 g/ha bzw. 200-300 g/ha Pirimor Granulat.
Allgemein ist bei den Behandlungen auf Abdrift zu achten. Die Ausbringung soll bei bester Technik bis max. 5 m/s (18 km/h) Wind erfolgen, die Temperaturen nicht über 25 °C liegen.
Zum Einsatz gelangen können synthetische Pyrethroide, z.B. 50 ml/ha Cymbigon Forte, 0,3 l/ha Delta Super, 150 g/ha Kaiso Sorbie (muss bis 8.2.2025 verbraucht werden), 75 ml/ha Karate Zeon, 80 ml/ha Nexide, 0,2 l/ha Sumi Alpha/Sumicidin Top.
Die warme Witterung begünstigt auch Blattläuse, die ersten Muttertiere wurden bereits gesichtet. Die wirtschaftliche Schadenschwelle sind 3-5 Läuse pro Ähre auf 70 % der Pflanzen. Bei einer Behandlung gegen Getreidehähnchen werden die Läuse miterfasst, wird nur eine Behandlung gegen Blattläuse notwendig, so empfehlen wir aus Resistenz vorbeugenden Gründen Teppeki/Afinto 140 g/ha bzw. 200-300 g/ha Pirimor Granulat.
Allgemein ist bei den Behandlungen auf Abdrift zu achten. Die Ausbringung soll bei bester Technik bis max. 5 m/s (18 km/h) Wind erfolgen, die Temperaturen nicht über 25 °C liegen.
Mais
Nach den Niederschlägen ist bei einer noch notwendigen Herbizidbehandlung auf eine gute Wachsschicht zu achten. Diese wird in den momentan warmen Nächten ausgebildet. Werden Produkte wie Laudis, Spectrum, Stomp Aqua, Successor 600 oder Aspect Pro ausgebracht, so kann nach einem regenfreien Tag eine Behandlung erfolgen. Werden Sulfonylharnstoffe eingesetzt, so wären zwei regenfreie Tage optimal. Wasser im Kelch wird man jetzt immer finden, bei warmer wüchsiger Witterung wird eine eventuell mögliche Schädigung sich auf sehr geringen Niveau bewegen. Bei einer Behandlung sollen die Blätter des Maises trocken sein. Die Herbizidempfehlungen entnehmen Sie bitte der 17. Aussendung.
Soja
Auch in den spätgebauten Beständen läuft das Unkraut momentan stark auf
Da heuer Pulsar Plus als Splittingpartner nicht mehr zur Verfügung steht, soll mit 7,5 g/ha Harmony SX + Netzmittel (mind. 0,25 l/ha, z.B. Trend 90, Optiwett CS-7, Zellex CS, etc.) unabhängig vom Stadium der Sojabohne rasch bei kleinem Unkraut behandelt werden. Bei der zweiten Behandlung kann dann 0,5 l/ha Pulsar 40 v.a., wenn Schwarzer Nachtschatten ein Problem ist, beigemengt werden. Pulsar 40 hat keine Splitting-Zulassung. Pulsar 40 erfasst auch in späterer Phase größeren Schwarzen Nachtschatten
Da heuer Pulsar Plus als Splittingpartner nicht mehr zur Verfügung steht, soll mit 7,5 g/ha Harmony SX + Netzmittel (mind. 0,25 l/ha, z.B. Trend 90, Optiwett CS-7, Zellex CS, etc.) unabhängig vom Stadium der Sojabohne rasch bei kleinem Unkraut behandelt werden. Bei der zweiten Behandlung kann dann 0,5 l/ha Pulsar 40 v.a., wenn Schwarzer Nachtschatten ein Problem ist, beigemengt werden. Pulsar 40 hat keine Splitting-Zulassung. Pulsar 40 erfasst auch in späterer Phase größeren Schwarzen Nachtschatten
Ackerkratzdistel und Ackerwinden sind in Sojabohne schwer bekämpfbar. Zur Unterdrückung kann 0,75 l/ha Pulsar 40 mit 0,1 l/ha Silwet Top verwendet werden.
Dort wo bereits eine Vorauflaufbehandlung erfolgt ist, sind die Felder ebenfalls zu kontrollieren. Es können vor allem Gänsefußgewächse aber auch Knöteriche auflaufen, sind diese noch im Keim- bzw. 2-Blatt-Stadium genügt eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX + 0,1%ig Netzmittel, sind Schwarzer Nachtschatten oder größeres Klettenlabkraut vorhanden oder generell die Unkräuter schon weiter entwickelt, muss 0,5 l/ha Pulsar 40 beigemengt werden.
Imazamoxhältige Herbizide wie Pulsar 40 und Pulsar Plus haben die Auflage, dass sie nur alle 3 Jahre auf der selben Fläche eingesetzt werden dürfen.
Generell sollen die Sojablätter bei der Behandlung trocken sein und die Temperaturen bei der Anwendung unter 25 °C liegen. Leichte Aufhellungen durch Pulsar 40 bzw. Harmony SX sind in der Praxis leider nicht vermeidbar.
Dort wo bereits eine Vorauflaufbehandlung erfolgt ist, sind die Felder ebenfalls zu kontrollieren. Es können vor allem Gänsefußgewächse aber auch Knöteriche auflaufen, sind diese noch im Keim- bzw. 2-Blatt-Stadium genügt eine Korrektur mit 7,5 g/ha Harmony SX + 0,1%ig Netzmittel, sind Schwarzer Nachtschatten oder größeres Klettenlabkraut vorhanden oder generell die Unkräuter schon weiter entwickelt, muss 0,5 l/ha Pulsar 40 beigemengt werden.
Imazamoxhältige Herbizide wie Pulsar 40 und Pulsar Plus haben die Auflage, dass sie nur alle 3 Jahre auf der selben Fläche eingesetzt werden dürfen.
Generell sollen die Sojablätter bei der Behandlung trocken sein und die Temperaturen bei der Anwendung unter 25 °C liegen. Leichte Aufhellungen durch Pulsar 40 bzw. Harmony SX sind in der Praxis leider nicht vermeidbar.