Aktuelle Pflanzenschutzinformationen Nr. 21/2024
Soja-Gräserbekämpfung
Hirsen sind schon vielfach aufgelaufen und in den früh gesäten Beständen auch schon gut entwickelt. Ab dem 3-Blattstadium der Gräser kann eine Behandlung erfolgen. Die Behandlung muss bei Mischungen von Pulsar 40, Harmony SX und Netzmittel in einem eigenen Arbeitsgang erfolgen. Pulsar 40 (0,75 l/ha) kann aber alleine z.B. mit Focus Ultra (1,25 - 1,5 l/ha) ohne Netzmittelzusatz ausgebracht werden, Harmony SX mit Netzmittel und Gräserpartner ist ebenfalls möglich. Herbizide gegen Ungräser (siehe Download) erfassen diese ab ca. 3 - 5 Blätter bei warmer, wüchsiger Witterung optimal. Auch größere Pflanzen sind, sofern sie noch genügend benetzt werden können, gut bekämpfbar. Bei spätem Einsatz sind die Wartefristen zu beachten (Agil-S/Zetrola: 90 Tage; Focus Ultra: 56 Tage; Fusilade Max: Einsatz bis ES 51 zugelassen, erste Blütenknospen sichtbar; Targa Super/Maceta 100: 77 Tage, bis ES 59, erste Blütenblätter sichtbar).
Gegen Unkräuter kann in spät gesäten Beständen bei Auflaufen der zweiten Welle eine weitere Behandlung erfolgen. Je mehr Blattmasse vorhanden ist, desto eher kann es Blattverbrennungen durch Pulsar 40 bzw. Harmony SX geben. Nach den Niederschlägen soll ein Tag ohne Regen abgewartet werden. Auch bei starker Sonneneinstrahlung sind Blattaufhellungen und Blattnekrosen möglich. In den Versuchen der letzten Jahre gab es dadurch nur in Ausnahmefällen leichte Ertragseinbußen.
Dort wo die Sojabohnensorte Paprika aufgrund von Schäden durch Artist umgebrochen werden muss, kann eine verträgliche Sorte nachgebaut werden. Optimal wäre eine Direktsaat, eine leichte Bodenbearbeitung ist aber auch möglich, Ablage tiefe 4 cm. Die Unkrautbekämpfung soll eher im Nachauflaufverfahren erfolgen; Artist darf nur einmal angewendet werden.
Kartoffel-Warndienst
Bedingt durch die aktuell sehr wechselfeuchte Witterung ist auf die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel zu achten. Die Prognosemodelle haben bei Sorten mit Reihenschluss und anfälligen Sorten schon den Spritzstart empfohlen. Kartoffelkäfer und Larven sind auch schon vorhanden. Informationen über die Infektionsgefahr und auch den Befall mit Alternaria gibt es unter www.warndienst.at.