Am Hof digital breit aufgestellt
Kostengünstig und effizient sollen sie sein, die digitalen Helferleins wie etwa Apps oder Software, welche der Tiroler Landwirt Josef Achrainer für den laufenden Betrieb in Hopfgarten im Brixental verwendet. Mittlerweile ist es eine große Bandbreite an digitaler Technik, die auf dem Bio-Bauernhof "Achrainer-Moosen" zum Einsatz kommt. In fast jedem Betriebszweig werden digitale Tools genutzt, wie etwa in der Milchproduktion und Direktvermarktung, im Bereich Urlaub am Bauernhof sowie für das Betreiben einer Photovoltaikanlage aber auch im privaten Umfeld. "Ich bin offen für Neues, probiere es aus und wenn es gut funktioniert, behalte ich es", sagt der 52-Jährige, der jede Papierrechnung einscannt und daher Firmen, welche eine digitale Rechnung ausstellen, bevorzugt. Gespeichert werden alle Daten in einer Cloud auf der Online-Dateiablage "OneDrive". "Es geht um gute Organisation und Dokumentation, Arbeitsersparnis und das schnelle Wiederfinden von abgespeicherten Daten", sagt der dreifache Familienvater.
Datenvernetzung als zentrales Thema
Wünschenswert wäre eine gute Vernetzung der verschiedenen Systeme, sodass die Daten nur an einer Stelle eingegeben werden müssen. "Der Computer kann nichts ausgeben, was er davor nicht 'gefüttert' bekommen hat. Eine geräteübergreifende Synchronisation ist deshalb besonders wichtig. Die Apps sollen auch mit dem Computer kommunizieren", erklärt Josef. In seiner Landwirtschaft mit 20 ha Grünland und rund 14 ha Wald verwendet er etwa die App des Rinderdatenverbundes, womit Josef in erster Linie den Überblick von der Besamung seiner rund 20 Milchkühe bis zur Geburt der Kälber behält. Zusätzlich können Meldungen an die AMA sowie Beobachtungen rasch eingegeben und Eigenbestandsbesamungen übermittelt werden. Erfolgt die Aufzucht in einem anderen Betrieb, sind keine weiteren Daten der Tiere für den ursprünglichen Hof mehr sichtbar, bemängelt der Landwirt eines Bio-Heubetriebes. Auch die Druckversion eines Wochenplans fehlt in der App, weshalb er parallel dazu ein Stallprogramm, das es bereits seit 1995 gibt, verwendet. "Über das Stallprogramm kann ich eine Übersicht mit den wichtigsten Daten ausdrucken, Massenmeldungen abschicken und es funktioniert auch offline, weil die Internetverbindung im Stall nicht immer stabil ist", teilt Josef mit.
Die Brunsterkennung hat der Tiroler Landwirt, anstatt für ihn derzeit noch zu teurer Systeme, mit zwei Stallkameras gelöst. "Digitale Brunsterkennungssysteme funktionieren gut, keine Frage, aber in meinem Fall zahle ich zirka 5.000 Euro für die Installation und jährlich 1.000 Euro an Nutzungsgebühren. Die beiden Stallkameras haben zusammen 550 Euro gekostet und ich kann über Handy, Tablet oder Computer immer einen Blick in den Stall werfen", berichtet Josef.
Über die App "eMilk" ruft der Landwirt Daten von der Molkerei Berglandmilch, wohin er die Milch liefert, ab. Er sieht etwa die Anlieferungsmenge, mikrobiologische Daten sowie die aktuelle Abrechnung und kann wiederum unkompliziert Bestellungen für Rückkäufe von Milch und Molkereierzeugnissen sowie für Produkte, die im Stall benötigt werden, aufgeben. In der App "Klauenprofi" sind die betriebseigenen Tiere aus dem Rinderdatenverbund eingespielt. Hier werden der Zeitpunkt der jährlichen Klauenpflege aber auch Tiere, die in dieser Hinsicht Probleme haben, eingetragen. Des Weiteren kommen die Programme eAMA, LBG Business zur Buchführung für den Grünen Bericht sowie digitale Aufzeichnungen in der Bio-Landwirtschaft in Form einer Excel-Datei und eine GPS-App für Arbeiten im Rahmen des Maschinenrings zum Einsatz. Für den Arbeitskreis Milch mit Vollkostenauswertung werden die Daten ebenso online erfasst. Gerne würde Josef die App "EMED" verwenden. Ist das in anderen Bundesländern schon möglich, funktioniert in Tirol der digitale Behandlungsschein via Tierarzt aktuell noch nicht.
Die Brunsterkennung hat der Tiroler Landwirt, anstatt für ihn derzeit noch zu teurer Systeme, mit zwei Stallkameras gelöst. "Digitale Brunsterkennungssysteme funktionieren gut, keine Frage, aber in meinem Fall zahle ich zirka 5.000 Euro für die Installation und jährlich 1.000 Euro an Nutzungsgebühren. Die beiden Stallkameras haben zusammen 550 Euro gekostet und ich kann über Handy, Tablet oder Computer immer einen Blick in den Stall werfen", berichtet Josef.
Über die App "eMilk" ruft der Landwirt Daten von der Molkerei Berglandmilch, wohin er die Milch liefert, ab. Er sieht etwa die Anlieferungsmenge, mikrobiologische Daten sowie die aktuelle Abrechnung und kann wiederum unkompliziert Bestellungen für Rückkäufe von Milch und Molkereierzeugnissen sowie für Produkte, die im Stall benötigt werden, aufgeben. In der App "Klauenprofi" sind die betriebseigenen Tiere aus dem Rinderdatenverbund eingespielt. Hier werden der Zeitpunkt der jährlichen Klauenpflege aber auch Tiere, die in dieser Hinsicht Probleme haben, eingetragen. Des Weiteren kommen die Programme eAMA, LBG Business zur Buchführung für den Grünen Bericht sowie digitale Aufzeichnungen in der Bio-Landwirtschaft in Form einer Excel-Datei und eine GPS-App für Arbeiten im Rahmen des Maschinenrings zum Einsatz. Für den Arbeitskreis Milch mit Vollkostenauswertung werden die Daten ebenso online erfasst. Gerne würde Josef die App "EMED" verwenden. Ist das in anderen Bundesländern schon möglich, funktioniert in Tirol der digitale Behandlungsschein via Tierarzt aktuell noch nicht.
Ausgeklügelte Vermieter- und Mietersoftware
Ausgeklügelte digitale Technik wird auch in der Vermietung der zwei Ferienwohnungen angewendet. Online Buchungen sind sowohl auf der eigenen Homepage des Betriebes unter www.moosen.at als auch auf der Website von Urlaub am Bauernhof unter www.urlaubambauernhof.at/moosen möglich. Den Überblick über die Buchungen bewahren Josef und seine Frau Martina anhand der Online Vermietersoftware "easybooking". Die zentrale Kalenderverwaltung und Aktualisierung der Buchungen übernimmt hier der Channelmanager. "Wir verwenden das Programm seitdem es in Österreich angeboten wird. Man erhält Reservierungs- und Buchungsbestätigungen mit einem Klick, Anzahlungen werden automatisch in die Rechnungen übertragen und es bietet einen Online Check-in für die Gäste", erzählt das Ehepaar. Inzwischen gibt es auch von Urlaub am Bauernhof die gut funktionierende Software "Seedka", um Angebote und Rechnungen zu schreiben. "Allerdings ist die Schnittstelle zwischen 'easybooking' und 'Seedka' kostenpflichtig", ist der Landwirt informiert. Auch die digitale Gästemappe "Gastfreund" wird von Josef und Martina verwendet, um die Urlauber etwa mit Informationen zur Unterkunft oder mit einem digitalen Reiseführer bestmöglich zu betreuen. Außerdem können sie über die "Gastfreund"-App Lebensmittel vom Hof für die Versorgung in den Ferienwohnungen bestellen.
Und natürlich werden die Ferienwohnungen in diversen Vermieterportalen und Social Media-Kanälen angeboten. Außergewöhnlich ist noch, dass die Gäste auch mit "Altcoins" bezahlen können. "Ich nehme auch Krypto-Währungen an. Was in den 90-er Jahren der Computer war, wird in Zukunft die Blockchain sein", ist Josef, der erst kürzlich einen Krypto-Kurs in Georgien absolvierte, überzeugt.
In Sachen Direktvermarktung bietet die Familie Brot und Kräutersalz im Bauernladen in Hopfgarten an und auch am Hof steht ein Kühlschrank gefüllt mit Lebensmitteln bereit, aus denen die Kunden auswählen können. Zudem geben Stammkunden häufig via Whatsapp ihre Bestellung auf. Verrechnet wird sowohl im Bauernladen als auch am Hof anhand einer Registierkasse. Zusätzlich versendet Familie Achrainer ihren köstlichen Almkäse von der Gemeinschaftsalm über das digitale Business Portal eines Versandunternehmens.
Und natürlich werden die Ferienwohnungen in diversen Vermieterportalen und Social Media-Kanälen angeboten. Außergewöhnlich ist noch, dass die Gäste auch mit "Altcoins" bezahlen können. "Ich nehme auch Krypto-Währungen an. Was in den 90-er Jahren der Computer war, wird in Zukunft die Blockchain sein", ist Josef, der erst kürzlich einen Krypto-Kurs in Georgien absolvierte, überzeugt.
In Sachen Direktvermarktung bietet die Familie Brot und Kräutersalz im Bauernladen in Hopfgarten an und auch am Hof steht ein Kühlschrank gefüllt mit Lebensmitteln bereit, aus denen die Kunden auswählen können. Zudem geben Stammkunden häufig via Whatsapp ihre Bestellung auf. Verrechnet wird sowohl im Bauernladen als auch am Hof anhand einer Registierkasse. Zusätzlich versendet Familie Achrainer ihren köstlichen Almkäse von der Gemeinschaftsalm über das digitale Business Portal eines Versandunternehmens.
Aufzeichnungen mit digitalen Tools
Seine 25 kW Photovoltaikanlage überwacht Josef über eine Software auf Handy, Tablet und PC. Ansonsten nutzt er die verschiedensten Apps im Alltag wie MoneyControl für die Übersicht von Barausgaben und Buchhaltungsangelegenheiten, die App von SVS oder die digitalen Services von oesterreich.gv.at. Außer für den Forst - die Hackschnitzelheizung wurde 1998 errichtet, als digitale Systeme noch nicht up-to-date waren - wird für jeden Betriebszweig auf digitale Anwendungen zurückgegriffen.
Doch dabei wird es nicht bleiben. Das Angebot an Apps und IT-Programme nimmt laufend zu und so sollen am Hof "Achrainer-Moosen" künftig noch mehr digitale Services genutzt werden. "Die Digitalisierung wird weiter fortschreiten. Hier werden sich noch viele Möglichkeiten auftun", blickt der Tiroler Landwirt zuversichtlich in die Zukunft.
Doch dabei wird es nicht bleiben. Das Angebot an Apps und IT-Programme nimmt laufend zu und so sollen am Hof "Achrainer-Moosen" künftig noch mehr digitale Services genutzt werden. "Die Digitalisierung wird weiter fortschreiten. Hier werden sich noch viele Möglichkeiten auftun", blickt der Tiroler Landwirt zuversichtlich in die Zukunft.
Diese Betriebsreportage ist im Rahmen der LFI-Bildungskampagne "Digitalisierung in der Land- und Forstwirtschaft" mit Unterstützung von Bund, Ländern und EU entstanden. Mehr zum Thema Digitalisierung, neue Technologien und Landwirtschaft 4.0 unter https://www.lkdigital.at/.